Wörbzig
Wörbzig Stadt Südliches Anhalt Koordinaten: 51° 43′ 11″ N, 11° 53′ 43″ O
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Fläche: | 9 km² |
Einwohner: | 376 (2021) |
Bevölkerungsdichte: | 42 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2004 |
Postleitzahl: | 06388 |
Vorwahl: | 034976 |
Wörbzig ist ein Dorf in Sachsen-Anhalt. Die ehemals selbständige Gemeinde wurde zum 1. Januar 2004 nach Gröbzig eingemeindet. Mit Gröbzig kam Wörbzig am 1. September 2010 zur Stadt Südliches Anhalt.
Geographie
Wörbzig liegt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt rund 6 km südwestlich der Kreisstadt Köthen (Anhalt) und 35 km nordöstlich von Halle (Saale). Südlich von Wörbzig liegt Gröbzig, westlich Dohndorf, nördlich Löbnitz an der Linde, südwestlich Pfaffendorf. Östlich liegen Klein- und Groß-Wülknitz. Dohndorf, Löbnitz, Klein- und Groß-Wülknitz sind Ortsteile der Stadt Köthen.
Nördlich von Wörbzig befindet sich die Wüstung Hanskendorf (1450 noch bewohnt, 1524 wüst.), östlich von Wörbzig befindet sich die Wüstung Nienstedt (Wüstung, II) (1370 noch bewohnt, 1484 wüst.) und südlich von Wörbzig gibt es die Wüstung Peplingen (1484 noch bewohnt.).
Geschichte
Erstmals wurde die Siedlung Wrbizke in einer Urkunde vom 15. Januar 1149 erwähnt, was so viel heißt wie kleines Weidicht (ein mit vielen Weidenbäumen oder Weidenbüschen bewachsener Ort). Am 28. Dezember 1156 hielt Albrecht der Bär hier ein „öffentliches Landgericht“ ab.
Lange Zeit war Wörbzig Mittelpunkt einer kleinen Grafschaft, bis es 1252 durch Heinrich II. in das Fürstentum Anhalt eingegliedert wurde. Bekannt wurde der Ort unter anderem durch sein großflächig angelegtes Rittergut im Südwesten der Gemeinde, welches als Privatgrundstück heute noch zum Teil gut erhalten ist.
Die Eigentümer des Rittergutes vom 15. Jahrhundert bis 1787 waren:
Bis 1471/1475 die Familie von Leutzsch, anschließend bis zum 5. November 1484 Fürst Waldemar VI. und von 1484 bis 1621 war es im Besitz der Familie von Beltzigk. Der Kaufpreis betrug 1070 rheinische Gulden.
Die einzelnen Eigentümer aus der Familie von Beltzigk waren:
- 1484–1504 Albrecht von Beltzigk
- 1504–1561 Heinrich von Beltzigk, Sohn des vorigen
- 1561–1582 Karl von Beltzigk, Sohn des vorigen
- 1582–1617 Joachim von Beltzigk, Sohn des vorigen
- 1617–1618 Otto von Beltzigk, Sohn des vorigen
- 1618–1621 Albrecht von Beltzigk, Bruder des vorigen
Am 29. August 1621 verkaufte Albrecht von Beltzigk das Rittergut seinem Schwager Anton (II.) von Wietersheim. Der Kaufpreis betrug 70.000 Taler.
Von 1687 bis 1710 und von 1737 bis 1776 wurde das Rittergut in einem Vorder- und Hinterhof geteilt.
Die einzelnen Eigentümer aus der Familie von Wietersheim waren:
- 1621–1647 Anton (II.) von Wietersheim, Schwager des Vorbesitzers Albrecht von Beltzigk
- 1647–1687 Anton (III.) von Wietersheim, Sohn des Anton (II.), Eigentümer des Vorder- oder Hinterhofes
- 1647–1693 Friedrich von Wietersheim, Sohn des Anton (II.), Eigentümer des Vorder- oder Hinterhofes
- 1687–1710 Anton (IV.) von Wietersheim, Sohn des Anton (III.), Eigentümer des Vorder- oder Hinterhofes.
- 1693–1713 Victor Ludwig von Wietersheim, Sohn des Friedrich, Eigentümer des Vorder- oder Hinterhofes, ab 1710 Eigentümer des ganzen Rittergutes
- 1713–1737 Friedrich Casimir von Wietersheim, Bruder des Victor Ludwig
- 1737–1761 Leopold Friedrich Ludwig von Wietersheim, Sohn des Friedrich Casimir, Eigentümer des Vorderhofes
- 1737–1786 Wilhelm Ludwig von Wietersheim, Sohn des Friedrich Casimir, Eigentümer des Hinterhofes, ab 1776 Eigentümer des ganzen Rittergutes
- 1761–1776 Dietrich Christian von Wietersheim, Sohn des Friedrich Casimir, Eigentümer des Vorderhofes
- 1786–1787 Kasimir Gottlob von Wietersheim, Sohn des Friedrich Casimir
1787 verkaufte Kasimir Gottlob von Wietersheim sein verschuldetes Rittergut für 106.000 Taler an das Köthener Fürstenhaus.
Die Pächter des Rittergutes waren:
- 1787–1796: Kasimir Gottlob von Wietersheim
- 179?–180?: J. Schulenburg
- 180?–1819: Johann Heinrich Jacob Hoff
- 1819–1821: Dorothee Hoff (Witwe des verstorbenen Johann Heinrich Jacob Hoff.)
- 1821–1838: Leopold Diener
- 1838–1847: Carl Nette
1847 kaufte Amtsrat Carl Nette das Rittergut. Der Kaufpreis betrug 190.000 Taler.
Im Dreißigjährigen Krieg hatte Wörbzig mindestens vier Einquartierungen zu verkraften. Nachweislich gab es in den Jahren 1626, 1634, 1637 und 1641 jeweils eine Einquartierung.
Hochwasser durch Schneeschmelze, das war keine Seltenheit in Wörbzig. Belegt sind solche Hochwasser für die Jahre 1729, 1744, 1784, 1830 und 1845. Betroffen war immer das südliche Wörbzig.
Während der Märzrevolution 1848/49 bildete sich auch in Wörbzig eine sogenannte Bürgerwehr. Die Fahne der Wörbziger Bürgerwehr ist erhalten und befindet sich im Historischen Museum für Mittelanhalt in Köthen.
Im Jahre 1869 hielt sich der preußische König Wilhelm I. in Wörbzig auf. Er frühstückte täglich, während eines dreitägigen Manövers bei Pilsenhöhe, zusammen mit den Rittergutsbesitzer Carl Nette und dessen Familie.
1906 gründet sich der Wörbziger Turn- und Sportverein.
Am 7. Dezember 1922 besuchte Reichspräsident Friedrich Ebert Wörbzig und das Rittergut.
1925/26 lässt die Gemeinde in der heutigen Schulstraße ein Vier-Familien-Haus errichten.
1937 beschließt der Gemeinderat die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr.
Am 15. April 1945 besetzten aus Richtung Dohndorf kommende US-amerikanische Soldaten das Dorf.
1948 wurde der Bau von 21 Neubauerngehöfte beschlossen. Gebaut wurden nur drei Neubauerngehöfte.
1958/59 werden in der heutigen Schulstraße drei Vier-Familien-Häuser gebaut. 1969 folgt in dieser Straße ein zweigeschossiger Neubaublock mit zwölf Wohnungen, verteilt in drei Aufgänge.
Am 11. September 2011 wurde Wörbzig von einem schweren Unwetter mit Orkan und tennisballgroßen Hagelkörnern heimgesucht.
Einwohnerentwicklung
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Politik und Kirche
Bürgermeister
Die Bürgermeister (ab 2004 Ortsbürgermeister) seit ca. 1850:
- 18??–1856: Leberecht Martin Trisetau
- 1856–1868: Ferdinand Laute
- 1868–1903: Gottfried Elze
- 1903–19??: Albert Schmidt
- 19??–19??: Karl Schmidt
- 19??–193?: Karl Rudolph
- 193?–1945: Oskar Hoffmann
- 1945–1947: Albert Bieler (Großvater von Dietrich Arndt)
- 1947–194?: Karl Repert
- 194?–194?: Karl Zöge
- 194?–194?: Franz Büchner
- 194?–195?: Friedrich Schmidt
- 1953–1955: Karl Elicki
- 195?–1958: Fritz Müller
- 1958–1962: Herbert Scheel (1960 durch Heribert Wohlrab vertreten)
- 1962–1967: Fritz Windt
- 1967–1983: Lucie Keitel
- 1983–1983: Erhard Herse
- 1984–1987: Bianca Auschner (1984–1985 durch Raymond Schulz vertreten)
- 1987–1988: Thomas Hoffmann
- 1989–1990: Thomas Pertzsch
- 1990–1992: Werner Müller
- 1992–2005: Horst-Hermann Hennig
- 2005–2010: Hubert Schüppel
- 2010–2010: Sascha Ziesemeier
Interessenvertreter für den Ortsteil Wörbzig:
- 2011–2013: Sascha Ziesemeier
- 2013–2014: Hubert Schüppel
Ortsbürgermeister:
- 2014-dato: Hubert Schüppel
Pastoren
Die Pastoren seit 1564:
- 1564–1572: Friedrich Schirmer (Geburts- und Sterbejahr unbekannt.)
- 1572–1574: Adam Calovius (Geburts- und Sterbejahr unbekannt.)
- 1574–1585: Mattheus Kneufler (vor 1550 – 1597)
- 1585–1596: Stephanus Reuter (vor 1560 – 1611)
- 1596–1626: Michael Völgner (vor 1575 – 1626)
- 1627–1681: Hartmann Seidenstücker (vor 1610 – 1681)
- 1681–1700: Christoph Stübner (1652 – 1700), 1680 Substitut, später auch zugleich Hofprediger der Fürstin Gisela Agnes von Rath
- 1700–1734: Christoph Johann Below (1665 – 1734)
- 1735–1757: Elias Mehlhardt (1707 – 1757)
- 1757–1805: Friedrich Adam Elias Mehlhardt (1737 – 1805), Sohn des vorigen Pastors
- 1806–1840: Johann Karl Wilhelm Mühlenbein (1760 – 1840), Bruder des Arztes Georg August Heinrich Mühlenbein
- 1841–1852: Johann Wilhelm Laue (1804 – 1865)
- 1852–1878: Karl Eschebach (1805 – 1881)
- 1878–1897: August Hugk (1827 – 1904), seit 1875 Pfarrverwalter
- 1897–1909: Dr. phil. Friedrich Heine (1865 – 1947)
- 1909–1929: Hermann Mörchen (1878 – 1945), ein Onkel des Philosophen, Religions- und Literaturwissenschaftlers Hermann Mörchen
- 1929–1931: Vakanz
- 1931–1950: Lic. theol. Fritz Schröter (1904 – 1973)[1], von 1938 bis 1945 suspendiert und gleichzeitig Leiter des Predigerseminars der bekennenden Kirche in Ostpreußen
- 1950–1950: Fritz Jahn (1899 – 1967), Pfarrverwalter
- 1951–1958: Gerhard Bankewitz (1910 – unbekannt)
- 1959–1972: Horst Wagner (1933 – 1996)
- 1972–1972: Johannes Hiller (1945 – 2009), Pfarrverwalter
- 1973–1982: Dieter Pretzsch (1934 – 2019)
- 1982–1989: Vakanz
- 1989–1999: Martin Günther (* 1956)
- 1999–2000: Vakanz
- 2000-dato: Tobias Wessel (* 1964)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirche
Die Dorfkirche St. Mariä ist ein flachgedeckter, verputzter rechteckiger Feldsteinbau mit einem West-Querturm (in Schiffsbreite). Die untere Turmhälfte und das westliche Kirchenschiff stammen aus dem frühen 13. Jahrhundert.
Der Kirchenpatron Heinrich von Beltzigk hat den Ostteil der Kirche im Zeitraum 1514–20 in die heutige Form umbauen lassen.
Im 18. Jahrhundert wurden an der Südseite die Sakristei und der Herrschaftsstuhl angebaut. Der Ostgiebel erhielt einen barockisierenden Blendenschmuck. Auch gab es in barocker Zeit Fenstererweiterungen.
1807–08 erhielt der Kirchturm ein neues Glockengeschoß (Fachwerk).
Im Jahre 1881 wurde vor das alte romanische Portal ein Portal-Neubau gesetzt.
1887 erhielt die Kirche eine neue Orgel von Orgelbaumeister Wilhelm Rühlmann aus Zörbig.
Größere Instandsetzungen gab es 1936, 1964/66 und im Jahre 1998.
Mindestens ein Gruftgewölbe gibt es in der Kirche. In der Osthälfte, im Bereich des Altars, befindet sich die Familiengruft der Familie von Beltzigk.
Zur Ausstattung der Kirche. Vorhanden sind:
- Zwei Schnitzfiguren, Katharina und Barbara, um 1520 geschaffen, 1964 restauriert.
- Gut erhaltener Rittergrabstein des im Jahre 1617 verstorbenen Joachim von Beltzigk.
- Obeliskenförmiger Sandsteinepitaph des am 31. März 1713 verstorbenen Victor Ludwig von Wietersheim. Mit flankierenden trauernden Genien und einem Bild des Verstorbenen.
- Wappenepitaph des am 3. Juli 1759 verstorbenen Christian Ernst von Wuthenau (Beigesetzt in der Familiengruft der Familie von Beltzigk.).
- Wappenepitaph des im Jahre 1763 verstorbenen August Heinrich von Wuthenau.
- Drei kleine farbige Bleiglasscheiben, gestiftet von Dietrich Arndt.
Zu den Glocken der Kirche. Über vier Glocken ist etwas bekannt.
- Eine Glocke aus dem Jahre 1584, in Könnern gegossen von Eckart Kucher (Glockengießer), 100 cm im Durchmesser, gestiftet von Albrecht und Joachim von Beltzigk. Diese Glocke ist noch vorhanden.
- Eine Glocke aus dem Jahre 1707, in Halle gegossen von Johann Jakob Hoffmann (Glockengießer), gestiftet von Victor Ludwig von Wietersheim, 1875 umgegossen durch Gebrüder Ulrich in Apolda, zuletzt 84 cm im Durchmesser. Im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen.
- Eine Glocke unbekannten Alters, im 18. Jahrhundert gestiftet von Kasimir Gottlob von Wietersheim, 1875 umgegossen durch Gebrüder Ulrich in Apolda, zuletzt 76 cm im Durchmesser. Im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen.
- Eine kleine Glocke, 1930 gestiftet vom Rittergutsbesitzer Walther Nette. Im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen.
Außen an der Ostseite der Kirche befindet sich ein Wappen der Familie von Beltzigk, datiert mit 1516.
Rechts neben den Eingangsportal, an der südlichen Außenseite der Kirche, befindet sich die Grabtafel des am 13. April 1687 verstorbenen Anton (III.) von Wietersheim.
Friedhöfe
Bis 1859 wurden die Toten auf dem Kirchhof, dessen letzte Erweiterung war 1824, bestattet.
Es befinden sich auf dem Kirchhof heute noch drei barocke Grabsteine, fünf klassizistische Grabsteine, das klassizistische Grabdenkmal des Amtmanns Johann Heinrich Jacob Hoff (Im darunter liegenden Gruftgewölbe wurde er und seine im Jahre 1812 verstorbene Mutter beigesetzt.) und das im Jahre 1922 errichtete Kriegerdenkmal. Die Lage von den zwei Familiengrüften der Familie von Wietersheim ist noch erkennbar.
1840 legte sich der Amtsrat und spätere Rittergutsbesitzer Carl Nette östlich des Dorfes, am Feldweg in Richtung Pilsenhöhe, einen privaten Friedhof an. Den größten Teil seines privaten Friedhofes überließ er 1859 der Wörbziger Kirche.
Auf diesen, nun kirchlichen, Friedhofsteil fand am Sonntag, den 3. Juli 1859 die erste Beisetzung statt. Im Jahr 1919 wurde der Friedhof mit einem kommunalen Friedhofsteil in westlicher Richtung erweitert.
Auf dem Friedhof der Familie Nette wurden die folgenden Personen bestattet:
- Georg Carl Friedrich Franz Hermann Nette, Sohn des Carl Nette (* 10. März 1839; † 14. Januar 1840). Die Lage der Grabstelle ist unbekannt, der Grabstein befindet sich im Pfarrgarten.
- Carl Georg Franz Hermann Nette, Sohn des Carl Nette (* 2. Januar 1844; † 16. August 1846). Die Lage der Grabstelle ist unbekannt, der Grabstein befindet sich im Pfarrgarten.
- Georg Carl Nette, Rittergutsbesitzer (* 26. August 1813; † 11. Juni 1873), beigesetzt in der Familiengruft.
- Henriette Amalie Auguste Nette, geborene Wendenburg, Ehefrau des Carl Nette (* 24. November 1816; † 20. November 1896), beigesetzt in der Familiengruft.
- Johanne Bertha Marie Helene Hertwig, geborene Nette, Tochter des Carl Nette (* 4. Juli 1852; † 27. Januar 1905), beigesetzt in der Familiengruft.
- Johanne Therese Elise Hannah Nette, geborene Peltz, erste Ehefrau des Alexander Nette (* 13. Mai 1861; † 4. Juni 1905), beigesetzt in einer kleinen Gruft.
- Ludwig Leopold Carl Georg Nette, Sohn des Carl Nette, Rittergutsbesitzer (* 20. Juni 1842; † 5. Oktober 1907), beigesetzt in der Familiengruft.
- Sophie Marie Nette, geborene Säuberlich, Ehefrau des Georg Nette (* 20. Dezember 1852; † 27. September 1930), beigesetzt in der Familiengruft.
- Georg Franz Ernst Alexander Nette, Sohn des Carl Nette (* 5. Februar 1855; † 3. November 1945), beigesetzt in der Familiengruft.
Der in Kalifornien verstorbene Friedrich Waldemar Hertwig, Ehemann der Helene Hertwig (* 8. Mai 1849; † 8. November 1905) erhielt, vermutlich im Jahr 1906, auf dem Friedhof der Familie Nette ein symbolisches Grab.
Gedenksteine erhielten Mitglieder der Familie Nette, die in einem der beiden Weltkriege fielen:
- Carl Alexander Gerhard Nette (* 7. Juni 1890; † 26. Mai 1915), Sohn des Alexander Nette, Enkel des Carl Nette.
- Erdmann Max Walther Karl-Georg Nette (* 19. November 1913; † 8. September 1939), Sohn des letzten Wörbziger Rittergutsbesitzer Walther Nette, Enkel des Georg Nette.
- Erdmann Wilhelm Hindenburg Karl-Georg Walther Nette (* 18. Dezember 1914; † 14. März 1945), Sohn des letzten Wörbziger Rittergutsbesitzer Walther Nette, Enkel des Georg Nette. Dieser Gedenkstein ist nicht mehr vorhanden.
Sport
- Fußballverein TSV 06 Wörbzig
Wirtschaft und Infrastruktur
Das Rittergut im Süden der Gemeinde bot vor und zu DDR-Zeiten (hier zunächst in Verwaltung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD), später Volkseigenes Gut, dann Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) den meisten Einwohnern der Gemeinde einen Arbeitsplatz. Damals war Wörbzig durch landwirtschaftliche Produktion und Viehhaltung geprägt. Der Betrieb wurde nach der Wende geschlossen.
Heute sind in Wörbzig vor allem mittelständische Betriebe zur Versorgung der Bevölkerung angesiedelt sowie ein Kieswerk nahe dem Rittergut (geplanter Betrieb bis ca. 2050) und eine Windkraftanlage zur Stromversorgung umliegender Gemeinden.
Die Schule in Wörbzig wurde 2000 wegen zu geringer Schülerzahl geschlossen.
Persönlichkeiten
- Der Pädagoge Gotthilf Sebastian Rötger hielt 1769 seine erste Probepredigt in Wörbzig.
- Die Wörbzigerin Elisabeth Zündel, die Tochter des „Hochfürstlich Anhalt-Bernburgischen Commissarius und Gerichts-Directors bei dem Herrn von Wietersheim zu Wörpzig“, heiratete 1714 den Autor Christian Friedrich Hunold.
- Leopold Friedrich Ludwig von Wietersheim (* 20. März 1701 in Frenz; † 1. Mai 1761 in Wörbzig), preußischer Generalmajor.
- Adam Ludwig von Wuthenau (* 12. September 1706 in Wörbzig; † 23. April 1763 in Merseburg), königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Kammerherr.
- Der Rittmeister Peter von Colomb lagerte am 22. Juni 1813 mit 80 Mann in Wörbzig.
- Der Rittergutsbesitzer Carl Nette und der Gutsbesitzer Friedrich Paeßler waren von 1849 bis 1850 Mitglieder des zweiten ordentlichen Landtag für Anhalt-Köthen.
- Antoinette Louise Emilie Cautius (* 18. März 1769 in Altona; † 20. Januar 1840 in Wörbzig), Tochter des Johann Bernhard Basedow und Schwiegermutter des Gutsbesitzers Friedrich Paeßler.
- Dr. phil. Friedrich Heine (Pfarrer, Politiker, Autor) (* 19. Dezember 1865 in Köthen; † 20. Oktober 1947 in Bernburg), Pfarrer, Autor (Ortsgeschichten/-chroniken und Romane), Politiker (DNVP) und als solcher auch Abgeordneter im Landtag des Freistaates Anhalt (Von 1920 bis 1929 und von 1930 bis 1932.).
- Rudolf Steffen[2] (* 19. Juli 1883 in Friedrichsbrunn; † 22. September 1967 in Wörbzig), Homöopath.
- Professor Friedrich Wilhelm Schmidt (Theologe)[3] (* 2. Dezember 1893 in Bern; † 12. März 1945 in Wörbzig), Dekan der Theologischen Fakultät der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität.
- Hasso von Lenski[4] (* 9. Februar 1942 in Potsdam), Schauspieler, Dramaturg und Regisseur.
- Diplomlandwirt Heinrich Wilhelm Gerlach von Gaudecker (* 2. Juli 1945 in Wörbzig; † 17. Juli 2013 in Hannover), Sohn des Gerlach von Gaudecker, Rechtsritter des Johanniterordens.
- Robert Richter (* 18. Dezember 1903 in Groß Paschleben; † 16. September 2000 in Wörbzig), Windmüller und Schriftsteller (Vom Winde erschlagen, 1998 erschienen), er war von 1998 bis zu seinem Tode der älteste lebende deutsche Schriftsteller.
- Professor Dietrich Arndt[5] (* 13. Februar 1935 in Wörbzig; † 17. August 2018), Mediziner
- Reinhard Beab (* 29. August 1953 in Könnern), Ingenieur und Kunstmaler.
Einzelnachweise
- ↑ [1] auf der Website der Universität Magdeburg.
- ↑ [2], Mitteldeutsche Zeitung vom 17. Juli 2008, Ausgabe Köthen.
- ↑ [3], auf der Website der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
- ↑ [4], Mitteldeutsche Zeitung vom 16. September 2014, Ausgabe Köthen.
- ↑ [5], Mitteldeutsche Zeitung vom 24. März 2008, Ausgabe Köthen.
- Ortschronist Matthias Pfeiffer
Literatur
- Friedrich Winfrid Schubart: Die Glocken im Herzogtum Anhalt: ein Beitrag zur Geschichte und Altertumskunde Anhalts und zur allgemeinen Glockenkunde. Verlagsbuchhandlung Paul Baumann, Dessau 1896.
- Friedrich Heine: Geschichte von Wörbzig und Frenz. Verlag Paul Schettler, Cöthen (Anhalt) 1902.
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Der Bezirk Halle. Akademie-Verlag, Berlin 1976.
- Herrmann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch – Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation. Herausgegeben vom Landeskirchenrat der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Dessau 1996.