Wiener Parteischule

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Die Wiener Parteischule in der Praterstraße ist die wichtigste und älteste Bildungseinrichtung der Wiener SPÖ. Sie wurde 1924 gegründet.[1]

Geschichte

Die Wiener Schule wurde 1924 gegründet, jedoch existierte eine Vorgängerschule (Parteischule in Bodenbach 1910–1914) bereits vor dem Ersten Weltkrieg. Die Wiener Schule existierte bis 1934.[2][3] Sie bildete in den 1920er und 1930er Jahren 60 bis 100 Absolventen pro Jahr aus.[4][5] Sie war Teil eines Bildungssystems, das von den Bezirksparteischulen über die Wiener Parteischule bis zur Oberstufe der Wiener Arbeiterhochschule reichte. Leiter der Schule war von 1927 bis 1934 der spätere Staatssekretär im Bundesministerium für Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung Franz Rauscher (1900–1988).

Zu den Unterrichtsthemen und Lehrenden gehörten von 1923 bis 1932: Marx' ökonomische Lehren (anfangs Karl Renner, der spätere Bundespräsident, anschließend Benedikt Kautsky); Soziale und ökonomische Schichtung der Bevölkerung Deutschösterreichs (Adolf Schärf, der spätere Bundespräsident); Wirtschaftliche Krisenerscheinungen; Wirtschaftsprobleme der Gegenwart (Helene Bauer, Kautsky); Gewerkschaftliche Probleme (Viktor Stein); Verfassung der Republik (Max Adler).[6]

1947 wurde sie durch Karl Czernetz wieder eröffnet.[7] In den letzten fast 80 Jahren haben über 1.000 Funktionäre der Partei diese Ausbildungsschiene erfolgreich absolviert. Im Jänner 2022 wurden der 50. Lehrgang der Wiener Parteischule – Bruno Pittermann und Anna Altmann Lehrgang (vormittags) sowie der 51. Lehrgang der Wiener Parteischule – Josef Staribacher und Marie Jahoda Lehrgang (abends) gestartet.

Literatur

  • Benedikt Kautsky: Die Wiener Parteischule, In: Sozialistische Bildung. Hrsg. Sozialdemokratische Partei Deutschlands, Juni 1931, S. 167 ff.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Das Gründungsdatum ist in der Literatur sowohl mit November 1923 als auch mit 1924 angegeben. Historische Begebenheiten sprechen jedoch für 1924.
  2. Harald Troch: Wissen ist Macht!: zur Geschichte sozialdemokratischer Bildungsarbeit, S. 149 Online.
  3. Gernot Stimmer: Eliten in Österreich, Böhlau Verlag, 1997, S. 939 Online
  4. Gernot Stimmer: Eliten in Österreich, Böhlau Verlag, 1997, S. 628 Online
  5. Dieter Langewiesche: Zur Freizeit des Arbeiters, S. 314 Online
  6. Zitiert nach: Dieter Langewiesche: Zur Freizeit des Arbeiters, Klett-Cotta, 1980 ISBN 978-3-12911960-0, S. 314
  7. Gernot Stimmer: Eliten in Österreich, Böhlau Verlag, 1997, S. 995 Online