Werner-Forßmann-Krankenhaus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Haupteingang und Altbau
Neubau
Datei:Eberswalde Auguste Viktoria Heim2 Kopie.jpg
Auguste-Victoria-Heim vor der Befestigung der heutigen Rudolf-Breitscheid-Straße im Jahr 1906

Das Klinikum Barnim Werner-Forßmann-Krankenhaus ist ein Krankenhaus mit 16 Hauptfachabteilungen in Eberswalde. Es ist benannt nach Werner Forßmann (1904–1979), der 1929 als Assistenzarzt in der chirurgischen Abteilung des Hauses tätig war und 1956 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin erhielt.

Geschichte

Das Krankenhaus wurde 1895 als Auguste-Viktoria-Heim vom Vaterländischen Frauenverein der Provinz Brandenburg gegründet. 1927 wurde das Krankenhaus um eine Entbindungsanstalt, ein Kinder- und Säuglingskrankenhaus sowie Abteilungen für Innere Medizin erweitert. 1938 wurde das Mutterhaus aufgelöst und die Klinik hieß nun Kurmark Krankenhaus. 1946 erfolgte die Wiedereröffnung. 1952 wurden dem Kreiskrankenhaus im Rahmen der Verwaltungsreform Polikliniken und 1958 eine Außenstelle im ehemaligen Schloss Lanke hinzugefügt. Auch Sanitätsstellen, Stationen der Gemeindeschwester, Gesundheitsstuben, Hilfs- und Beratungsstellen sowie Arzt- und Zahnarztpraxen kamen in den folgenden Jahren dazu.

Im Zuge der Wiedervereinigung 1989/1990 wurden die Poliklinikbereiche teilweise wieder aufgelöst. 1990 wurde das Krankenhaus Eberswalde in eine GmbH umgewandelt und erhielt seinen heutigen Namen. 1991 wurden weitere Kliniken angegliedert: Eine Neurochirurgie, eine Urologie, eine Augen- und eine HNO-Klinik. 1997 nahm die neu gebaute Klinik für Strahlentherapie die Arbeit auf. 2006 gründen die Kreise Barnim und Uckermark gemeinsam mit der Stadt Eberswalde die Gesellschaft für Leben und Gesundheit GLG GmbH, die seither neben dem Werner Forßmann Krankenhaus drei weitere Krankenhäuser in Eberswalde, Angermünde und Prenzlau und andere Gesundheitseinrichtungen betreibt. Der Zusammenschluss ermöglichte 2007 die Einrichtung einer Schlaganfallstation (Stroke Unit) des Martin Gropius Krankenhauses in den Räumen des Werner-Forßmann-Krankenhauses.

Das Krankenhaus verfügt über 460 Betten.

Das Krankenhaus ist akademisches Lehrkrankenhaus der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Kliniken

  • Medizinische Klinik I (Gastroenterologie, Hämatologie, Onkologie)
  • Medizinische Klinik II (Nephrologie, Rheumatologie, Diabetologie, Dialyse)
  • Medizinische Klinik III (Kardiologie, Angiologie, Pneumologie, Internistische Intensivmedizin)
  • Medizinische Klinik IV (Akutgeriatrie, Frührehabilitation, Diabetologie)
  • Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
  • Klinik für Allgemein-, Viszeral und Gefäßchirurgie
  • Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
  • Neurochirurgische Klinik
  • Urologische Klinik
  • Klinik für Frauenheilkunde
  • Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
  • Klinik für Augenheilkunde
  • Klinik für Strahlentherapie
  • Klinik für Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/Ästhetische und Plastische Operationen
  • Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
  • Klinik für Radiologie und Neuroradiologie

Bedeutende Persönlichkeiten

August Hildebrandt (1868–1954), der während seiner Assistenzarztzeit in Kiel 1898 gemeinsam mit August Bier (1861–1949) die Spinalanästhesie begründete, war ab 1913 einer der Chefärzte des Hauses. Werner Forßmann (1904–1979) erfand 1929 als Assistenzarzt der chirurgischen Abteilung des Hauses den Herzkatheter und erhielt dafür 1956 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.

Literatur

  • Ralf Bröer: Der Herzkatheter-Selbstversuch: Dichtung und Wahrheit. Ärzte Zeitung, 27. August 2004 Online-Ausgabe dieses Artikels
  • Werner Forßmann: Selbstversuch. Ecomed Verlag Landsberg, 2002, ISBN 978-3-609-16056-6.
  • Peter Oehme: Rückenmarksanästhesie mit Kokain: Die Prioritätskontroverse zur Lumbalanästhesie. Deutsches Ärzteblatt 1998; 95(41): A-2556 / B-2180 / C-1935. Online-Ausgabe dieses Artikels

Weblinks

Commons: Werner-Forßmann-Krankenhaus – Sammlung von Bildern

Koordinaten: 52° 49′ 42,1″ N, 13° 47′ 24,6″ O