Wasserturm (Rheinbach)

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Luftaufnahme des Ensembles
Turm und ehemaliges Maschinenhaus aus südlicher Richtung

Der ehemalige Wasserturm in Rheinbach befindet sich im heutigen Stadtpark[1] im Süden der Stadt und wird als Künstleratelier genutzt. Das umgebaute Gebäude steht seit dem 18. Dezember 1984 unter Denkmalschutz.[2]

Der Turm war Teil des ersten Rheinbacher Wasser- und Elektrizitätswerks, das 1897 in Betrieb genommen wurde. Das zentrale Werk löste die bis dahin genutzten fahrbaren Wasserfässer ab, mit denen die Einwohner dezentral aus sechs öffentlichen Brunnen (mittels händisch betriebener Wasserpumpen) versorgt wurden.[3]

Der Wasserturm war mit einem damals modernen Intzebehälter ausgestattet, der durch den Einbau eines Innenzylinders die Besteigung des oberen Behälterraumes ermöglichte. Das Dach war geneigt und verfügte über eine Laterne, die Ummantelung wurde als Rabitzputz ausgeführt.[4] Bis 1949 war das Wasserwerk mit seinem Turm im Betrieb.[3]

Ab Mai 1955 nutzte der Landkreis Bonn den Turm als Schlauchpflegeanstalt der Feuerwehr. Diese Nutzung wurde 1969 beendet.[5] In der Folgezeit wurde der Wasserbehälter in der Turmspitze zurückgebaut und diese verschlankt, sodass die Turmform heute eher einem Leuchtturm gleicht. Der Turm sowie das zugehörige ehemalige Maschinenhaus wurden seit Anfang der 1980er Jahre bis 2019[6] von dem Glaskünstler Udo Edelmann[7][8] genutzt. Der Studioglaskünstler[9][7] betreibt hier die Studioglashütte Edelmann sowie eine Galerie, und lebt mit seiner Ehefrau Chris in dem Gebäudeensemble.[10][11]

Im ehemaligen Wasserturm arbeiteten seit 1982 viele Glaskünstler und stellten hier aus (wie Volkhard und Renate Precht, Günter und Henry Knye[12] oder Stanislaw Borowski[13]).

Siehe auch

Weblinks

Commons: Wasserturm (Rheinbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Adresse: Stadtpark 28
  2. Denkmalschutzliste Nr. 16 gem. Denkmalschutzgesetz (Nordrhein-Westfalen)
  3. a b Katrin Bauer, Der Bau des ersten Wasserwerkes in Rheinbach (1896/97), in: Kultur und Gewerbe Stadt Rheinbach, Juli 1999, wiedergegeben bei: Detro, Tesch und Urfell, Wasserturm (WT), in: Rund um Rheinbach, Broschüre, Dezember 2014
  4. Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises, Rheinland-Verlag, 2000, S. 32 f.
  5. „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ Dokumentation der geschichtlichen Entwicklung des Löschzuges 1 der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Rheinbach, 1954–1979, Auszug der ergänzten Festschrift zum 125-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Rheinbach (mit Foto des Turmes aus den 1960er Jahren)
  6. Udo Edelmann (†) bemühte sich stets um Austausch- auch über Grenzen hinweg. Abgerufen am 18. September 2019.
  7. a b Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises, Rheinland-Verlag, 2003
  8. Wolfgang Kaes, Glasstadt Rheinbach: "Glas verzeiht keine Fehler", 11. Juli 2013, Bonner General-Anzeiger
  9. Regine Prause, Udo Edelmann – Bildhauer, Glasgestalter, Designer, 26. April 2016, Website des Glasmuseums Rheinbach
  10. Glasmuseum Rheinbach: Rheinbach ehrt seinen Glaskünstler Udo Edelmann, 4. Juni 2016, Der Glasfreund - Zeitschrift für altes und neues Glas
  11. Carmen Sommer, Die Geschichte der Haidaer-Steinschönauer Glasveredlungsindustrie und ihre Strukturwandel nach der Neuansiedlung im Raum Rheinbach: vom Verlags- zum Glaskunsthandwerksbetrieb, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn, 1997
  12. Regine Prause, „Vater der Studioglasbewegung“ im Glasmuseum Rheinbach vertreten, 8. April 2015, Website des Glasmuseums Rheinbach
  13. Regine Prause, Drei wertvolle Schenkungen des Fördervereins stärken Studioglas-Abteilung des Glasmuseums, 17. September 2012, Website des Glasmuseums Rheinbach

Koordinaten: 50° 37′ 3,2″ N, 6° 57′ 5,5″ O