Weißeritzgymnasium

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Weißeritzgymnasium
Hauptgebäude Krönertstraße
Schulform Gymnasium
Ort Freital-Deuben
Land Sachsen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 59′ 34″ N, 13° 38′ 53″ OKoordinaten: 50° 59′ 34″ N, 13° 38′ 53″ O
Träger Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Schüler 1050 (Schuljahr 2020/2021)
Lehrkräfte 86 (Schuljahr 2020/2021)
Leitung Jeanette Gernat
Website web.weisseritzgymnasium.de

Das Weißeritzgymnasium ist ein öffentliches Gymnasium im Stadtteil Deuben der Großen Kreisstadt Freital im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Die Einrichtung war mehrere Jahre lang das größte Gymnasium in Sachsen. In den vergangenen Schuljahren waren jährlich ca. 90 Lehrer am Weißeritzgymnasium beschäftigt, die ca. 1000 Schüler unterrichten. Der Schulträger ist der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Pädagogisches Angebot

Das Gymnasium bietet ab Klassenstufe 8 verschiedene schulspezifische Profile an. Im Profil-Unterricht bis zur Klasse 10 werden fächerverbindende und fachübergreifende Unterrichtsinhalte umgesetzt. Eine Besonderheit der Schule ist der fächerverbindende Unterricht, der die Inhalte eines eigens erstellten, schulinternen Lehrplans zur „Projektarbeit“ sowie „Erwachsen werden“ nutzt.

Erste Fremdsprache ist ab Klasse fünf Englisch. Ab Klasse sechs werden Französisch, Spanisch und Latein als zweite Fremdsprache angeboten. Spanisch bzw. Russisch sind als dritte Fremdsprache ab Klasse 8 möglich. Latein kann auch als schulspezifisches Profil oder innerhalb einer Arbeitsgemeinschaft ab Klasse 8 belegt werden und führt ebenso wie als zweite Fremdsprache zum Latinum.

Geschichte

Schüler- und Lehrerzahlen
Jahr Schüler Lehrer
2020 1050 086
2019 1099 089
2018 1098 091
2017 1080 087
2016 1062 086
2015 1034 083
2014 1022 081
2013 1018 084
2012 0975 079
2011 0933 088
2010 0891 094
2009 0871 094
2008 0944 101
2007 1043 105
2006 1166 111
2005 1298 109
2004 1383 116
2003 1521 125

Das Gymnasium entstand nach der Wende in seiner heutigen Form im Jahr 1992 aus der EOS Freital. Bereits seit 1991 wurden zwei der drei Schulgebäude saniert. Für die im Schuljahr 1992/1993 eingeführte Montessoripädagogik in der Klasse 5 erhielt das Gymnasium im Jahr 1996 aus über 300 Bewerbern den mit 10.000 Mark dotierten Sonderpreis „Innovative Schulen“ der Bertelsmann-Stiftung. Die Auszeichnung wurde national und international beachtet.

Ab dem Schuljahr 2000/2001 tauschte das Gymnasium eine Außenstelle an der Poisentalstraße mit der Grundschule Deuben. Die Außenstelle Poisental war fortan Unterrichtsort der Grundschüler, während in dem ehemaligen Grundschulgebäude die Klassen 5 bis 7 des Gymnasiums unterrichtet wurden. Vom Elbhochwasser 2002 war das Gymnasium direkt betroffen, weil sich das Schulgelände unmittelbar neben der Weißeritz befindet. Alle Schulgebäude nahmen Schaden.

Im Jahr 2003 fusionierte das Kreisgymnasium Freital-Deuben mit dem Manfred-von-Ardenne-Gymnasium in Freital-Zauckerode und wurde damit das größte Gymnasium Sachsens mit über 1500 Schülern. Durch die geburtenschwachen Jahrgänge der 1990er Jahre sank die Schülerzahl in den folgenden Jahren aber wieder. Die Trägerschaft übernahm der Weißeritzkreis von der Stadt Freital. Seit der Kreisreform 2008 ist der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge für die Schule zuständig.

Als das Hauptgebäude des Gymnasiums 100 Jahre alt wurde, bekam das Kreisgymnasium den Namen „Weißeritzgymnasium“. In den folgenden Jahren entstand neben dem Hauptgebäude auf einem Parkplatz eine neue Dreifeldsporthalle, die Schulgebäude Pestalozzi- und Johannisstraße wurden saniert und behindertengerecht ausgebaut. Neben dem Schulteil Johannisstraße entstand eine Einfeldturnhalle. Sie ersetzte einen Vorgängerbau aus DDR-Zeiten. Im Februar 2018 begann die etwa einjährige Generalsanierung des Hauptgebäudes und wurde im Sommer 2019 abgeschlossen.[1][2]

Seit dem Schuljahr 2012/2013 werden jährlich fünf bis sechs neue fünfte Klassen gebildet. Ab dem Schuljahr 2013/2014 wurden erstmals seit 2007 wieder mehr als 1000 Schüler am Gymnasium unterrichtet. Eine Erweiterung des Weißeritzgymnasiums oder die Errichtung einer neuen Schule wurde vom Freitaler Stadtrat aus finanziellen Gründen abgelehnt. Stattdessen wurde ein neues Gymnasium in Wilsdruff errichtet.[3]

Schulleiter waren seit der Gründung des Gymnasiums im Jahr 1992:

  • 1992–2006: Uwe Dreske
  • 2006–2015: Renate Kühnel
  • 2015–2016: Eva Engelhardt
  • seit 2016: Jeanette Gernat

Anlagen

Das Gymnasium hat drei Schulgebäude (jedes mit Fahrstuhl; Hauptgebäude: behindertengerecht). Das denkmalgeschützte Hauptgebäude Krönertstraße ist Sitz der Schulleitung und hauptsächlich Unterrichtsort der Klassen 11 und 12. Im Hauptgebäude gibt es modern ausgestattete Unterrichtsräume und Fachkabinette, dazu den Speisesaal, eine Cafeteria sowie die Aula der Schule. Das Schulgebäude Pestalozzistraße steht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptgebäude. Hier werden die Klassen 8 bis 10 lehrplangerecht unterrichtet. Im Schulgebäude Johannisstraße, das etwas weiter vom Hauptgebäude entfernt steht, lernen die Klassen 5 bis 7.

Das Gebäude Johannisstraße ist in den 1970er Jahren in Plattenbauweise (Typ „Dresden“) entstanden, während die anderen beiden Gebäude bereits vor 1910 errichtet wurden. Jedes der drei Schulgebäude verfügt über einen jeweiligen Schulhof.

Die langjährig genutzte, stark renovierungsbedürftige Turnhalle Rudeltstraße in Niederhäslich wurde nach der Einweihung der modernen Dreifeld-Sporthalle, welche direkt neben dem Hauptgebäude des Gymnasiums gebaut wurde, abgerissen. Neben dem Gelände der Einfeld-Sporthalle an der Johannisstraße entstanden bis 2013 neue Sport- und Freizeitanlagen.

Literatur

  • Licht, Liebe, Leben. Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum des Schulgebäudes auf der Krönertstraße. Weißeritzgymnasium Freital, 2007.

Weblinks

Commons: Weißeritzgymnasium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sächsische Zeitung (30. November 2017): Sanfter Baustart am Weißeritzgymnasium, abgerufen am 13. April 2020
  2. Weißeritzgymnasium fertig saniert | Radio Dresden. 27. August 2019, abgerufen am 3. September 2019.
  3. Matthias Weigel: Zweites Gymnasium ist Freital zu teuer. In: Sächsische Zeitung, 9. November 2013