Volkstagswahl in Danzig 1923

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1920Volkstagswahl in Danzig 19231927
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Gewinne und Verluste
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Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
e 1920: FWV und DDP
Sitzverteilung
         
Insgesamt 120 Sitze

Die Wahl zum 2. Volkstag in der Freien Stadt Danzig am 18. November 1923 bestätigte den bisherigen Senat.

Ausgangssituation

Nach der Proklamation der Freien Stadt Danzig am 15. November 1920 wählte die verfassungsgebende Versammlung am 6. Dezember 1920 den ersten Senat. Es hatte sich eine bürgerliche Koalition aus DNVP, Zentrum, DDP und der ebenfalls liberalen Freien Wirtschaftlichen Vereinigung gebildet. Die Sozialdemokraten standen in Opposition. An der Spitze des Senats stand der parteilose Heinrich Sahm, der bisherige Oberbürgermeister. Dieser Senat Sahm I hatte die wirtschaftliche Krise des Jahres 1922/23 zu bestehen. Mit der Schaffung des Danziger Gulden war die Hyperinflation beendet worden, die Konflikte mit Polen waren durch Staatsverträge eingegrenzt.

Ein zentrales Thema des Wahlkampfes war die Kritik der (Regierungspartei) DNVP am liberalen Handelssenator Julius Jewelowski. Diesem wurde (mit deutlichen antisemitischen Tönen; Jewelowski war Jude) eine zu große Nachgiebigkeit gegenüber Polen vorgeworfen.[1]

Die Wahl

Wahl zum 2. Volkstag am 18. November 1923 Stimmen Sitze
überhaupt v.H. überh. v.H.
Wahlberechtigte 202.599 52,76  
Wähler 165.311  
  Wahlbeteiligung   81,60
ungültige Stimmen 517 0,31
gültige Stimmen 164.794 99,69 120  
davon:
Deutschnationale Partei 44.459 26,98 33 27,50
Sozialdemokratische Partei der Freien Stadt Danzig 39.755 24,12 30 25,00
Zentrumspartei 21.114 12,81 15 12,50
Kommunistische Partei 14.982 9,09 11 9,17
Deutsche Partei für Fortschritt und Wirtschaft 11.009 6,68 8 6,67
Deutschsoziale Partei 10.301 6,25 7 5,83
Deutsch-Danziger Volkspartei 7.406 4,49 6 5,00
Polnische Partei 7.212 4,38 5 4,17
Freie Vereinigung der Beamten, Angestellten und Arbeiter 4.782 2,90 3 2,50
Vereinigung der Fischer, Räucherer, des Kleingewerbes
und der Handwerker
1.810 1,10 1 0,83
Mieter- und Wirtschaftspartei 1.686 1,02 1 0,83
Nationale, christlich-soziale Ausgleichspartei 278 0,17 - -

[2]

Nachwahlentwicklung

Rechnerisch war die Regierung durch das Wahlergebnis bestätigt worden. Es blieb der Konflikt um Jewelowski. Die DNVP blieb bei ihrer Ablehnung einer Wiederwahl. Die liberale Deutsche Partei für Fortschritt und Wirtschaft stellte sich hinter Jewelowski und schied aus der Regierungskoalition aus. Die neue Koalition aus DNVP, Zentrum und Deutsch-Danziger Volkspartei verfügte nur über 55 der 120 Mandate im Volkstag. Die Deutsche Partei für Fortschritt und Wirtschaft tolerierte den Senat. Die Deutsch-Soziale Partei, ein Vorgänger der NSDAP, stimmte ebenfalls für den Senat Sahm II, wurde aber rechnerisch nicht gebraucht.[3]

Einzelnachweise

  1. Heinrich Sprenger : Heinrich Sahm : Kommunalpolitiker und Staatsmann, 1969, Diss., S. 118–119
  2. StatDan 1929, S. 56ff
  3. Heinrich Sprenger : Heinrich Sahm : Kommunalpolitiker und Staatsmann, 1969, Diss., S. 118–119