Vjenceslav Žuvela

Vjenceslav Žuvela (* 5. September 1929 in Vela Luka, Korčula; † 27. August 1990 in Split) war ein jugoslawischer Fußballfan und führendes Gründungsmitglied der Torcida, der organisierten Fanbasis von Hajduk Split.

Leben

Der zu jener Zeit in Zagreb studierende Žuvela gründete am 28. Oktober 1950 mit einigen anderen dalmatischen Studenten in der heutigen kroatischen Hauptstadt die Torcida Split, die als älteste Fanorganisation in Europa gilt. Die Gründung der zu Beginn 113 Mitglieder umfassenden Gruppe erfolgte anlässlich der unmittelbar bevorstehenden Zugreise von einigen Tausend jungen Hajduk-Fans nach Split, wo ihre Mannschaft am nächsten Tag im die Meisterschaft des Jahres 1950 entscheidenden Spiel gegen die punktgleiche Mannschaft von Roter Stern Belgrad antrat. Hajduk Split gewann 2:1 und sicherte sich somit erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg den Gewinn der jugoslawischen Fußballmeisterschaft.

Ein Teil dieser Gruppe begab sich gleich nach Ankunft in den frühen Morgenstunden des 29. Oktober 1950 zu dem Hotel, in dem die Mannschaft von Roter Stern übernachtete, um – nach südamerikanischem Vorbild – durch ein lautes Spektakel die gegnerische Mannschaft in ihrer Nachtruhe zu stören. Für die kommunistischen Machthaber Jugoslawiens war dieses „asoziale Verhalten“ ein bösartiger Affront. Zudem sorgte das von Žuvela entworfene Logo der Torcida Hajduk für Aufregung. Denn durch die Buchstabenkombination T und H interpretierten die kommunistischen Machthaber das Kürzel als „Torcida Hrvatska“, also einem nationalistischen Einstehen für den kroatischen Staat und somit einer Ablehnung gegen das erst wenige Jahre zuvor entstandene Jugoslawien.

Žuvela wurde deshalb zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt, die jedoch später auf drei Monate reduziert wurde. Nach seiner Freilassung schloss Žuvela die Universität als Diplomingenieur für Schifffahrt ab und gründete eine Familie. Er starb wenige Tage vor seinem 61. Geburtstag in einem Krankenhaus in Split an den Folgen eines Autounfalls. Seine sterblichen Überreste befinden sich im Familiengrab seiner Heimatstadt Vela Luka.