Walter Tausendpfund

Walter Tausendpfund

Walter Tausendpfund (geboren 1944) ist ein deutscher Heimat- und Regionalforscher sowie fränkischer Mundartautor und -sprecher.

Leben

Tausendpfund wuchs in Allersberg auf und lebt er seit nunmehr über 40 Jahren im oberfränkischen Pegnitz und war bis 2006 von Beruf Lehrer am dortigen Gymnasium für die Fächer Geschichte, Deutsch und Sozialkunde.

Auf der Grundlage seiner Ausbildung und den schulischen Erfahrungen arbeitete er u.a. an kürzeren und längeren wissenschaftlichen Abhandlungen zu verschiedenen heimat- und regionalgeschichtlichen Themen mit.

Schwerpunkte dieser Arbeiten sind biographische Abhandlungen (z.B. zu Johann Michael Doser, Victor von Scheffel, Hans Max von Aufseß), Arbeiten zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, insbesondere Forschungen zur jüdischen Geschichte in der Fränkischen Schweiz sowie Ortsgeschichten.

Ausgehend von den vielfältigen Erfahrungen einer Kindheit und Jugend auf dem Lande verfasst er  u.a. in der Tradition des Nürnbergers Johann Conrad Grübel (1736–1809) lyrische, epische und dramatische Texte in fränkischer Mundart:

In seinen zahlreichen mundartlichen Texten dominiert der „gedehnte Blick“ auf die heitere und ernste Vielfalt der kunterbunten Welt um uns herum – oft auch aus der „Frosch-“ oder „Furchenperspektive“ (im Sinne von Otto Julius Bierbaum oder Jean Paul) – als Mittel  zur  Erkenntnis des innewohnenden Hintergründigen, ja unter Umständen auch „Erhabenen“.

Über 30 verschiedene Anthologien enthalten mundartliche Texte von ihm.

Veröffentlichungen

Mitarbeit

• Wolf/Tausendpfund/Bruckner: „Pegnitz – Bilder einer Stadt im Wandel“. Hersbruck 1980
• Wolf/Tausendpfund/Huss: „Fränkische Schweiz-Landschaft und Menschen in alten Ansichten“. Hersbruck 1982
• „Pegnitz – 650 Jahre Stadt“. Pegnitz 2005
• Tausendpfund: „Kulturführer oberes Pegnitztal“. Bayreuth 2008
• Eckert (Hg.): „Die Burgen der Fränkischen Schweiz. Ein Kulturführer“. 1. und 2. Auflage Forchheim (zuletzt 2015).
• Tausendpfund: „Fränkische Schweiz. Entdeckung einer reichen Kulturlandschaft“. Ellwanger. Bayreuth 2013

Beiträge in den beiden Schriftenreihen des Fränkische–Schweiz–Vereins

• „I. Die Fränkische Schweiz – Landschaft und Kultur“ Band 3: Wolf/Tausendpfund: „Pegnitz -Veldensteiner Forst.
• Geschichtliche Streifzüge“. Erlangen 1986, Band 11: „Jüdisches Leben in der Fränkischen Schweiz“. Erlangen 1997
• „II. Die fränkische Schweiz – Heimatkundliche Beihefte“ Band19: Döttel/Tausendpfund/Weisel:
• „Glanzpunkte der Fränkischen Schweiz“. Erlangen. 2007.

Mundartliche Beiträge im Eigenverlag

• Band 1: „klane Breisele“. Hersbruck 1981, 1983
• Band 2: „Klane Stückle“. Pegnitz 1982
• Band 3: „wennsd denksd, bisd selbe schuld“. Pegnitz 1983
• Band 4: „Tierlesgschichdn“ (Heiter–besinnliche Viechereien für Kinder und Erwachsene). Pegnitz 1984, 1987, 1991
• Band 5: „Jede Dooch e Blooch“. Hersbruck 1989
• Band 6: „Wäi däi Hirdn am Feld“. Pegnitz 1992
• Band 7: „Es kenned soo...odde soo...odde ganz anders sai“. Pegnitz 1994
• Band 8: „E Blüümle, e Falde, e Schnegg und e Bladd“. Kronach 1997
• Band 9: „Kirschgardn“ (Landschaftsbuch zur Fränkischen Schweiz). Kronach 2002
• Band 10: „middn nai“ (Zur fränkischen Lebenswelt). Kronach 2005
• Band 12: „Bengeds-Bildle“, Pegnitz 2011
• Band 13: „naus“, Kronach 2013
• Band 14: „hald so e weng“, Pegnitz 2018

CDs

• „Quer durchs Joohr“ (Ein Gang durchs Jahr mit der Regnitztaler Saitenmusik) 1997
• „wenn dees ned weer“ (Besonderheiten unseres Lebens mit KnopfSaitenTrio und Erlanger Hausmusik) 2000
• „Erstaune, oh Himmel“ (Weihnachtstexte begleitet von diversen Volksmusikgruppen). 2006

Ehrungen

• Ehrenmitglied der „Arbeitsgemeinschaft Mundart – Theater Franken e.V.“
• Silberne Medaille des Bezirks Oberfranken
• „Frankenwürfel“, Kulturpreis des Landkreises Bayreuth, des Fränkische-Schweiz-Vereins sowie des Frankenbundes
• ilberne Bürgermedaille der Stadt Pegnitz.