Wiesen und Heiden an Glatt und Mühlbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
FFH-Gebiet
„Wiesen und Heiden an Glatt und Mühlbach“
Lage Dornhan und Sulz am Neckar im Landkreis Rottweil, Baden-Württemberg, Deutschland
Kennung DE-7617-341
WDPA-ID 555521972
FFH-Gebiet 5,875 km²
Geographische Lage 48° 22′ N, 8° 37′ OKoordinaten: 48° 22′ 12″ N, 8° 36′ 53″ O
Wiesen und Heiden an Glatt und Mühlbach (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 11. Januar 2019
Verwaltung Regierungspräsidium Freiburg

Das FFH-Gebiet Wiesen und Heiden an Glatt und Mühlbach ist ein im Jahr 2005 durch das Regierungspräsidium Freiburg nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) gemeldetes Schutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-6726-341) im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Freiburg vom 25. Oktober 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019), wurde das Schutzgebiet ausgewiesen.

Lage

Das 587,5 Hektar große Schutzgebiet gehört zu den Naturräumen 100-Vorland der westlichen Schwäbischen Alb innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit 10-Schwäbisches Keuper-Lias-Land und 122-Obere Gäue innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit 12-Neckar- und Tauber-Gäuplatten.

Es besteht aus zwölf Teilgebieten und erstreckt sich über die Markungen von zwei Gemeinden im Landkreis Rottweil:

  • Dornhan – 240,8823 ha = 41,0 %
  • Sulz am Neckar – 346,6355 ha = 59,0 %

Beschreibung und Schutzzweck

Das Schutzgebiet umfasst ausgedehnte Heiden, Kalkmagerrasen und Wiesen in den Hangbereichen der Neckar-Seitenflüsse Glatt und Mühlbach. Im Glatttal umfasst es außerdem bedeutende Vorkommen von Kalktuffquellen mit ausgeprägten Tuffbildungen.

Lebensraumklassen

(allgemeine Merkmale des Gebiets) (prozentualer Anteil der Gesamtfläche)

Angaben gemäß Standard-Datenbogen aus dem Amtsblatt der Europäischen Union

N09 – Trockenrasen, Steppen
  
20 %
N10 – Feuchtes und mesophiles Grünland
  
55 %
N15 – Anderes Ackerland
  
7 %
N16 – Laubwald
  
4 %
N17 – Nadelwald
  
3 %
N19 – Mischwald
  
9 %
N21 – Nicht-Waldgebiete mit hölzernen Pflanzen
  
2 %

Lebensraumtypen

Folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet vor:

EU
Code
Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung Hektar
4030 Trockene europäische Heiden Trockene Heiden 0,23
5130 Formationen von Juniperus communis auf Kalkheiden und -rasen Wacholderheiden 10,94
6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und derenVerbuschungsstadien Kalk-Magerrasen 26,37
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Feuchte Hochstaudenfluren 0,91
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Magere Flachland-Mähwiesen 146,19
7220 Kalktuffquellen (Cratoneurion) Kalktuffquellen 3,75
7230 Kalkreiche Niedermoore Kalkreiche Niedermoore 0,55
8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation 0,01
9180 Schlucht- und Hangmischwälder Tilio-Acerion Schlucht- und Hangmischwälder 0,20
91E0 Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide 5,21

Arteninventar

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse kommen im Gebiet vor:

Bild EU
Code
* Art wissenschaftlicher Name Artengruppe
Groppe 1163 Groppe Cottus gobio Fische und Rundmäuler
Dicke Trespe 1882 Dicke Trespe Bromus grossus Pflanzen

Zusammenhängende Schutzgebiete

Das FFH-Gebiet überschneidet sich sowohl mit mehreren bestehenden Landschaftsschutzgebieten als auch mit dem Naturschutzgebiet Nr. 3215 Hungerbühl-Weiherwiesen. Teile des Gebiets bei Dornhan liegen im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord.

Siehe auch

Weblinks