Wahlbezirk Schlesien 9
Wahlbezirk Schlesien 9 | |
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Land | Österreich-Ungarn |
Kronland | Schlesien |
Wahlkreisnummer | 9 |
Typ | Landgemeindewahlkreis |
Region | Zuckmantel, Olbersdorf, Jägerndorf |
Anwesende Bevölkerung | 32.246 (1910) |
Umgangssprachen | Deutsch (99,8 %), Polnisch (0,1 %), Böhmisch (0,1 %) |
Wahlberechtigte | 6.651 (1911) |
Abgeordnete | |
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Der Wahlbezirk Schlesien 9 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Schlesien. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.
Geschichte
Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 416 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Schlesien 9 umfasste die Gerichtsbezirke Würbenthal, Freudenthal, Bennisch sowie die Gemeinde Mladetzko aus dem Gerichtsbezirk Troppau.[1]
Aus der Reichsratswahl 1907 ging der Deutsche Agrarier Adolf Schilder als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 wurde Schilder vom Sozialdemokraten Hans Jokl geschlagen.
Wahlergebnisse
Reichsratswahl 1907
Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[2] durchgeführt.
Erster Wahlgang
Kandidat | Partei | Wahlkreisstimmen | Prozent |
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Alois Zimmermann | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 2979 | 47,1 % |
Adolf Schilder | Deutsche Agrarpartei | 2208 | 34,9 % |
Karl Hatwiger/Alois Schroth[3] | Selbständige Agrarier | 1087 | 17,2 % |
Sonstige Parteien | 48 | 0,8 % | |
Wahlberechtigte: 6648, Ungültige/Leere Stimmen: 48, Wahlbeteiligung: 95,8 % |
Stichwahl
Kandidat | Partei | Wahlkreisstimmen | Prozent |
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Adolf Schilder | Deutsche Agrarpartei | 3290 | 53,3 % |
Zimmermann | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 2880 | 46,7 % |
Wahlberechtigte: 6648, Ungültige/Leere Stimmen: 132, Wahlbeteiligung: 94,8 % |
Reichsratswahl 1911
Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[4] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Jokl im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreisstimmen | Prozent |
---|---|---|---|
Hans Jokl | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 3113 | 50,3 % |
Eduard Türk[5] | Deutsche Agrarpartei | 2638 | 42,7 % |
Franz Anders | Christlichsoziale Partei | 259 | 4,2 % |
Karl Hatwiger[5] | Selbständiger Agrarier | 147 | 2,4 % |
Sonstige Parteien | 28 | 0,5 % | |
Wahlberechtigte: 6615, Ungültige/Leere Stimmen: 156, Wahlbeteiligung: 95,9 % |
Literatur
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1907. In: Österreichische Statistik. LXXXIV. Band, 2. Heft, Wien 1908 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. I. 80
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1911. In: Österreichische Statistik. Neue Folge. 7. Band, 1. Heft, Wien 1912 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. 114
Einzelnachweise
- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
- ↑ Artikel in: Das Vaterland, 24. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO).
- ↑ laut Artikel in: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 15. Mai 1907, S. 31 (Online bei ANNO). traten Karl Hatwiger und Alois Schroth neben Schilder als „deutsche Agrarier“ an. Auf Hatwiger entfielen laut Presseberichten 843, auf Schroth 186 Stimmen. Diese 1029 Stimmen stehen jedoch die in der Statistik ausgewiesenen 1087 Stimmen gegenüber
- ↑ Artikel in: Wiener Zeitung, 14. Juni 1911, S. 26 (Online bei ANNO).
- ↑ a b Laut der Neuen Freien Presse entfielen 2637 Stimmen auf Türk und 147 Stimmen auf den selbständigen Agrarier Karl Hatwiger. Die Statistik weist jedoch nur eine Gesamtsumme für die Deutsche Agrarpartei von 2785 Stimmen aus. Es fehlt eine Stimme auf die von der Neuen Freien Presse ausgewiesene Summe der beiden Kandidaten gegenüber der Gesamtsumme der Statistik.