Wappen von Hamburg (Schiff, 1955)

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Wappen von Hamburg
Die Wappen von Hamburg beim Ausbooten vor Helgoland (1958)
Schiffsdaten
andere Schiffsnamen
  • Delos
  • Polar Star
  • Pacific Star
  • Xanadu
  • Faithful
  • Aurora
Reederei HADAG Seetouristik und Fährdienst
Bauwerft Steinwerder Industrie A.G.
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
89.52 m (Lüa)
Breite 13.24 m
Vermessung 2.563 BRT
Maschinenanlage
Höchst-
geschwindigkeit
17,5 kn (32 km/h)
Transportkapazitäten
Sonstiges
Registrier-
nummern
IMO 5088227

Die Wappen von Hamburg ist ein ehemaliges deutsches Seebäderschiff. Das 1955 gebaute Schiff der HADAG Seetouristik und Fährdienst AG war das erste von drei Schiffen mit diesem Namen (von denen die dritte Wappen von Hamburg, aus dem Jahr 1965, das bekannteste war). Sie wurde für den Helgoland-Fährbetrieb gebaut. Eine technische Besonderheit der ersten Wappen von Hamburg und ihres zwei Jahre jüngeren Schwesterschiffs war der dieselelektrische Antrieb. Dabei produzierten fünf Maybach-Dieselmotoren mit Generatoren den Strom für die beiden elektrischen Gleichstrom-Fahrmotoren mit einer Leistung von 6000 PS. Über ein ähnliches Antriebskonzept verfügten auch die Eisenbahnfährschiffe Theodor Heuss und Deutschland auf der Vogelfluglinie. Das Schiff ist in Privatbesitz, liegt in nicht fahrbereitem Zustand als Aurora in Stockton, Kalifornien, und wird restauriert.[1]

Geschichte

Wappen von Hamburg (1955–1962)

Bei Blohm & Voss (damals Steinwerder Industrie A.G.) gebaut, wurde sie auf der Route zwischen Hamburg und Helgoland eingesetzt. Aufgrund ihrer mit etwa 17,5 Knoten relativ geringen Geschwindigkeit ersetzte sie die HADAG bereits nach sechs Jahren durch einen Neubau, die zweite Wappen von Hamburg, die mit einer Geschwindigkeit von 21,5 Knoten schneller war. Durch die kürzer dauernde Überfahrt verlängerte sich die Aufenthaltsdauer der Tagestouristen auf Helgoland deutlich.

Delos (1962–1967)

Das Schiff wurde Ende 1961 für 375.000 Pfund Sterling nach Griechenland verkauft und in Delos umbenannt. Während dieser Zeit hatte das Schiff einen kurzen Auftritt im James-Bond-Film Liebesgrüße aus Moskau als die Yacht von Ernst Stavro Blofeld (S.P.E.C.T.R.E.).

Polar Star (1967–1970)

1967 wurde das Schiff dann nach Kanada verkauft und als Polar Star für Abenteuerreisen in die Polarregionen eingesetzt.

Pacific Star (1970–1972)

1970 wurde das Schiff an West Cruise Lines Ltd verkauft und in Pacific Star umbenannt.

Xanadu (1972–1998)

1972 wurde es dann in Xanadu umbenannt, nachdem es von Xanadu Cruises übernommen wurde. 1982 war das Schiff Wohnschiff einer schwimmenden Krabbenfarm. Seit Ende 1982 wurde die ehemalige Wappen von Hamburg nicht mehr reaktiviert und mehrfach verkauft, 1991 wurde ein Umbau als Kinderhospital in der Karibik geplant, was auch nicht realisiert wurde.

Faithful (1998–2009)

1998 erschien der Name Faithful. Nach einem erneuten Verkauf in dem Jahre 2003 sollte es in Xanadu2 umbenannt werden, jedoch blieb der alte Name bestehen.

Aurora (seit 2009)

Am 20. September 2005 traf das Schiff in einem sehr schlechten Zustand unter dem Namen Faithful im Schlepp bei einer Werft in Alameda in der Nähe von San Francisco ein. Dort sollte die Namensänderung in Aurora stattfinden, die vorerst nicht vorgenommen wurde. 2008 wurde die Faithful nach Rio Vista geschleppt. Dort lag sie noch im Dezember 2009. Es gab zwischenzeitlich Pläne für eine Versenkung als künstliches Riff.

Im September 2009 wurde die Faithful in Aurora umbenannt und seitdem wird das Schiff restauriert. Das Schiff wurde zunächst nach San Francisco verbracht, um dort weiter instand gesetzt zu werden mit dem vorläufigen Ziel, es als Restaurant zu nutzen und mittelfristig wieder in Fahrt zu bringen. Das Schiff wurde kurz zuvor noch im sehr schlechten Zustand wieder mit einem neuen weißen Anstrich versehen. Es gab jedoch Probleme mit der Hafenbehörde von San Francisco, weshalb das Schiff einige Zeit später an einen zur Stadt Stockton gehörenden Liegeplatz verholt wurde. An diesem etwas abgelegenen Platz im Bereich des Flussdeltas im Nordosten der Bucht von San Francisco werden die Bemühungen um eine Restaurierung fortgesetzt.[2] Die Restaurierung wird auf einem eigenen YouTube-Kanal begleitet.[3]

Schwesterschiffe

Bunte Kuh

Die Bunte Kuh lief 1957 bei der Norderwerft in Hamburg als Schwesterschiff der Wappen von Hamburg vom Stapel. Ihren Namen hatte sie nach Hermann Nyenkerkens legendärem Führungsschiff Bunte Kuh, welches den Seeräuber Klaus Störtebeker um 1401 zur Strecke brachte. Sie war bis 1962 im Dienst Cuxhaven nach Helgoland in Einsatz. Danach wurde das Schiff als Stella Solaris nach Griechenland verkauft. Nachdem das Schiff 1971 für den Scheich von Katar zur Yacht Naief umgebaut wurde, verliert sich die Spur dieses Schiffes.

Weblinks

Commons: Wappen von Hamburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kurtis Alexander: Shipwrecked on Little Potato Slough. In: San Francisco Chronicle. Abgerufen am 15. Juni 2022 (englisch).
  2. Resurrecting the Aurora, A Derelict 65-Year-Old Luxury Cruise Ship Shipwrecked in the Delta, Video auf dem Youtubekanal der San Francisco Chronicle
  3. Tamara Hardingham-Gill: The man who bought a cruise ship on Craigslist. In: CNN travel. 8. April 2022, abgerufen am 15. Juni 2022 (englisch).