Walter Bohm

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Walter Bohm (* 6. Februar 1892 in Stralsund; † nach 1957) war ein deutscher Jurist und Hochschullehrer.

Leben

Walter Bohm zog nach der Enteignung seines Besitzes in Estland nach Hamburg, wo er sich in Groß Flottbek als Kaufmann niederließ. Er war Rittmeister der baltischen Landeswehr gewesen und hatte den Abschluss als Diplom-Landwirt erlangt. In Hamburg promovierte er im Jahre 1933 über ein kirchenrechtliches Thema zum Dr. jur. Der Titel seiner Dissertation lautete Acatholicus. Eine Untersuchung über die Stellung der Ungetauften und der Apostaten, Haretiker und Schismatiker sowie der sonstigen exkommunizierten Christen im geltenden kanonischen Recht. 1933 wurde er Hauptschulungsleiter der dortigen Bauernschule. Kurzzeitig war er im April 1933 Staatskommissar der Kirche in Mecklenburg-Schwerin.

Wenig später erfolgte seine Ernennung zum Hauptlektor der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums. Er war u. a. Redner auf dem Ersten Landesbauerntag Sachsens vom 13. bis 15. Februar 1934 in Dresden.[1] Der Reichsbauernführer Walther Darré holte ihn 1934 in seinen Stab.

Er wurde Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 1.157.674), der Schutzstaffel sowie der SA. 1935 wurde er zum SS-Obersturmführer befördert, 1938 verließ er auf eigenen Wunsch die SS. Seinen Sitz hatte Walter Bohm in Berlin, Tirpitzufer 78.

Als Ende 1935 die Bauernhochschule in Goslar eingerichtet wurde, erhielt Walter Bohm die Ernennung zum Dozenten für Agrarrecht und Agrargeschichte. Als später geplant war, für Walter Bohm an der Universität Hamburg eine außerordentliche Professur für Agrarrecht einzurichten, lehnte dies die Universität ab.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war er bis 1957 im öffentlichen Dienst beschäftigt.[2]

Literatur

  • Herrmann A. L. Degener: Degeners Wer ist’s?. X. Ausgabe, Berlin 1935, S. 158.
  • Erich Stockhorst: Fünftausend Köpfe. Wer war was im Dritten Reich. blick + bild Verlag S. Kappe KG, Velbert/Kettwig 1967.
  • Hans-Christian Harten: Himmlers Lehrer: Die Weltanschauliche Schulung in der SS 1933–1945, 2014, S. 53.

Einzelnachweise

  1. Eintrag beim HAIT
  2. Verantwortung für die Kirche: Sommer 1933 bis Sommer 1935, 1985, S. 512.