Wenn die Schwalben heimwärts ziehn

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Film
Originaltitel Wenn die Schwalben heimwärts ziehn
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1928
Länge 103 Minuten
Stab
Regie James Bauer
Drehbuch Max Ferner
Produktion Emelka, München
Musik Alexander Schirmann
Kamera Franz Koch
Besetzung

Wenn die Schwalben heimwärts ziehn ist ein im Winter 1927/28 in Spanisch-Marokko entstandenes, deutsches Stummfilmdrama von James Bauer mit Dorothea Wieck und Gustav Fröhlich in den Hauptrollen.

Handlung

Die jungen Bildhauer Martin Frey und Karl Rittner sind eng miteinander befreundet, obwohl sie sehr verschieden sind. Während Frey als unerschütterlicher Idealist gilt, erscheint Rittner als Trunkenbold und Weiberheld. Beide haben ein Auge auf die reizende Lore geworfen, die gerade aus dem Mädchenpensionat heimkehrt und in die Martin schon seit geraumer Zeit heimlich verliebt ist. Doch Franz kann von seinen schlechten Angewohnheiten nicht lassen und will das junge Glück auseinanderbringen, um selbst Lore zu erobern. Er behauptet gegenüber der jungen Frau, dass Martin nicht treu sein könne. Gegenüber Martin wiederum sagt Rittner, das Lore ihn hintergehe und einen anderen liebe. Bitter enttäuscht von der angeblichen Untreue Lores, meldet sich Martin daraufhin zur französischen Fremdenlegion.

In Nordafrika, am Rand der Sahara, muss er nun schweren Dienst im Fort Tauarda ableisten. Doch der Frühling naht, und die Schwalben ziehen gen Norden, sodass es auch Martin heimwärts zieht. Er hat seine Lore nicht vergessen und will sie unbedingt wiedersehen. Bei seiner Desertion wird Martin erwischt und soll deshalb zum Tode verurteilt werden. Einem Kamerad vor Ort verdankt er seine Begnadigung, muss aber nunmehr im Dienst der Truppe Zwangsarbeit verrichten. In einem günstigen Moment versucht Martin erneut zu entkommen, und diesmal gelingt ihm die Flucht. Währenddessen hat Lore daheim in Deutschland dem Werben des schurkischen Karl nachgegeben und ist dessen Ehefrau geworden. Doch Karl ist seinen schlechten Gewohnheiten endgültig erlegen und als Säufer gestorben, sodass Lore nunmehr frei für Martin ist.

Produktionsnotizen

Der Film wurde zwischen November 1927 und Januar 1928 in den in Nordmarokko liegenden spanischen Exklaven Ceuta und Melilla gedreht und am 22. Februar 1928 unter dem Arbeitstitel Der Fremdenlegionär der Zensur vorgelegt, jedoch bereits zur Uraufführung am 1. März 1928 in Berlins Alhambra-Kino mit dem oben genannten Titel herausgebracht. Der Fremdenlegionär wurde nunmehr zum Untertitel. Die Länge des mit Jugendverbots belegten Films betrug 2594 Meter, verteilt auch sechs Akte.

Ludwig Reiber entwarf die Filmbauten. Die nachmals berühmte Theaterschauspielerin Therese Giehse gab hier ihr Filmdebüt.

Kritik

In Wiens Kino-Journal heißt es: „Sehr interessant sind in diesem Film die Charakterunterschiede der beiden Freunde gezeichnet, die durch Marion und Froehlich wirkungsvoll dargestellt sind.“[1]

Im Tagblatt konnte man lesen: „Die Inszenierung und Aufmachung dieses Films ist manchmal so erschütternd, das [sic!] wohl jedem die Lust vergehen wird, sich als Legionär anwerben zu lassen.“[2]

Einzelnachweise

  1. „Der Fremdenlegionär“. In: Das Kino-Journal. Offizielles Organ des Bundes österreichischer(/der österreichischen) Lichtspiel-Theater, der Landes-Fachverbände und der Sektion Niederösterreich-Land / Das Kino-Journal. Offizielles Organ des Zentralverbandes der österreichischen Lichtspiel-Theater und sämtlicher Landes-Fachverbände / Das Kino-Journal. Offizielles Organ des Bundes der Wiener Lichtspieltheater und sämtlicher Landes-Fachverbände / Das Kino-Journal. (Vorläufiges) Mitteilungsblatt der Außenstelle Wien der Reichsfilmkammer, 7. April 1928, S. 33 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dkj
  2. „Der Fremdenlegionär“. In: Tagblatt, 1. Juli 1928, S. 10 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tab

Weblinks