Vultejus (Adelsgeschlecht)

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Wappen derer von Vultejus / von Vultée

Vultejus (auch Vultée) ist der Name eines hessischen Adelsgeschlechts. Das Geschlecht stammt aus Wetter bei Marburg an der Lahn in Hessen.

Geschichte

Erstmals erscheint das Geschlecht urkundlich 1404 mit dem Deutschordenspächter bei Wetter Ludwig Wille. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit dem Schöffen Johannes Will, urkundlich 1462, verstorben 1504 in Wetter. Sein Enkel Jost Will latinisierte im Zuge seiner akademischen Ausbildung seinen Namen und nannte sich fortan Justus Vultejus. Dessen Sohn Hermann Vultejus wurde in Wien am 28. Dezember 1630 in den Reichsadelstand erhoben.

In der nächsten Generation teilte sich das Geschlecht in zwei Linien, Marburg und Kassel, die bis heute bestehen. In der Linie Marburg wandelte Hermanns Enkel, der Hessen-Kasseler Vizekanzler Hermann von Vultejus seinen Namen, einer Mode der Zeit entsprechend, um 1714 in die bis heute in dieser Linie weitgehend gebrauchte Namensform von Vultée. Er erhielt eine rittermäßige Reichsadelsbestätigung mit Wappenbesserung am 8. Oktober 1694. Die Linie Marburg teilte sich in der Mitte des 18. Jahrhunderts in drei weitere Äste: Kleinensee, Hachborn und Marburg.

Zu den Besitzungen, die die Herren von Vultée im 17. und 18. Jahrhundert erlangten, gehörten u. a. Rittergüter in Elnhausen bei Marburg, Adorf bei Korbach, Kleinensee bei Friedewald, Dippach bei Eisenach, Bosserode bei Rotenburg und Wieblingen, heutiger Stadtteil von Heidelberg.

Vom 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte die Familie der althessischen Ritterschaft an. Aus dem Geschlecht gingen zahlreiche hohe Beamte und Offiziere hervor, die vor allem in hessischen Diensten standen.

Die Linie „Kassel“, begründet durch den hessischen Kanzler Johannes Vultejus, führt die ursprüngliche Namensform „Vultejus“ bis in die Gegenwart.

Wappen

Das Wappen zeigt in Silber einen aus dem Fußrand wachsenden, seitwärts gewandten schwarzen Brackenkopf mit herausgestreckter roter Zunge und goldenem Halsband. Auf dem gekrönten Helm die Schildfigur. Die Helmdecke ist schwarz-silbern.

Das Original-Wappen ist in der Marienkirche in Marburg mehrfach, mit nach rechts, als auch nach links gewandtem Brackenkopf zu sehen.

Bekannte Familienmitglieder

Literatur

Siehe auch