Werlhof (Adelsgeschlecht)
Von Werlhof ist der Name eines briefadeligen niedersächsischen Adelsgeschlechts.
Geschichte
Die Familie stammte ursprünglich aus Westfalen, der Familiengeschichte nach aus Werl. Im frühen 17. Jahrhundert kam Hermann Werlhof nach Lübeck und im Tuchhandel zu Wohlstand. Er starb 1640 und wurde in der Marienkirche begraben, deren Vorsteher er war und wo ein doppelarmiger Messing-Leuchter an der Westseite des fünften südlichen Chorpfeilers an ihn erinnerte.[1] Sein Enkel ging schon früh an die Universität Helmstedt, und seither wurde Niedersachsen der Lebensmittelpunkt der Familie. Wilhelm Gottfried Werlhof (1744–1832), Vizepräsident des Oberappellationsgerichts Celle, wurde mit Diplom vom 18. März 1776 in den Reichsadelsstand erhoben und erhielt am 2. April 1813 die Adelsbestätigung im Königreich Westphalen. Die Familie stieg im Kurfürstentum und späteren Königreich Hannover zu den ersten Beamtenfamilien auf.
Besitzungen
- Vethem, landtagsfähig im Fürstentum Lüneburg, ab 1857[2]
Wappen
Das Wappen ist geviert: es zeigt im ersten und vierten roten Feld einen silbernen Reichsapfel; im zweiten und dritten Feld in Silber ein braunes Geländer, hinter dem ein grün beblätterter Baum zu sehen ist. Die Helmzier ist ein Flug von silber und rot über Eck geteilt, dazwischen der Reichsapfel. Die Helmdecken sind silbern und rot.
Eine ältere Variante des Wappens (von Johann Werlhof) ist geteilt und zeigt im oberen roten Feld den silbernen Reichsapfel, im unteren goldenen Feld einen kreisförmigen Zaun mit Pforte, innerhalb dessen zwei natürliche Bäume.[3]
Familienangehörige
Paul Gottlieb Werlhof, Kupferstich nach einem Gemälde von Dominicus van der Smissen, 1740
- Johann Werlhof († 1667), universitär gebildeter Tuchhändler und Kaufmann in Lübeck[4] ⚭ Dorothea Elisabeth Meibom, Tochter des Mediziners Johann Heinrich Meibom
- Johann Werlhof (1660–1711), Rechtswissenschaftler und Professor an der Universität Helmstedt ⚭ Maria Dorothea Heigel, Tochter des Mathematikers Paul Heigel
- Paul Gottlieb Werlhof (1699–1767), Arzt und Dichter ⚭ 1743 in beider zweiter Ehe Sarah Elisabeth Hartmann geb. Scriver, Witwe des Kieler Professors der Rechte Johann Zacharias Hartmann (1695–1742) und Tochter des Etatsrats Scriver
- Wilhelm Gottfried Werlhof (1744–1832), Vizepräsident des Oberappellationsgerichts Celle, 1776 nobilitiert
- Gottlieb Friedrich Christian von Werlhof (1772–1842), hannoverscher Kanzleidirektor in Göttingen (er erwarb 1820 das Michaelishaus (Göttingen))
- August Carl Ernst von Werlhof (1809–1895), Richter
- Anna von Werlhof (1857–1932) ⚭ Louis von Kamphövener (1843–1927), Generalleutnant
- August Carl Ernst von Werlhof (1809–1895), Richter
- Ernst August von Werlhof (1778–1857), Jurist und Mitglied des Staatsrats des Königreichs Hannover
- Theodor Heinrich von Werlhof (1791–1854), hannoverscher Regierungsrat
- Gottlieb Friedrich Christian von Werlhof (1772–1842), hannoverscher Kanzleidirektor in Göttingen (er erwarb 1820 das Michaelishaus (Göttingen))
- Wilhelm Gottfried Werlhof (1744–1832), Vizepräsident des Oberappellationsgerichts Celle, 1776 nobilitiert
- Paul Gottlieb Werlhof (1699–1767), Arzt und Dichter ⚭ 1743 in beider zweiter Ehe Sarah Elisabeth Hartmann geb. Scriver, Witwe des Kieler Professors der Rechte Johann Zacharias Hartmann (1695–1742) und Tochter des Etatsrats Scriver
- Johann Werlhof (1660–1711), Rechtswissenschaftler und Professor an der Universität Helmstedt ⚭ Maria Dorothea Heigel, Tochter des Mathematikers Paul Heigel
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- Claudia von Werlhof (* 1943), Professorin für Frauenforschung am Institut für Politikwissenschaft der Universität Innsbruck
Literatur
- Werlhof in: Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Neunter Band [Steinhaus - Zwierlein.], Leipzig 1870, S. 536 ff. (Digitalisat)
- Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biographie. Band 2, S. 591
- Genealogisches Taschenbuch der Ritter- u. Adels-Geschlechter, 1878, Dritter Jahrgang, S.789ff
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gustav Schaumann, Friedrich Bruns (Bearbeiter): Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Hrsg. von der Baudeputation. Band 2, Teil 2: Die Marienkirche. Nöhring, Lübeck 1906 (Digitalisat) S. 391 Anm. 5 und S. 419.
- ↑ Ulrike Hindersmann: Der ritterschaftliche Adel im Königreich Hannover 1814-1866. (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen 203) Hahnsche Buchhandlung 2001, S. 595.
- ↑ Adolf Matthias Hildebrandt: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, II. Band, 9. Abteilung; Der Hannöversche Adel. Nürnberg: Bauer & Raspe 1870, S. 35, Tafel 36
- ↑ entgegen einigen Behauptungen in der Literatur in der Lübecker Ratslinie nicht als Ratsherr belegt.