Walter Rechberger

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Walter Hans Rechberger (* 25. Dezember 1945 in Wien) ist ein österreichischer Jurist und ehemaliger Hochschullehrer an der Universität Wien.

Leben

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien promovierte 1967 Rechberger daselbst zum Dr. iur. Anschließend war er bis 1977 als Universitätsassistent am Institut für Zivilgerichtliches Verfahren dieser Universität unter seinem Doktorvater Winfried Kralik tätig. 1968 absolvierte Rechberger sein Gerichtsjahr. Seit 1971 hatte er einen Lehrauftrag an der Universität Wien inne, bevor er sich 1977 für das Fach zivilgerichtliches Verfahren habilitierte. Anschließend war er als Universitätsdozent für dieses Fach an der Universität Wien tätig, 1979 wurde er außerordentlicher Universitätsprofessor an der Universität Wien. Nach einer Gastprofessur an der University of Kansas wurde Rechberger 1992 zum ordentlichen Professor für Zivilverfahrensrecht an der Universität Wien ernannt. Dort lehrt und forscht er bis heute auch noch nach seiner Emeritierung. Von 1999 bis 2006 war er Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Rechberger war unter anderem Präsidiumsmitglied des Vienna International Arbitral Centre, einer der Vorsitzenden des Ständigen Neutralen Schiedsgerichts der Österreichischen Fußball-Bundesliga, Präsident der Wiener Rechtsgeschichtlichen Gesellschaft sowie Vorstandsmitglied des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa.

1998 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Pécs, 2013 die der Universität Athen. Außerdem erhielt er 2012 das Wissenschaftliche Ehrenzeichen für Verdienste um das österreichische Notariat.

Privates

Rechberger ist gläubiger und in der Kirchengemeinde engagierter Katholik. Seit 1964 ist er Mitglied der katholischen Studentenverbindung KÖHV Amelungia Wien im ÖCV.[1] Zudem war unter anderem Pfarrgemeinderat und Vorstandsmitglied des Katholischen Laienrates Österreichs. Seit 1988 ist er außerdem Mitglied im Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem, seit 1995 Komtur und von 1997 bis 2005 Leitender Komtur in Wien. Seit 2005 ist er dort Großoffizier.

Rechberger war verheiratet mit der ehemaligen Gymnasiallehrerin Inge Rechberger (* 1947; † 2017)[2], mit der er zwei gemeinsame Töchter hat (* 1975 und * 1977).

Werke (Auswahl)

  • Die fehlerhafte Exekution: Tatbestandsmängel, Mängel der Wirksamkeit und Nichtigkeitsgründe im Exekutionsverfahren und deren prozessualer Ursprung. Manz, Wien 1978, ISBN 3-214-06916-0 (Habilitationsschrift).
  • mit Daphne-Ariane Simotta: Zivilprozessrecht. Manz, Wien 1982, ISBN 3-214-00402-6.
  • mit Helmut Fuchs: Das neue Rechtsstudium: Ein Wegweiser. 3. Auflage. Manz, Wien 1984.
  • mit Paul Oberhammer und Teresa Bogensberger: Der vollstreckbare Notariatsakt. Manz, Wien 1994, ISBN 3-214-04614-4.
  • Die Ausserstreitreform. Manz, Wien 1996, ISBN 3-214-04656-X.
  • Notarielle Beurkundungstätigkeit mit Auslandsbezug. Manz, Wien 1997, ISBN 3-214-00825-0.
  • mit Mario Thurner: Insolvenzrecht. 2. Auflage. WUV Verlag, Wien 2004, ISBN 3-85114-672-7.
  • mit Ludwig Bittner: Grundbuchsrecht. 2. Auflage. Facultas WUV, Wien 2007, ISBN 978-3-7089-0173-2.
  • mit Paul Oberhammer: Exekutionsrecht. 5. Auflage. Facultas WUV, Wien 2009, ISBN 978-3-7089-0381-1.
  • mit Daphne-Ariane Simotta: Grundriss des österreichischen Zivilprozessrechts: Erkenntnisverfahren. 8. Auflage. Manz, Wien 2010, ISBN 978-3-214-15750-0.
  • mit Brigitta Zöchling-Jud: Die EU-Erbrechtsverordnung in Österreich: Handbuch. Verlag Österreich, Wien 2015, ISBN 978-3-7046-6779-3.

Literatur

  • Ludwig Bittner, Thomas Klicka, Georg Kodek und Paul Oberhammer (Hrsg.): Festschrift für Walter H. Rechberger zum 60. Geburtstag. Springer, Wien, New York et alt. 2005, ISBN 3-211-23872-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gesamtverzeichnis des ÖCV 2004, IV - 460.
  2. Facharztzentrum Votivpark, Wien: Mag. Inge Rechberger. In: Facharztzentrum Votivpark. Abgerufen am 26. Februar 2021 (deutsch).