Walfriede Schmitt
Walfriede Schmitt (* 9. März 1943 in Berlin-Neukölln) ist eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Walfriede Schmitt ist die Tochter des Dramaturgen Walter Schmitt und der Schauspielerin Elfriede Florin. Sie ist die Großmutter von Ella Zirzow. Ihr Schauspielstudium absolvierte sie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin[1]. Ihre berufliche Karriere begann 1966 am Landestheater in Parchim. Sie ist eine profilierte Theaterschauspielerin und gehörte zum Ensemble der Volksbühne Berlin, das sie 1994 nach 22 Jahren verließ. Am Theater arbeitete sie mit Regisseuren wie Brigitte Soubeyran, Horst Bonnet, Benno Besson, Fritz Marquardt, Heiner Müller, Matthias Langhoff, Frank Castorf, Christoph Schlingensief und Johann Kresnik zusammen. Auch zahlreiche Kino- und Fernsehfilme zeugen von ihrer Wandlungsfähigkeit als Schauspielerin. Schmitt engagiert sich als ehrenamtliche Botschafterin der Stiftung Kinderhospiz Mitteldeutschland Nordhausen e.V. in Tambach-Dietharz.
Zwei Jahre lang war sie Mitglied des im Dezember 1989 gegründeten Unabhängigen Frauenverbandes. Während der Wende 1989 wurde sie zur Vorsitzenden der Gewerkschaft Kunst im FDGB gewählt. Außerdem arbeitete sie 1989 maßgeblich in der entstehenden Ostberliner Frauenbewegung mit und sorgte als Mitglied des Ensembles der Volksbühne dafür, dass dort am 3. Dezember 1989 die Gründungsveranstaltung des Unabhängigen Frauenverbandes der DDR mit über 1000 Frauen stattfinden konnte. Auf dieser Veranstaltung verlas sie das von der Kulturwissenschaftlerin Ina Merkel verfasste „Manifest für eine autonome Frauenbewegung“.[2][3]
Schmitt lebt in Mecklenburg-Vorpommern.
Filmografie
- 1962: Tanz am Sonnabend – Mord?
- 1964: Der fliegende Holländer, Sprecherin (engl. Fassung)
- 1974: Das Schilfrohr (Fernsehfilm)
- 1975: Geschwister (Fernsehfilm)
- 1975: Karlemanns Brücke
- 1977: Der Staatsanwalt hat das Wort: Eine Waschmaschine
- 1977: Trampen nach Norden
- 1977: Dantons Tod (Studioaufzeichnung)
- 1978: Ein Sonntagskind, das manchmal spinnt
- 1978: Über sieben Brücken musst du gehn
- 1979: Die lange Straße (Fernsehserie in 5 Teilen)
- 1979: Guten Morgen, du Schöne: Steffi (Fernsehfilm)
- 1979: Zwillinge – oder Nimm dir ein Beispiel an Evelyn
- 1979: Die Rache des Kapitäns Mitchell (Fernsehfilm)
- 1979: Plantagenstraße 19 (Fernsehfilm)
- 1980: Polizeiruf 110: Der Einzelgänger
- 1982: Benno macht Geschichten
- 1982: Alexander der Kleine
- 1982: Die Beunruhigung
- 1982: Der Staatsanwalt hat das Wort: Gefährliche Freundschaft (Fernsehreihe)
- 1982: Bahnwärter Thiel (Fernsehfilm)
- 1983: Moritz in der Litfaßsäule
- 1983: Die lieben Luder
- 1984: Paulines zweites Leben
- 1984: Der Staatsanwalt hat das Wort: Ein leeres Haus
- 1984: Bockshorn
- 1984: Eine sonderbare Liebe
- 1986: Jorinde und Joringel
- 1986: Das Schulgespenst
- 1986: Die Weihnachtsklempner
- 1986: Blonder Tango
- 1986: Weihnachtsgeschichten
- 1987: Wie die Alten sungen…
- 1987: Käthe Kollwitz – Bilder eines Lebens
- 1987: Einzug ins Paradies (Fernsehserie)
- 1987: Kiezgeschichten
- 1987: Polizeiruf 110: Unheil aus der Flasche
- 1988: Polizeiruf 110: Eifersucht
- 1989: Zwei schräge Vögel
- 1989: Coming Out
- 1989: Johanna (Fernsehserie)
- 1989: Die gläserne Fackel (Fernsehserie)
- 1990: Die Sprungdeckeluhr
- 1990: Polizeiruf 110: Ball der einsamen Herzen
- 1990: Polizeiruf 110/Tatort – Unter Brüdern
- 1990: Alter schützt vor Liebe nicht (Fernsehfilm)
- 1991: Scheusal
- 1992: Tandem (Fernsehfilm)
- 1993: Ein Fall für zwei – Rache (Fernsehserie)
- 1993: Die tödliche Maria
- 1993: Zirri – Das Wolkenschaf
- 1994: Fritze Bollmann will nicht angeln (Fernsehserie, sieben Folgen)
- 1994: Der Havelkaiser (Fernsehserie)
- 1995–2004: Für alle Fälle Stefanie (Fernsehserie)
- 1995: Polizeiruf 110: Jutta oder Die Kinder von Damutz
- 1996: Die totale Therapie
- 1998: Tatort: Tanz auf dem Hochseil
- 1999: Hans im Glück
- 2005: girl friends (Fernsehserie)
- 2005: Popp Dich schlank!
- 2006: In aller Freundschaft (Folge 315: Stille Versprechen)
- 2006–2010: Der Landarzt (Fernsehserie)
- 2007: Weisse Lilien
- 2009: Frauen wollen mehr
- 2010: Keiner geht verloren
- 2014: Der Tropfen – Ein Roadmovie
- 2014: Notruf Hafenkante (Fernsehserie, Folge Die Außenseiterin)
- 2014: Von jetzt an kein Zurück
- 2017: In aller Freundschaft (Folge 755: Schmerzhafte Einsichten)
- 2019: Freies Land
- 2020: Für immer Sommer 90
- 2022: Freunde sind mehr – Zur Feier des Tages
- 2022: Freunde sind mehr – Viergefühl
Hörspiele
- 1975: Linda Teßmer: Der Fall Tina Bergemann (Sieglinde) – Regie: Hannelore Solter (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1976: Heinrich von Kleist: Prinz Friedrich von Homburg (Kurfürstin) – Regie: Joachim Staritz (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1976: Adolf Glaßbrenner: Antigone in Berlin (Schauspieler in der Antigone-Aufführung) – Regie: Werner Grunow (Hörspiel Kunstkopf – Rundfunk der DDR)
- 1976: Inge Meyer: Rödelstraße 14 (Kollegin Blecha) – Regie. Barbara Plensat (Hörspiel aus der Reihe: Tatbestand, Folge 7 – Rundfunk der DDR)
- 1978: Erich Schlossarek Der Aufschub – Regie: Christoph Schroth (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1978: Isaak Babel: Maria (Kalaykowa) – Regie: Joachim Staritz (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1981: Brigitte Hähnel: Die Einladung (Mammi) – Regie: Barbara Plensat (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1982: Rolf Wohlgemuth: Auf der Schaukel – Regie: Werner Grunow (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1982: E. T. A. Hoffmann: Wenn man einen Nußknacker liebt (Mutter) – Regie: Christa Kowalski (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1984: Annelies Schulz: Schiewas Rache oder Die Geschenke der Götter (Salambra) – Regie: Norbert Speer (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1986: Jacob Grimm/Wilhelm Grimm: Schneeweißchen und Rosenrot (Mutter) – Regie: Maritta Hübner (Kinderhörspiel – Litera)
- 1986: Dieter Scharfenberg: Petrea und die Blütenkaiserin – Regie: Dieter Scharfenberg (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1988: Pjotr Jerschow: Gorbunok, das Wunderpferdchen (Stute) – Regie: Norbert Speer (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
Ehrungen
- 1988: Kunstpreis der DDR
- 1992: Goldener Gong
- 2003: Berliner Frauenpreis[4]
- 2021: Deutscher Schauspielpreis in der Kategorie Starker Auftritt in Für immer Sommer 90
Literatur
- Ingrid Kirschey-Feix: Schmitt, Walfriede (Wally). In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Weblinks
- Walfriede Schmitt in der Internet Movie Database (englisch)
- Walfriede Schmitt bei crew united
- Walfriede Schmitt bei filmportal.de
- Agenturprofil bei der Agentur Merten + Tatsch, abgerufen am 6. Januar 2021
- WAS MACHT. Walfriede Schmitt von Regine Sylvester im Magazin der Berliner Zeitung vom 4./5. Juli 2009
- Im Gespräch: Der Freitag – Im Rad der Geschichte (vom 5. November 2004)
Einzelnachweise
- ↑ Waldfriede Schmitt bei castforward.de, abgerufen am 2. Oktober 2021
- ↑ siehe Angaben zu weiteren Aktivitäten in: Pressemeldung des Landes Berlin vom 7. März 2003 über die Verleihung des Berliner Frauenpreises an sie
- ↑ WAS MACHT. Walfriede Schmitt Informationen über ihr Leben in der Berliner Zeitung vom Juli 2009
- ↑ berlin.de
Personendaten | |
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NAME | Schmitt, Walfriede |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 9. März 1943 |
GEBURTSORT | Berlin-Neukölln |