Vilsendorf

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Vilsendorf
Stadtbezirk Jöllenbeck
Stadt Bielefeld
Koordinaten: 52° 4′ 44″ N, 8° 32′ 52″ O
Höhe: 128 m
Fläche: 5,93 km²
Einwohner: 4269 (31. Dez. 2019)
Bevölkerungsdichte: 720 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 33739
Vorwahl: 0521
Lage von Vilsendorf in Bielefeld

Vilsendorf ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Stadtbezirk Jöllenbeck. Bis zur Eingemeindung zum 1. Januar 1973 war Vilsendorf eine Gemeinde im Amt Jöllenbeck des Kreises Bielefeld. Der Ort liegt auf einer Höhe von 103 m ü. NN.

Geographie

Die Stadt Bielefeld ist unterhalb der zehn Bezirke nicht weiter in administrative oder politische Einheiten gegliedert. Stadtteile sind in Bielefeld daher nur informelle Teilgebiete, deren Abgrenzung sich meist auf das Gebiet einer Altgemeinde bezieht. Zu statistischen Zwecken ist Bielefeld jedoch in 72 „statistische Bezirke“ eingeteilt. Die Altgemeinde Vilsendorf entspricht dabei in etwa dem statistischen Bezirk Vilsendorf, der heute in etwa die Grenzen des informellen Stadtteils Vilsendorf definiert.

Vilsendorf grenzt an die Bielefelder Stadtteile Brake, Schildesche, Theesen und Jöllenbeck sowie an den Herforder Stadtteil Laar. Die südliche Grenze des Stadtteils bildet der Johannisbach, der von Westen kommend hier zum Obersee gestaut wird. Am östlichen Rand des Stadtteils fließt die Jölle und bildet die Grenze zu Brake. Die Grenze zu Theesen im Westen bildet der Moorbach.

Geschichte

Die erste Erwähnung Vilsendorfs stammt aus dem Jahr 1151. Seit dem Mittelalter gehörte Vilsendorf zur Vogtei Schildesche in der Grafschaft Ravensberg. Nach 1807 gehörte Vilsendorf zum Distrikt Bielefeld des Königreichs Westphalen, das von Jérôme, dem Bruder Napoleons regiert wurde. Von 1810 bis 1813 gehörte Vilsendorf sogar direkt zu Frankreich und lag dort im Distrikt Minden des Departements der Oberen Ems. Nach der Napoleonischen Zeit gehörte Vilsendorf seit 1816 zum Kreis Bielefeld und darin zunächst zur Bürgermeisterei Schildesche, aus der 1843 das Amt Schildesche gebildet wurde.[1]

Als zum 1. Oktober 1930 der größte Teil des Amtes Schildesche nach Bielefeld eingemeindet wurde und das Amt Schildesche aufgelöst wurde, kam Vilsendorf zum Amt Jöllenbeck. Gleichzeitig wurde Vilsendorf um den nördlich des Johannisbachs und westlich der Jölle gelegenen Teil der Gemeinde Schildesche Bauerschaft erweitert.[2][3]

Im Rahmen der kommunalen Neugliederung des Raums Bielefeld wurde Vilsendorf am 1. Januar 1973 nach Bielefeld eingemeindet[4] und gehört seitdem zum Stadtbezirk Jöllenbeck.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Quelle
1843 795 [5]
1864 647 [6]
1910 701 [7]
1939 1091 [8]
1961 1890 [4]
1966 1954 [9]
1970 2013 [4]
1972 2131 [10]
2008 4043 [11]
2014 4014 [12]
2019 4269 [13]

Infrastruktur

Vilsendorf besteht im Zentrum aus einem Wohngebiet, daneben existieren hier eine Grundschule, zwei Kindergärten, eine Kirche, einen nahkauf mit einer Rolf Bäckerei, einer kleinen DHL-Filiale, ein Zahnarzt und eine Wassermühle. Landwirtschaft prägt das Bild, vor allem Ackerbau sowie einige Reiterhöfe. Von Vilsendorf bestehen Busverbindungen Richtung Jöllenbeck und Brake sowie zur Endhaltestelle Schildesche der Linie 1 der Bielefelder Stadtbahn.

Kultur

Sport

Fußball

In Vilsendorf ist der Fußballverein TuS Vilsendorf beheimatet. Die erste Mannschaft spielt (Stand 2022) in der Kreisliga C.

Regelmäßige Veranstaltungen

Weihnachtsmarkt

Jährlich findet auf dem Vilsendorfer Kirchengelände ein Weihnachtsmarkt statt.

Einzelnachweise

  1. Alfred Bruns (Hrsg.): Westfalenlexikon 1832–1835. (Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege). Westfälisches Landesamt für Archivpflege, Münster 1978.
  2. Gesetz über die Erweiterung des Stadtkreises Bielefeld. (PDF; 7 kB) In: Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten. 11. Juni 1930, S. § 1, § 2, abgerufen am 14. April 2010.
  3. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 289.
  4. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 320.
  5. Seemann: Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden. (PDF; 802 kB) 1843, S. 52–57, abgerufen am 23. April 2010.
  6. Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden. (Digitalisat) 1866, S. 12, abgerufen am 22. April 2010.
  7. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  8. Michael Rademacher: Bielefeld. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  9. Landkreis Bielefeld (Hrsg.): 150 Jahre Landkreis Bielefeld. 1966, S. 60.
  10. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 97 f.
  11. Sozialleistungsbericht 2008. (PDF; 9,5 MB) Stadt Bielefeld, 31. Dezember 2008, S. 186, abgerufen am 25. Mai 2010: „Einwohnerzahl des Statistischen Bezirks 559 Vilsendorf“
  12. Statistischer Bezirk Vilsendorf. Stadt Bielefeld Amt für Demographie und Statistik, abgerufen am 13. Oktober 2015.
  13. Daten der Stadt Bielefeld