Volker Strübing
Volker Strübing (* 22. April 1971 in Sondershausen) ist ein deutscher Schriftsteller und Filmemacher.
Leben
Volker Strübing wurde 1971 in Thüringen geboren und wuchs in Sachsen-Anhalt und dem Berliner Bezirk Marzahn auf. Er ist gelernter Facharbeiter für Datenverarbeitung und lebt seit 1978 in Berlin. Seine künstlerische Laufbahn begann mit dem Programmieren von Musik für C64-Spiele. Er entwickelte im Jahr 1990 mit Tube (Tobias Herre) und Uwe Beneke für die Firma Blue Byte das Computerspiel Atomino.[1] Am 4. Juli 1996 gründete Strübing zusammen mit Tube, Spider (Andreas Krenzke), Uwe Beneke, Sabine Mylius, Andre Lange, Klaus Schwarz und Gunar Klemm die Berliner Lesebühne LSD – Liebe statt Drogen. Von 2000 bis 2008 war er Mitglied der Berliner Lesebühne Chaussee der Enthusiasten. Am 9. September 2000 gründete er zusammen mit Dan Richter die Berliner Lesebühne Kantinenlesen.[2]
Seit 2004 tritt er selbst oder als Team LSD (zusammen mit Michael Ebeling) regelmäßig bei Poetry Slams auf.[3] Der Schwerpunkt seiner Arbeit sind kurze, satirische Texte, die in erster Linie für das Vorlesen geschrieben werden.
Seit Mai 2007 gestaltet Volker Strübing die Trickfilmreihe Kloß & Spinne, in der er auch alle Rollen selbst spricht. Bisher hat er 24 Folgen und 5 „Quickies“ (Kurzfolgen) auf seinem Blog „Schnipselfriedhof“ veröffentlicht.[4]
Er drehte als Regisseur und Autor im Auftrag des ZDF die vierteilige Reisereportage Nicht der Süden. Gemeinsam mit Kirsten Fuchs verfasste Strübing bei der Bereisung von den Färöerinseln, Dänemark, Island, Jan Mayen und Spitzbergen ein gleichnamiges Buch, das beim Verlag Voland & Quist erschienen ist.
Seit Juni 2009 arbeitete Volker Strübing wieder als Autor und Regisseur[5] an einer dreiteiligen Reisereportage Mister & Missis.Sippi für 3sat, die anlässlich des 100. Todestages von Mark Twain vom ZDF produziert wurde; er befuhr bis August 2009 zusammen mit der ZDF-Moderatorin Patricia Schäfer auf einem Floß den Mississippi von St. Louis nach New Orleans.[6][7]
2019 drehte er für 3sat die Dokumentation Auferstanden aus Platinen über die Heimcomputerszene in der DDR. Dabei war er als Autor, Regisseur und Sprecher tätig und erstellte einen Großteil der Animationen.[8]
Am 5. Juni 2021 wurde seine essayistische Dokumentation Ist das Zukunft oder kann das weg? in 3sat erstmals ausgestrahlt.[9] Er berichtet darin von Utopien vergangener Jahrzehnte und lässt Wissenschaftler, Journalisten und Autoren über die Utopien von heute und die Möglichkeiten für kommende Generationen sprechen.[10]
Auszeichnungen
- Oktober 2005: Sieger – Slam2005, Poetry Slam Meisterschaft des deutschsprachigen Raums, Leipzig
- 2006: Zweiter Platz – Deutschen Science Fiction Preis 2006 (Kategorie: Bester Roman mit Das Paradies am Rande der Stadt)
- 2006, 2008, 2016: Sieger – Poetry Slam Meisterschaft des deutschsprachigen Raums (Kategorie: Teamwettbewerb als Team LSD zusammen mit Michael Ebeling)
- 2008: Hölzerner Besen – Nachwuchs-Kabarettistenwettbewerb Stuttgarter Besen (Kategorie: Solo)
- 2012: Sieger – BB Slam, Poetry-Slam-Meisterschaften Berlin/Brandenburg
- 2013: Stadtschreiber von Bayreuth
Werke
Roman
- Das Paradies am Rande der Stadt. yedermann, Riemerling bei München 2005, ISBN 3-935269-30-7 (Neuauflage 2013).
Geschichten-Sammelbände
- Ein Ziegelstein für Dörte. Voland & Quist, Dresden / Leipzig 2007, ISBN 978-3-938424-23-0 (Taschenbuch 2010).
- Das Mädchen mit dem Rohr im Ohr und der Junge mit dem Löffel im Hals. Voland & Quist, Dresden / Leipzig 2013, ISBN 978-3-86391-026-6.
- Kloß und Spinne. Voland & Quist, 2016, ISBN 978-3-86391-147-8. 8
Reise-Beschreibungen
- mit Kirsten Fuchs: Nicht der Süden. Voland & Quist, Dresden / Leipzig 2009, ISBN 978-3-938424-34-6.
- mit Matthias Seifert (Illustrator): Mister & Missis.Sippi. Voland & Quist, Dresden / Leipzig 2010, ISBN 978-3-938424-48-3.
Beiträge
- mit Andreas Kampa, Robert Naumann, Dan Richter, Jochen Schmidt und Stephan Serin: Chaussee der Enthusiasten – Die schönsten Schriftsteller Berlins erzählen was. Voland & Quist, Dresden / Leipzig 2005, ISBN 3-938424-07-9.
- mit Micha Ebeling, Uli Hannemann, Andreas „Spider“ Krenzke, Tobias „Tube“ Herre, Ivo Smolak und Sascha Kroß: LSD – Liebe statt Drogen. Voland & Quist, Dresden / Leipzig 2006, ISBN 3-938424-14-1.
Animationsfilm
- Kloß & Spinne (DVD). Voland & Quist, Dresden / Leipzig 2010, ISBN 978-3-938424-43-8.
Literatur
- Matthias Grimmeisen: [1]. In: DemoNews. 1. März 2006.
- Michael Schmidt: 7 Fragen – 7 Antworten: Volker Strübing - SF und Satire. In: Fantasyguide. 3. September 2007.
Weblinks
- Literatur von und über Volker Strübing im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kanal von Volker Strübing auf YouTube
- volkerstrübing.de – eigene Internetpräsenz
Einzelnachweise
- ↑ Vierer am Rand. In: Der Spiegel. Nr. 4, 1991, S. 194–195 (online).
- ↑ Falko Hennig: Geschichte der Lesebühnen
- ↑ Christoph Schlegel: Dichten als Kampfsport. In: Der Spiegel. Nr. 3, 2007, S. 138–140 (online).
- ↑ Volker Strübung, Andreas Krenzke: Kloß und Spinne. In: Schnipselfriedhof. Abgerufen am 19. Oktober 2011.
- ↑ Das Team. In: Mister & Missis.Sippi. Abgerufen am 2. Januar 2010.
- ↑ Ralf Julke: Mr. und Mrs. Sippi: Was treibt einen Leipziger Zeichner auf den Old Man River? In: Leipziger Internet Zeitung. 21. Juni 2009 (archive.org [abgerufen am 29. Juni 2021]).
- ↑ Ralf Julke: Ein Leipziger auf dem Old Man River: Matthias Seiferts Abenteuer Mississippi. In: Leipziger Internet Zeitung. 20. September 2009 (archive.org [abgerufen am 29. Juni 2021]).
- ↑ Auferstanden aus Platinen - Die Heimcomputerszene in der DDR. Abgerufen am 20. September 2020.
- ↑ "Ist das Zukunft oder kann das weg?" - Neue 3satKulturdoku über Visionen für die nächste Generation abgerufen am 15. Juni 2021
- ↑ Ist das Zukunft oder kann das weg?, abgerufen am 15. Juni 2021
Personendaten | |
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NAME | Strübing, Volker |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller, Autor und Liedermacher |
GEBURTSDATUM | 22. April 1971 |
GEBURTSORT | Sondershausen |