Wald-Habichtskraut
Wald-Habichtskraut | ||||||||||||
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Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hieracium murorum | ||||||||||||
L. |
Das Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum, Syn.: Hieracium sylvaticum), auch Mauer-Habichtskraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Pflanzenbeschreibung
Das Wald-Habichtskraut ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 20 und 60 Zentimeter erreicht.
Bis auf ein oder zwei kleinere Stängelblätter sind alle Laubblätter grundständig. Die lanzettlichen, breit lanzettlichen bis länglich eiförmigen Blätter sind am Grunde gestutzt oder durch zwei seitwärts nach hinten gerichtete Zähne herzförmig ausgerandet. Der Blattrand ist im unteren Teil grob, im oberen oft nur noch leicht gezähnt. Die reingrünen oder rötlich gepunkteten Blätter sind spärlich, aber lang behaart. Die Blattstiele sind genau wie der Stängel mit langen Haaren und dichteren kurzen Haaren besetzt. Drüsenhaare fehlen auf Blättern und Stängel.
Zwei bis acht körbchenförmige Teilblütenstände stehen in einem rispigen Blütenstand. Die Hüllblätter der Blütenkörbchen sind wie die Blütenstandsstiele reichlich drüsig behaart, andere Haare fehlen den Hüllblättern aber fast völlig. In jedem Blütenkörbchen stehen viele gelbe Blüten zusammen. Alle Blüten sind fünfzipfelige Zungenblüten.
Ihre Blütezeit ist vom Mai bis August.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18, 27 oder 36.[1]
Systematik
Es handelt sich um eine relativ formenreiche Art, die außerdem leicht Hybriden mit anderen Habichtskraut-Arten bildet. Es wurden allein in Deutschland bereits weit mehr als 100 Unterarten beschrieben. Die Euro+Med Plantbase führt 191 Unterarten auf.[2]
Ökologie
Das Wald-Habichtskraut ist ein Hemikryptophyt und eine Halbrosettenpflanze.
Die Blüten sind Körbchenblumen. Bestäuber sind Bienen. Blütezeit ist von Mai bis August.
Die Früchte sind ungeschnäbelte Achänen mit rauem, brüchigem Pappus. Die Ausbreitung erfolgt als Schirmchenflieger und Wasserhafter. Fruchtreife ist von Juni bis August.
Die vegetative Vermehrung erfolgt durch das Rhizom, Ausläufer fehlen.
Verbreitung und Standort
Das Wald-Habichtskraut kommt in den gemäßigten, nördlichen Breiten Eurasiens vor, insbesondere in den Bergregionen. In Alaska, dem westlichen Teil Kanadas und in den östlichen Teilen Nordamerikas wurde es eingeschleppt (Neophyt). In Mitteleuropa ist es weit verbreitet. In den Allgäuer Alpen steigt es am Kamm nördlich vom Derrenjoch westlich der Oberen Spital-Alpe bei Baad in Vorarlberg bis zu 2000 m Meereshöhe auf.[3]
Es wächst in Wäldern oder an Waldrändern, meist, aber nicht unbedingt, an trockeneren Stellen, ebenso auf Gebirgswiesen, auf Schotterfluren oder am Grund von Mauern. Das Wald-Habichtskraut kommt hauptsächlich in Gesellschaften des Verbands Fagion vor.[1]
Quellen
- Werner Rothmaler: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen, 14. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-06-012539-2.
- Otto Schmeil, Jost Fitschen, Werner Rauh: Flora von Deutschland und seinen angrenzenden Gebieten. 84. Auflage. Quelle & Meyer, Heidelberg 1968.
- Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
Einzelnachweise
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 1009.
- ↑ Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). – In: W. Greuter & E. von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Hieracium murorum In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 715.
Weblinks
- Wald-Habichtskraut. FloraWeb.de
- Wald-Habichtskraut. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Hieracium murorum L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 11. Juli 2016.
- Thomas Meyer: Habichtskraut Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)