Weiberstein
Der Weiberstein (auch Wettin-Denkstein oder Wettin-Gedenkstein) ist ein Gedenkstein für zwei Bauersfrauen in Radebeul. Das unter Denkmalschutz[1] stehende Denkmal befindet sich an der Kötzschenbrodaer Straße zwischen den heutigen Ortsteilen Kötzschenbroda und Serkowitz, gleich außerhalb des Serkowitzer Dorfkerns.
Geschichte
Am 18. Oktober 1784 befuhr eine Jagdgesellschaft mit Kurfürst Friedrich August dem Gerechten, dem späteren König Friedrich August I., die von der Elbe unterspülte alte Meißner Post- und Landstraße. In Höhe des zum 100-jährigen Jubiläum des Ereignisses 1884 von Serkowitzer Bürgern gestifteten Wettin-Gedenksteins (Weiberstein) verhinderten zwei Bauersfrauen die Weiterfahrt der Kutschen, weil die Straße stark unterspült und von Abriss bedroht war, wodurch Kurfürst Friedrich August und seine Begleiter (u. a. Anton der Gütige) vor einem Unfall bewahrt wurden. Die Frauen erhielten eine lebenslange Rente vom Kurfürsten.
Aufgrund dieses Ereignisses wurden von 1785 bis 1788 umfangreiche Baumaßnahmen in der Elbe durchgeführt, bis 1788 die heutige Meißner Straße als neue Post- und Landstraße zwischen Dresden und Meißen angelegt und 1788 der Gasthof „Weißes Roß“ an dieser neuen Landstraße gebaut. Später wurde die neue Straße auf napoleonischen Befehl durch das Anlegen von Gräben und Pflanzung von straßenbegleitenden Bäumen zur Chaussee ausgebaut.
1984 war der Gedenkstein durch Witterungseinflüsse abgenutzt und verschmutzt, sodass der Anlass für den Stein nicht mehr zu lesen war. Eine komplette Erneuerung des Steines wurde erwogen, wegen Lieferschwierigkeiten bei der Beschaffung von Sandstein wurde beschlossen, den Stein allseitig um 20 mm abzumeißeln, abzuschleifen und mit neuer Inschrift und neuem Wappen zu versehen. Am 29. Juni 1989 zum 900. Jubiläum der Belehnung des Hauses Wettin mit der Markgrafschaft Meißen wurde das Denkmal am jetzigen Ort feierlich enthüllt.
Steininschriften
linke Seite | vorn | rechte Seite |
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Zum Andenken |
(kursächsisches Wappen)
1784
und
1884
am 18. Oktober
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Gottes Gnad |
Literatur
- Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Herausgegeben vom Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Gudrun Täubert: Kunst im Öffentlichen Raum der Stadt Radebeul. In: verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul (Hrsg.): Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul. Radebeul 2002.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal-ID 09299670 (PDF, inklusive Kartenausschnitt). Abgerufen am 21. März 2021.
Koordinaten: 51° 5′ 48,8″ N, 13° 39′ 20,5″ O