Weißliche Hainsimse

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Weißliche Hainsimse

Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Binsengewächse (Juncaceae)
Gattung: Hainsimsen (Luzula)
Art: Weißliche Hainsimse
Wissenschaftlicher Name
Luzula luzuloides
(Lam.) Dandy & Wilmott
Blütenstand der Weißen Hainsimse
Einzelnes Blütenbüschel

Die Weißliche oder Weiße Hainsimse (Luzula luzuloides, Syn.: Luzula albida) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Binsengewächse (Juncaceae).

Beschreibung

Diese zu den Süßgrasartigen zählende Pflanze fällt durch ihre weißlichen oder rötlichen Blüten auf, die aber nicht schneeweiß sind wie bei der Schneeweißen Hainsimse (Luzula nivea). Die Pflanze wird 30 bis 70 Zentimeter hoch. Die Blätter sind drei bis vier, ausnahmsweise bis zu sechs Millimeter breit und stark anliegend bewimpert. Die ausgebreiteten, zwei bis vier Millimeter langen Blüten stehen in zwei- bis achtblütigen, locker zusammengesetzten Büscheln mit weißlichen, gelblichen oder rötlichen Spelzen.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 12, auch für Luzula luzuloides subsp. rubella.[1]

Systematik

Man kann die folgenden Unterarten unterscheiden:

  • Gewöhnliche Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides subsp. luzuloides, Syn.: Luzula albida (Hoffm.) DC. oder Luzula nivea subsp. albida (Hoffm.) Bonnier & Layens): Sie ist in Europa in Wäldern allgemein verbreitet.[2]
  • Gerötete Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides subsp. rubella (Mert. & W.D.J. Koch) Holub; Syn.: Luzula luzuloides subsp. cuprina (Asch. & Graebn.) Chrtek & Krísa; Luzula luzuloides var. erythranthema Wallr.), hat rötliche Blütenspelzen und abweichende Standortansprüche. Sie wächst im Zwergstrauch-Gestrüpp und in Hochgrasfluren der Alpen und höheren Mittelgebirge Mittel- und Südeuropas.[2] Sie gedeiht in Gesellschaften der Verbands Calamagrostion oder der Klasse Nardo-Callunetea.[1] In den Allgäuer Alpen steigt sie von 1300 bis zu 2200 Metern Meereshöhe auf.[3]

Ökologie

Die Weißliche Hainsimse ist eine Halbschatten- bis Schattenpflanze vor allem in Bergwäldern. Sie erreicht in den Alpen 1850 Meter Meereshöhe. Die Weißliche Hainsimse verträgt große Schwankungen der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit im Tages- und Jahreswechsel. Der Hemikryptophyt überwintert mit Knospen auf oder direkt unter der Erdoberfläche. Blütezeit ist von Juni bis Juli, die Verbreitung erfolgt durch Myrmekochorie.

Vorkommen

Die Weißliche Hainsimse bewohnt weite Teile Europas, besonders Mitteleuropas sowie des südlichen Nordeuropas, dazu die Karpaten und den Balkan. In Nordamerika ist sie ein Neophyt. In Deutschland ist sie weit verbreitet, in der Oberrheinebene und im Norddeutschen Tiefland allerdings selten oder fehlend.

Luzula luzuloides subsp. luzuloides kommt gesellig in artenarmen Buchenwäldern oder Buchen-Eichenwäldern vor. Sie bewohnt kalkfreie, mäßig frische, relativ nährstoffarme, saure bis mäßig saure, modrig humose und mittelgründige, steinig-sandige Lehmböden. Sie ist namensgebend für den Hainsimsen-Buchenwald. Sie kommt aber auch in Gesellschaften der Verbände Carpinion, Quercion roboris oder im Luzulo-Abietetum vor.[1]

Literatur

  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 5. Auflage. Ulmer, Stuttgart 1983, ISBN 3-8001-3429-2.
  • Schmeil-Fitschen: Flora von Deutschland. 84. Auflage. Quelle & Meyer, Heidelberg 1968.

Einzelnachweise

  1. a b c Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 153.
  2. a b Rafaël Govaerts (Hrsg.): Luzula luzuloides. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 13. Oktober 2016.
  3. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 308.

Weblinks

Commons: Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien