Wikiup:Redaktion Sexualität/Qualitätssicherung/Archiv/2019/September
Arabisches Schattenspiel
Liebe Redaktion Sexualität, gestern bin ich im o. g. Artikel über eine diskriminierende Formulierung gestolpert und habe diese geändert, siehe hier. Der Hauptautor Bertramz hat meine Änderung anschließend rückgängig gemacht (mit wirkungslosen Modifikationen), siehe hier. Zur Erläuterung: In der Einleitung heißt es, ein homosexueller Protagonist finde ein „gerechtes Ende“, im Abschnitt Arabisches Schattenspiel#Drittes Stück stellt sich dann heraus, dass dieses „gerechte Ende“ der Tod ist. Eine solche undistanzierte und voreingenommene Inhaltsangabe ist nicht akzeptabel. Weil dem verdienten Hauptautor vielleicht der Sensus dafür fehlt, bitte ich euch darum, den Artikel anzuschauen. Den Wartungsbaustein habe ich nicht eingefügt, weil es sich um keinen „Artikel aus dem Themengebiet Sexualität“ handelt. Herzlich --BoyBoy (Diskussion) 07:15, 11. Sep. 2019 (CEST)
- Üblicherweise werden Einwände auf der jeweiligen Artikeldisk. angesprochen und höflicherweise dort an den Autor des Artikels gerichtet. Aber es lässt sich alles auch überall diskutieren, immerhin bin ich durch den Ping hergeführt worden. Die Formulierung lautete: "...und im dritten Stück geht es um eine homosexuelle Liebesaffäre, die nach der Reue des Protagonisten zu einem gerechten moralischen Ende findet." Bei Inhaltsangaben zu einem Stück beziehen sich die Standardformeln "gerechtes Ende" oder "moralisches Ende" stets auf die Binnenperspektive des Stücks. Damit die sogenannte "Gerechtigkeit" eindeutig auf die Binnensicht bezogen ist, hatte ich "moralischen" hinzugefügt. Die Änderung zu "...die mit der Reue des Protagonisten und dessen Tod endet." war doppelt unglücklich, denn (1) wenn die damalige Spielhandlung (homosexuelle Liebesaffäre) als Beschreibung heutiger Realität gelesen werden würde, bräuchte es hierfür keine Reue und (2), wie ich im Versionskommentar ("Sinngehalt, nicht Handlungsdetail") angemerkt habe, der Protagonist hätte genausogut in die Wüste verbannt oder anderweitig abgeurteil werden können. Das ist unwesentlich.
- Die Fixierung auf "homosexueller Protagonist" führt zu einer Falschinterpretation, die beim Lesen des weiter unten im Artikel ausführlicher dargestellten Inhalts hätte deutlich werden können. Zum Verständnis: Da Homosexualität in dem Stück so offen behandelt wird, muss sie im ägyptischen Mittelalter verbreitet gewesen sein und zwar nicht als Heimlichkeit. Das Volk hat offenbar munter im Alltag darüber geredet. Das erklärt, weshalb das Stück die homosexuelle Affäre lediglich als Rahmen nimmt, um einen bunten Reigen von Tierwettkämpfen und eine wilde Orgie zu inszenieren und auch das musste derart überborden vorgeführt werden, um für die Summe des wilden Spektakels schließlich ein "gerechtes Ende" im Sinne der damaligen gesellschaftlichen Moral herbeiführen zu können. Ich bin kein Freund von Anführungsstrichen, aber nun gibts welche. -- Bertramz (Diskussion) 09:53, 11. Sep. 2019 (CEST)
- Werde ich jetzt überall machen, wo ich fürchte, das wird zäh: Hinweis an die zuständige Redaktion, Ping an den Benutzer … Ein Dankeschön an Bertramz, in Anführungszeichen gesetzt ist das Wort //gerecht// OK. Bleibt ein Problem mit dem Wort //moralisch//. Das Ende des Stücks ist doch nicht moralisch (sittlich, tugendhaft), sondern transportiert eine Moral (Belehrung). Die Wendung //moralisches Ende// ist missverständlich. Hegel umschreibt damit die Erwartung des Publikums: //Man verlangte auch ein moralisches Ende.// Meistens steht die Wendung aber für etwas ganz anderes, nämlich den bürgerlichen Tod: //Es war sein moralisches Ende.// 1930 rettet sich die Wiener Anthropologische Gesellschaft mit Anführungszeichen: //Beide arabische Versionen haben eine „moralisches“ Ende.// Noch schöner wäre es, andere Wörter zu finden. --BoyBoy (Diskussion) 12:54, 11. Sep. 2019 (CEST)
- Anstatt auf der dafür vorgesehenen Artikeldisk. auf irgendeiner fachfremden Redaktions- oder Portaldisk. aufzutreten, halte ich allgemein für keine gute Idee. Das könnte auf Seiten der Mitarbeiter da und dort auch mal zu Missstimmung führen. -- Bertramz (Diskussion) 19:25, 12. Sep. 2019 (CEST)
- Hi Bertramz, bin hier nicht „aufgetreten“ ;-) sondern habe auf einen Artikel aufmerksam gemacht, der den Tod als gerechte Strafe für Homosexualität darstellt – ohne jeden sprachlichen Abstand. Kann ja passieren! Habe gerade, deinem Vorbild folgend, ein weiteres Anführungszeichenpaar in den Artikel gesetzt. Damit ist das Problem zumindest vorläufig gelöst. :Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: BoyBoy (Diskussion) 09:07, 13. Sep. 2019 (CEST)