Vierraumhaus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Modell eines typischen sogenannten Vierraumhauses
Rekonstruktion eines Hauses aus der israelischen Königszeit, 10.–7. Jahrhundert v. Chr.
Eretz Israel Museum, Tel Aviv, Israel

Als Vierraumhaus wird eine Hausform bezeichnet, die während der Eisenzeit I und II in der südlichen Levante weit verbreitet war. Diese Hausform wird vor allem mit den jüdischen Königreichen des Tanach ("Jüdische Bibel") verbunden.[1]

Beschreibung

Die Bezeichnung bezieht sich auf die Aufteilung des Grundrisses in vier Bereiche. Dabei sind drei längliche Rechtecke parallel, durch Reihen von Stützen getrennt, angeordnet und werden an einem Ende auf der ganzen Breite von einem querliegenden rechteckigen Raum begrenzt.[2] Obwohl es auch Rekonstruktionsversuche gibt, den ganzen Grundriss als überbaut zu verstehen, so wird doch für die meisten Bauten angenommen, dass der mittlere Raum ein offener Hof war. Dies wird an vielen Stellen durch Unterschiede im Belag und die Dimensionierung der Stützen nahegelegt. Der Eingang befand sich in der Regel auf der dem querliegenden Raum gegenüberliegenden Seite in dem mittigen Hof.

Es wird angenommen, dass zumindest der querliegende Bereich oftmals ein oberes Geschoss besaß, das die Wohnräume enthielt. Die Bereiche links und rechts des Hofes dienten dem Handwerk, der Landwirtschaft und der Viehhaltung.

Literatur

  • Dieter Vieweger: Archäologie der Biblischen Welt. 1. erweiterte Ausgabe, Gütersloh 2012, ISBN 978-3-579-08131-1, S. 48, S. 526.

Weblinks

Unterschiedliche Rekonstruktionsversuche
Archäologische Beispiele

Einzelnachweise

  1. Schlomo Bunimovitz, Avraham Faust: The four room house: Embodying Iron Age israelite society. In: Scholars Press, Atlanta, GA (Hrsg.): Near Eastern archaeology. 66, Nr. 1–2, 2003, S. 22–31.
  2. Volkmar Fritz: Die Stadt im alten Israel. C. H. Beck, München 1990, ISBN 3-406-34578-6, (Beck’s archäologische Bibliothek), S. 58–60.