Weichhaariger Hohlzahn
Weichhaariger Hohlzahn | ||||||||||||
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Weichhaariger Hohlzahn (Galeopsis pubescens)
Weichhaariger Hohlzahn (Galeopsis pubescens) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Galeopsis pubescens | ||||||||||||
Besser |
Der Weichhaarige Hohlzahn oder Flaum-Hohlzahn (Galeopsis pubescens) ist eine Pflanzenart in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Er kommt in Mitteleuropa zerstreut bis verbreitet vor und blüht von Juli bis September.
Erscheinungsbild
Die einjährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 60 cm. Der Stängel ist dünn, aufrecht, ausgebreitet ästig und manchmal doppelt verzweigt. An den Knoten ist er sowohl mit weichen Borstenhaaren als auch mit angedrückten Flaumhaaren und schwarzköpfigen Drüsenhaaren besetzt. Die Laubblätter sind eiförmig-herzförmig gestaltet, weichhaarig bis drüsig und jederseits mit 12 bis 14 Sägezähnen ausgestattet. Sie besitzen einen ca. 1 bis 4 cm langen Stiel und sind 3 bis 7 cm lang bzw. 1,5 bis 4 cm breit. Die Blüten sitzen in dichten Scheinquirlen mit verdornten, ziemlich langen Vorblättern. Die Kelchzähne sind lang stachelspitzig. Die Kronröhre ist gelblich und etwa 1,5 bis 2 cm lang. Die Krone ist purpurn-rosa gefärbt, die Unterlippe besitzt eine purpurne Gitterzeichnung und einen dottergelben Schlundfleck. Die Oberlippe ist meist hellrot, etwas zottig behaart und stark gewölbt. Es kommt selten vor, dass die Krone gänzlich gelb ist.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.[1]
Verbreitung und Standortansprüche
Der Weichhaarige Hohlzahn wächst in unkrautigen Gesellschaften, Waldschlägen, Gebüschen und an Bach- und Flussufern. Er bevorzugt mehr oder weniger frische, nährstoffreiche, oft kalkfreie Lehm- und Sandböden. Er kommt in Mitteleuropa gern in Gesellschaften der Ordnung Glechometalia hederaceae und in denen der Verbände Arction lappae, Atropion oder Bidention tripartitae vor.[1]
Galeopsis pubescens kommt vom Ost- bis Mitteleuropa, Südostfrankreich und Oberitalien und auch im Kaukasus vor.[2] Er besitzt insgesamt vorwiegend östlichen Verbreitungscharakter. Er ist ein gemäßigt-kontinental-submediterranes Florenelement.
In der Schweiz kommt der Weichhaarige Hohlzahn häufiger nur in Graubünden und dem Tessin vor. Sonst ist er sehr selten.
Der Weichhaarige Hohlzahn ist im östlichsten Deutschland und in Bayern verbreitet zu finden. Darüber hinaus tritt er nur sehr vereinzelt und selten auf.
Synonyme und Unterarten
Der Weichhaarige Hohlzahn ist sehr eng mit dem Gemeinen Hohlzahn (Galeopsis tetrahit) verwandt. Vielfach werden Zwischenformen dieser beiden Art beobachtet, die in der Literatur manchmal als Galeopsis tetrahit var. fallax beschrieben werden.
In Österreich werden folgende zwei Unterarten unterschieden:[3]
- Gewöhnlicher Flaum-Hohlzahn (Galeopsis pubescens subsp. pubescens) mit purpurroter Krone mit gelbem Schlund. In Österreich ist die Unterart Gewöhnlicher Flaum-Hohlzahn (Galeopsis pubescens subsp. pubescens) im Osten – außer im pannonischen Gebiet, wo sie nur selten auftritt – meist häufig zu finden, nach Westen zu jedoch deutlich seltener werdend.
- Murr-Flaum-Hohlzahn (Galeopsis pubescens subsp. murriana) mit weißer oder gelblicher Krone, die oft eine violette Zeichnung auf dem Mittellappen der Unterlippe aufweist. Die Unterart Murr-Flaum-Hohlzahn (Galeopsis pubescens subsp. murriana) tritt in Niederösterreich, der Steiermark, Salzburg und Ost-Tirol häufig auf.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 801.
- ↑ Rafaël Govaerts (Hrsg.): Galeopsis pubescens. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 16. Februar 2016.
- ↑ Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
- ↑ Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
Literatur
- Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa, 1975, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg, ISBN 3-489-78021-3
- Christian August Friedrich Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, 1986, Schwabe & Co. AG, Basel, ISBN 3-7965-0832-4
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3454-3
Weblinks
- Galeopsis pubescens. FloraWeb.de
- Weichhaariger Hohlzahn. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Galeopsis pubescens Besser In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 16. Februar 2016.
- Thomas Meyer: Hohlzahn Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)