Waffenmühle
Waffenmühle Markt Arberg Koordinaten: 49° 9′ 33″ N, 10° 37′ 25″ O
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Höhe: | 420 m ü. NHN |
Einwohner: | 22 (2010) |
Postleitzahl: | 91722 |
Vorwahl: | 09822 |
Waffenmühle ist ein Gemeindeteil des Marktes Arberg im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geographie
Der Weiler liegt rund 1,7 Kilometer nördlich des Zentrums von Arberg und gehört zu deren Gemarkung. Der Ort liegt am Südufer der Wieseth in einer flachhügeligen Ebene bestehend aus Acker- und Grünland. Im Norden jenseits der Wieseth liegt das Rügholz. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Staatsstraße 2411 bei Arberg (1 km südlich) bzw. zur Kreisstraße AN 57 bei Wiesethbruck (1,1 km westlich).[1]
Geschichte
Im Jahr 1380 verkaufte Stephan von Wilhermsdorf die Waffenmühle an das Hochstift Eichstätt. 1399 trat Friedrich Koburg, genannt Langohr, zu Ahrberg sein Gut in Waffenmühle der Eichstätter Kirche ab, und im Jahr 1412 verkaufte Heinrich von Wiesenthau sein Fischwasser an Eichstätt.
1615 wurden in Waffenmühle acht Anwesen genannt. Die Grundherren aller acht Anwesen waren das Hochstift Eichstätt. Ein Anwesen davon war ehemals den Herren von Seckendorf zu Bechhofen gehörig. Zum Vergleich: 1832 zählte der Weiler auch nur zehn Anwesen, 2002 lediglich acht.
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) wurde Waffenmühle dem Steuerdistrikt Arberg und der Ruralgemeinde Wiesethbruck. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde am 1. Oktober 1971 aufgelöst und Waffenmühle nach Arberg umgegliedert.
Baudenkmäler
- Am südlichen Ortseingang von Waffenmühle befindet sich eine katholische Wegkapelle. Das eingetragenes Baudenkmal ist ein verputzter Massivbau aus dem 18. Jahrhundert mit umlaufendem Sockel und Satteldach.[2] Ihr rechteckiger Chor ist leicht eingezogen. Sie besitzt eine Stichbogentür, je ein Stichbogenfenster in der Nord- und Südwand und hat ein dreiseitig umlaufendes Traufprofil. Der Treppenvolutengiebel zeigt sich mit Hausteingliederung, Zierkugeln und Akroter (Pyramide mit Kugel auf Volutensockel). Innen weist sie eine korbbogige Nische über einem nur flach vorkragenden Altarstein auf. Zur Ausstattung gehört eine Pietà, eine Holzfigur auf Rocaillegittersockel aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Sie wurde neu gefasst. Seitlich steht je ein leuchtertragender Engel.
- Die historische Mühle an der Wieseth stammt vermutlich aus dem 18./19. Jahrhundert. Der zweigeschossige Putzbau gliedert sich in fünf zu fünf Achsen. Der Hausteinsockel steht auf zwei Seiten im Wasser. Das Gebäude hat einen zweigeschossigen Giebel und ein Satteldach. Am Türsturz befindet sich ein Mühlradwappen.
- Weitere Kleindenkmäler sind zwei Grenzsteine mit Krummstab und Löwe aus dem späten 18. Jahrhundert rund 500 Meter außerhalb des Ortes in Richtung Wiesethbruck.[2]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2010 |
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Einwohner | 54 | 44 | 55 | 56 | 57 | 61 | 42 | 53 | 43 | 41 | 31 | 22 |
Häuser[3] | 10 | 9 | 10 | 10 | 9 | 9 | 9 | 8 | ||||
Quelle | [4] | [5] | [6] | [7] | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] |
Religion
Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Blasius (Arberg) gepfarrt, die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession nach St. Johannis (Bechhofen).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Waffenmühle. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 64 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Feuchtwangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 21). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453909426, S. 131.
Weblinks
- Waffenmühle auf der Website arberg.de
- Waffenmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 28. November 2021.
- Waffenmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
- Waffenmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ Waffenmühle im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ a b Hans Wolfram Lübbeke, Otto Braasch: Mittelfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler. Band 5 von Denkmäler in Bayern, hrsg. von Michael Petzet, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1986, ISBN 3-486-52396-1. S. 217.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 98 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 162 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1026, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1192, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1122 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1190 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1228 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1060 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 780 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 167 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 324 (Digitalisat).