Wehrtechnik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Historische Belagerungstechnik Trebuchet

Als Wehrtechnik (auch Militärtechnik, Kriegstechnik oder Verteidigungstechnik) bezeichnet man den technischen Aufbau militärischer Rüstungsgüter.

Technik

Auch als Militär- oder Kriegstechnik bezeichnet, versteht man darunter verschiedene Ingenieurwissenschaften, die die militärische Weiterentwicklung und Nutzung von Technik aus dem zivilen Bereich (z. B. Flug- und Kettenfahrzeuge) oder Spezialentwicklungen, insbesondere von Waffen, zum Inhalt hat. Ebenso bezeichnet werden auch die Verfahren, die sich mit der Entwicklung und Produktion von Militär- und Rüstungsgütern befassen.

Viele zivil genutzte Technologien stammen aus der Militärtechnik (z. B. Radar und GPS).

Einige deutsche Unternehmen vermeiden die nach Militär klingenden Begriffe aus Imagegründen und bezeichnen entsprechende Zweige ihrer Betriebe als Sondertechnik.

Die Rüstungsindustrie ist der Hauptentwickler und -produzent von Militärtechnik.

Geschichte

Zu den Schriften wehrtechnischen Inhalts des Mittelalters und der Frühen Neuzeit gehören etwa das Liber Ignium („Feuerbuch“) des Marcus Graecus aus dem 13. Jahrhundert, das Kriegsbuch des Büchsenmeisters Konrad Kyeser von Eichstätt in lateinischer Sprache (Bellifortis) aus dem Jahr 1405 und das so genannte Feuerwerkbuch von 1420, welches 1529 in Augsburg durch Heinrich Stainer erstmals gedruckt wurde.[1]

Literatur

  • Debra Alexander (zusammengestellt): TECHNOLOGY AND THE MILITARY, Bibliographie, Muir S. Fairchild Research Information Center, Air University, Januar 2007 (engl.)
  • Leopold von Wiese: Die Sozialwissenschaften und die Fortschritte der modernen Kriegstechnik (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse. Jahrgang 1950, Band 16). Verlag der Wissenschaften und der Literatur in Mainz (in Kommission bei Franz Steiner Verlag, Wiesbaden).

Siehe auch

Literatur

  • W. Y. Carman: A History of Firearms. From Earliest Times to 1914. Courier Dover Publications, 2004, ISBN 978-0-486-43390-5
  • Frank C. Barnes, Layne Simson, Dan Shideler: Cartridges of the World: A Complete and Illustrated Reference for Over 1500 Cartridges. 12. Auflage. Gun Digest Books, Iola WI 2009, ISBN 978-0-89689-936-0 (englisch).
  • Chris Bishop (Hrsg.): Waffen des zweiten Weltkriegs : eine Enzyklopädie. über 1500 Waffensysteme: Handfeuerwaffen, Flugzeuge, Artillerie, Kriegsschiffe, U-Boote. Dt. Erstausg. Auflage. Bechtermünz, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-5385-9 (Originaltitel: The Encyclopedia of weapons of World War II : the comprehensive guide to over 1,500 weapons systems, including tanks, small arms, warplanes, artillery, ships, and submarines. 1998. Übersetzt von Neumann & Nürnberger).
  • Wendelin Boeheim: Handbuch der Waffenkunde. Das Waffenwesen in seiner historischen Entwickelung vom Beginn des Mittelalters bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. (Erstauflage bis 2016 mehrfach nachgedruckt) Auflage. E. A. Seemann, Leipzig 1890 (Vorschau Originalausgabe).
  • Richard Francis Burton: The book of the sword. Erstauflage 1884, Reprints 1987–2019 Auflage. Chatto & Windus, Picadilly, London, ISBN 978-3-337-74386-4 (The book of the sword – Internet Archive).
  • August Demmin: Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwicklungen : Eine Enzyklopädie der Waffenkunde. Mit über 4500 Abbildungen von Waffen und Ausrüstungen sowie über 650 Marken von Waffenschmieden. Nachdruck der 3. Auflage, hier 4. Auflage, P.Friesenhain, Leipzig 1893. Severus-Verlag, Hamburg 2015, ISBN 978-3-95801-135-9 ([archive.org ]).
  • Wilbraham Egerton: Indian and Oriental Armour. Reprint 1896 Auflage. Dover Publications, Mineola NY 2002, ISBN 0-486-42229-1 (englisch, [Indian and Oriental Armour – Internet Archive ]).
  • Herman Frobenius: Militärlexikon. Handwörterbuch der Militärwissenschaften. Verlag von Martin Oldenbourg, Berlin 1901 (Online – Internet Archive).
  • Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen: 1939–1945. Handwaffen, Artillerie, Beutewaffen, Sonderwaffen. Spezialausg. 2. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02481-0 (Originaltitel: Small arms; artillery and special weapons of the Third Reich. 1978. Übersetzt von Herbert Jäger).
  • R. Germershausen, E. Schaub et al.: Waffentechnisches Taschenbuch. Hrsg.: Rheinmetall. 3. Auflage. Düsseldorf 1977, OCLC 664599417.
  • Wilhelm Hassenstein: Irrtum und Tradition in der Geschichte der Waffentechnik. In: Zeitschrift für das gesamte Schiess- und Sprengstoffwesen mit der Sonderabteilung Gasschutz. 3. Auflage. Band 35, März 1940, S. 78–80.
  • David Harding (Hrsg.): Waffenenzyklopädie. 7000 Jahre Waffengeschichte. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-02894-4 (englisch: Weapons : an international encyclopedia from 5000 B.C. to 2000 A.D. 1990. Übersetzt von Herbert Jäger, Martin Benz).
  • E. Hartmann: Kriegstechnische Zeitschrift. Organ der kriegstechnischen Entdeckungen auf allen militärischen Gebieten. Ernst Siegfried Mittler & Sohn, Berlin 1898 (Online – Internet Archive).
  • Julius Künell, Samuel Köchert: Waffenlehre. Oesterreichische Militär-Bibliothek. Band 6. L.W. Seidel und Sohn, Wien 1866 (Online-Buchvorschau).
  • Alexander Lüdeke, Waffentechnik im Zweiten Weltkrieg, Parragon, 2007, ISBN 978-1-4054-8584-5.
  • A. E. Hartink, Michael Störmer, Messer-Enzyklopädie, Edition Dörfler im Nebel-Verlag, Eggolsheim 2002, ISBN 978-3-89555-078-2.
  • Ian Hogg: Artillerie des zwanzigsten Jahrhunderts. Gondrom Verlag, Bindlach 2000, ISBN 3-8112-1878-6 (Originaltitel: Twentieth-century artillery. Übersetzt von Alexander Lüdeke).
  • Gustav Friedrich Klemm: Werkzeuge und Waffen. In: Allgemeine Culturgeschichte der Menschheit. 10 Bände. Leipzig 1843–1852. Band 1. Romberg's Press, 1854 (Vorschau).
  • Beat Kneubuehl: Geschosse. Band 2: Ballistik, Wirksamkeit, Messtechnik. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-7276-7145-9.
  • Ewart Oakeshott: European Weapons and Armour. From the Renaissance to the Industrial Revolution. The Lutterworth Press, 1980, ISBN 0-7188-2126-2 (Teilvorschau).
  • Bernhard von Poten: Handwörterbuch der gesamten Militärwissenschaften. Enzyklopädie in 9 Bänden 1877–1880. Velhagen & Klasing, Bielefeld und Leipzig 1866 (Online-Auswahl).
  • Bernhard Rathgen: Das Geschütz im Mittelalter. Quellenkritische Untersuchungen. VDI-Verlag, Berlin 1928 (Online – Internet Archive).
  • Caesar Rüstow: Waffenlehre. 2. Auflage. Erfurt 1855 (Online – Internet Archive).
  • Wilhelm Rüstow: Militärisches Hand-Wörterbuch. 1 1858, von Aa bis L, Band 2 1859 von M bis Z. Friedrich Schultheß, Zürich 1858 (Band 1 Band 2).
  • Karl Theodor von Sauer: Grundriß der Waffenlehre, Band 1, 2, Cotta, München, 1876, Band 1 online und Band 2 (Tafeln, Abbildungen) online.
  • George Cameron Stone: A glossary of the construction, decoration, and use of arms and armor in all countries and in all times together with some closely related subjects. Dover Publications, Mineola NY 1999, ISBN 0-486-40726-8 (englisch).
  • Eugène Viollet-le-Duc: Enzyklopädie, Dictionnaire raisonné de l’architecture française du XIe au XVIe siècle, 10 Bände, Paris 1854–1868 (auch deutsche Teilausgaben: Definitionen. Sieben Stichworte aus dem Dictionnaire raisonné de l’architecture mit einem deutsch-französischen Inhaltsverzeichnis der neunbändigen Ausgabe des „Dictionnaire“ von 1869. Birkhäuser Architektur Bibliothek, Basel u. a. 1993, ISBN 3-7643-2699-9, und etliche Ausgaben als Reprint.)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Hassenstein, Hermann Virl: Das Feuerwerkbuch von 1420. 600 Jahre deutsche Pulverwaffen und Büchsenmeisterei. Neudruck des Erstdruckes aus dem Jahr 1529 mit Übertragung ins Hochdeutsche und Erläuterungen von Wilhelm Hassenstein. Verlag der Deutschen Technik, München 1941 (Digitalisat), S. 7 und 79 f.