War Pigs

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War Pigs
Black Sabbath
Veröffentlichung 18. September 1970
Länge 7:55
Genre(s) Rock, Heavy Metal
Autor(en) Bill Ward, Geezer Butler, Tony Iommi, Ozzy Osbourne
Label Vertigo Records
Album Paranoid
Coverversionen
1988 Sacred Reich
1989 Faith No More

War Pigs (deutsch „Kriegsschweine“) ist ein Lied der englischen Band Black Sabbath, das im Jahr 1970 als Eröffnungslied und mit einer Länge von 7:55 Minuten längstes Lied auf dem Album Paranoid veröffentlicht wurde. Als Klassiker der Rock- und frühen Heavy-Metal-Musik wurde es in den folgenden Jahrzehnten von zahlreichen Künstlern aufgegriffen und als Coverversion veröffentlicht.

Hintergrund

Black Sabbath (1970)

In dem Song War Pigs geht es um den Wunsch des Menschen zu töten und zu zerstören. Black Sabbath wurden zu dem Lied durch Kriegsschilderungen inspiriert, die sie hörten, während sie bei einer Tournee durch Europa auf einer amerikanischen Luftwaffenbasis auftraten. Zudem befanden sich die USA im Vietnamkrieg und auch Großbritannien machte sich bereit, in den Krieg einzutreten. Geezer Butler nannte in einem Interview die Proteste gegen den Krieg als eine der Hauptinspirationen des Liedes.[1] Sie schrieben das Lied in Zürich, wo sie kurz darauf auftraten. Anders als oft interpretiert handelt es sich bei dem Song nicht um eine Glorifizierung des Krieges, sondern um einen Antikriegssong, bei dem das Handeln der „War Pigs“, der Kriegstreiber, angeklagt wird.[1]

Der Song beschreibt die Planung und Ausführung des Krieges, der zur Tötung von vielen Menschen und zur Zerstörung führt. In der ersten Strophe vergleicht er die Generäle mit Hexen während einer schwarzen Messe („just like witches at black masses“), während sie die Zerstörung planen. Dem werden die brennenden Körper und die Kriegsmaschinen auf dem Schlachtfeld gegenübergestellt („In the fields the bodies burning, as the war machine keeps turning“). Die zweite Strophe behandelt die Rolle der Politiker, die sich aus der Verantwortung ziehen und keinen Grund darin sehen, selbst in den Kampf zu ziehen. Sie überlassen dies den Armen und sehen im Krieg nur einen Spaß, bei dem sie die Menschen wie Bauern im Schachspiel nutzen („Making war just for fun, treating people just like pawns in chess“). Die letzte Strophe betrachtet die Welt nach dem Krieg, wenn sich die Dunkelheit über die Welt legt. Die „War Pigs“ verlieren ihre Macht und Gott ruft zum Tag der Vergeltung, an dem sie auf ihren Knien kriechend um Gnade bitten. Der Gewinner des Krieges ist allein Satan, der lachend seine Flügel ausbreitet.

Den Gesang übernahm Ozzy Osbourne, der von Bill Ward, Geezer Butler und Tony Iommi an Schlagzeug, Bass und Gitarre begleitet wurde. Dabei besteht ein Großteil des mehr als sieben Minuten langen Liedes aus Instrumentalpassagen, die von den drei Strophen unterbrochen werden.

Veröffentlichung und Resonanz

Das Album Paranoid erschien im September 1970 bei Vertigo Records und enthielt das Lied War Pigs als erstes und zugleich längstes Lied. Alle Titel wurden von Tony Iommi, Bill Ward, Geezer Butler und Ozzy Osbourne komponiert und getextet.[2] Das Album sollte ursprünglich War Pigs heißen, der Plattenfirma war das aber zu provokant.[1]

Das Album war international erfolgreich und konnte sich in den Charts platzieren. So erreichte es in den Deutschen Albumcharts den zweiten Platz und konnte sich für 7 Wochen in den Top 100 halten.[3] Zugleich stieg die Single Paranoid bis auf Platz 1 der Deutschen Singlecharts und verblieb 13 Wochen in den Charts und konnte sich auch in den Charts weiterer internationaler Hitparaden bis in die Top 10 platzieren, etwa in der Schweiz und in Österreich.[4] War Pigs selber wurde 1971 als Single veröffentlicht, konnte sich aber nicht in den Charts platzieren. Wie Paranoid und das ebenfalls auf dem Album enthaltene Lied Iron Man wurde auch es jedoch zu einem Rockklassiker, der bis heute auf mehreren Kompilationen mit Rock- und Heavy-Metalsongs enthalten ist. Gemeinsam mit diesen wird es als Rockstandard betrachtet.[5]

Coverversionen

War Pigs wurde vor allem in den 1990er und 2000er Jahren von mehreren Bands und Musikern gecovert und neu veröffentlicht. Dabei wurde in der Regel der Originalsong neu interpretiert, die Spanne der musikalischen Richtungen reicht dabei von verschiedenen Rock-, Metal-, Black-Metal- und Punk-Interpretation bis zu den auf Banjos und Mandolinen gespielten Songs der Band Hayseed Dixie, einer Bluesversion von Ruthie Foster oder einer Version der Funk- und Brassband Bonerama. Zu den Bands und Interpreten, die das Lied in einer Coverversion veröffentlichten, gehören: u. a.[6][7][8]

Zu den bekanntesten und frühesten Cover-Versionen gehören die Interpretation von Sacred Reich auf ihrem Album Surf Nicaragua 1988 sowie die Version von Faith No More, die sie 1989 für das Album The Real Thing zum ersten Mal sowie nochmals live für Live at the Brixton Academy von 1990 aufnahmen. Das Live-Cover erschien dann zusätzlich 1994 auf dem Tribute-Album Nativity in Black, auf dem zahlreiche weitere Cover-Versionen von Black-Sabbath-Liedern veröffentlicht wurden.

Insgesamt listen cover.info 33 Coverversionen[7] und secondhandsongs.com 47 Versionen[6] des Liedes (Stand: Juli 2020).

Belege

  1. a b c You Ain’t Seen Nothing Yet auf songfacts.com, abgerufen am 19. Juli 2020.
  2. Paranoid auf discogs.com, abgerufen am 28. Juli 2020.
  3. Black Sabbath – Paranoid (Album). hitparade.ch, abgerufen am 28. Juli 2020.
  4. Black Sabbath – Paranoid (Song). hitparade.ch, abgerufen am 28. Juli 2020.
  5. Paranoid, Albumrezension auf allmusic.com, abgerufen am 30. Juli 2020.
  6. a b War Pigs auf secondhandsongs.com, abgerufen am 28. Juli 2020.
  7. a b War Pigs auf cover.info, abgerufen am 28. Juli 2020.
  8. Black Sabbath – War Pigs. hitparade.ch, abgerufen am 28. Juli 2020.