Weinbau in Israel

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Israelischer Wein

Der Weinbau in Israel lässt sich bis in die biblischen Zeiten zurückverfolgen.

Antike

Die Geschichte des Weinbaus in Israel reicht bis in die Antike zurück; auch unter muslimischer Herrschaft kam die Weinproduktion nicht völlig zum Erliegen. Während der byzantinischen Herrschaft davor kamen aus der Region einige sehr begehrte Weine.

Seit dem 19. Jahrhundert

Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts wird wieder vermehrt Wein hergestellt. Der moderne israelische Weinbau wurde maßgeblich von Baron Edmond James de Rothschild, dem ehemaligen Mitbesitzer des berühmten bordelaiser Weingut Château Lafite-Rothschild beeinflusst.

Anbaugebiete

Im modernen Staat Israel wird Wein auf einer Rebfläche von 5.000 Hektar angebaut (Stand 2000). Wichtige Anbaugebiete sind Bet Schemesch, das Karmelgebirge um die Stadt Zichron Ja’akow, die Golanhöhen und die Negevwüste. Weitere Weinanbaugebiete sind Cremisan oder Hebron.

Angebaut werden hauptsächlich die roten Sorten Pinot noir (Spätburgunder), Merlot, Cabernet Sauvignon und die eigene Neuzüchtung Argaman. Im kleineren Umfang werden auch die weißen Sorten Chardonnay, Sauvignon Blanc, Emerald Riesling angebaut. Die Reben werden in der Regel künstlich bewässert.[1]

Mittlerweile produzieren einige hundert Weingüter Weine, die auch in bescheidenem Maß exportiert werden. Der Export generiert jährlich ca. 22 Millionen Dollar Deviseneinnahmen.

Auf Grund einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes dürfen Weine aus den sogenannten besetzten Gebieten nicht mehr als Made in Israel bezeichnet werden.[2]

Erzeuger

Größter Weinerzeuger des Landes war 2012 die Carmel-Weinkellereien in Zichron Ja’akow, zweitgrößter die Barkan Wine Cellars in Mitzpe Ramon in der Negevwüste (eine Tochter der Brauerei Tempo). An dritter Stelle war die Golan Heights Winery in Katzrin auf den Golanhöhen.[3]

Jüdisches Speisegesetz

Israel ist Hauptlieferant für koscheren Wein weltweit. Kennzeichen für koscheren Wein sind beispielsweise: Die Trauben werden erst ab dem vierten Jahr geerntet, die Erntegeräte werden unter Aufsicht eines Rabbiners gesäubert und ein kleiner Teil des Weines muss verschenkt werden.

Literatur

  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2006, ISBN 978-3-8338-0691-9.

Einzelnachweise

  1. Weinland Israel: "Rote" siegten bei Experten-Verkostung In: Israelnetz.de, 6. Dezember 2001, abgerufen am 1. August 2018.
  2. Michael Thaidigsmann: EUGH-Urteil: Produkte israelischer Siedler müssen gekennzeichnet werden. In: juedische-allgemeine.de. Jüdische Allgemeine, 12. November 2019, abgerufen am 6. März 2022.
  3. ISRAEL’S WINE INDUSTRY. In: export.gov.il. The Israel Export Institute, 2012, abgerufen am 6. März 2022 (englisch).