Vielblütige Hainsimse
Vielblütige Hainsimse | ||||||||||||
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Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Luzula multiflora | ||||||||||||
L. |
Die Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Binsengewächse. Die langlebigen Samen werden von Ameisen ausgebreitet.
Erkennungsmerkmale
Die Vielblütige Hainsimse wächst dichtrasig bis horstig, bildet also keine Ausläufer, und wird etwa 15 bis 40 cm groß. Der aufrechte Blütenstand ist aus deutlich gestielten Ährchen zusammengesetzt. Das Perigon einer jeden Einzelblüte ist blass gelblichbraun, im Alter dann fast immer braun gefärbt. Die äußeren Perigonblätter werden bis 3,8 mm lang und weisen einen schmalen oder breiten Hautrand auf. Die Staubbeutel sind etwa doppelt so lang wie die Staubfäden. Der Griffel ist nicht länger als 1 mm, wobei die etwa 2 mm langen Narben rasch abfallen. Die Grundblätter sind etwa 3,5 mm breit. Die Samen haben ein etwa 0,5 mm langes Anhängsel.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24, seltener 12, 14, 28, 36.[1]
Vorkommen
Luzula multiflora besiedelt zumeist wechselfrische bis feuchte Sand- und Silikatmagerrasen. Sie besitzt ihr Hauptvorkommen in der Pflanzenformation der Zwergstrauchheiden und Borstgrasrasen und ein Nebenvorkommen in lichten, sauren Laub- und Nadelwälder mit nährstoffarmen Böden. Sie ist zudem in Heiden, auf extensiv genutzten Feuchtwiesen und in Niedermooren zu finden. Pflanzensoziologisch lässt sie sich am ehesten der Ordnung Atropetalia, der Ordnung Caricetalia fuscae und der Klasse Molinio-Arrhenatheretea zuordnen. Die Pflanze ist in ganz Deutschland mäßig häufig. Ihr Verbreitungsareal ist circumpolar auf Nord- und Südhalbkugel.
Systematik
Die Vielblütige Haimsimse hat mehrere Verwandte, die teils als Unterarten, teils als eigene Arten angesehen werden. Darunter zählen: Luzula congesta, Luzula divulgata, Luzula sudetica. Darüber hinaus unterscheidet man die Unterarten[2]:
- Luzula multiflora subsp. frigida (Buchenau) V.I.Krecz.: Sie kommt von Nordeuropa bis ins westliche Sibirien und vom subarktischen Nordamerika bis in die nordöstlichen Vereinigten Staaten vor.[2]
- Luzula multiflora subsp. hibernica Kirschner & T.C.G.Rich: Sie kommt in Irland vor.[2]
- Luzula multiflora subsp. monticola Kirschner: Sie kommt in den zentralen und östlichen Pyrenäen von Spanien vor.[2]
- Luzula multiflora subsp. multiflora: Sie kommt in den subarktischen und gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel vor.[2]
- Luzula multiflora subsp. sibirica V.I.Krecz.: Sie kommt von Zentralasien bis China und das fernöstliche asiatische Russland vor.[2]
- Luzula multiflora subsp. snogerupii Kirschner: Sie kommt in Bulgarien und Griechenland vor.[2]
Literatur
- Eckehart J. Jäger, Klaus Werner (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. 10., bearbeitete Auflage. Band 4: Gefäßpflanzen: Kritischer Band. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, München/Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1496-2.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Unsere Gräser. Süßgräser, Sauergräser, Binsen. 11. Auflage. Kosmos, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07613-X.
Einzelnachweise
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 155.
- ↑ a b c d e f g Rafaël Govaerts (Hrsg.): Luzula multiflora. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 13. Oktober 2016.
Weblinks
- Vielblütige Hainsimse. FloraWeb.de
- Vielblütige Hainsimse. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Luzula multiflora (Ehrh.) Lej., Karte zur Verbreitung in der Schweiz In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Eric Hultén
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)