Wikiup:WikiReader/Wikipedia Kapitel 6
Disclaimer: Dieser Text wurde aus den entsprechenden Texten im Wikipedia-Namensraum-Artikeln zusammengestellt, indem die Artikel umformuliert, gekürzt oder ergänzt wurden. Die Verlinkung ist noch nicht konsequent bzw. ungelöst, weil noch eine Lösung für die Verlinkung innerhalb des Buches (ggf. durch grafische Hinweise) und von dort auf externe Seiten wie z.B. die Wikipedia selbst gefunden werden muss. Eingriffe in den Text sollten jetzt möglichst sparsam gemacht werden, Ergänzungen sind hoch willkommen, Edit-Wars zu vermeiden ;)
Konflikte
Wir haben schon mehrfach das Thema „Konflikte in der Wikipedia“ berührt, es ist Zeit, dass wir darauf ein wenig näher eingehen. Innerhalb der Wikipedia ist der Umgang miteinander durch die Wikiquette geregelt, aber bei so vielen unterschiedlichen Menschen mit vielen unterschiedlichen Interessen und unterschiedlichen Ansprüchen kann es immer wieder zu Konflikten kommen. Prinzipiell sind alle Wikipedianer bestrebt solche Konflikte nicht eskalieren zu lassen oder sie auf eine persönliche Ebene zu heben. Dennoch kommt es in Diskussionen auch zur Eskalation und ein Benutzer vergreift sich im Ton. In solchen Situationen kann eine ehrlich vorgebrachte Entschuldigung sehr zur Entspannung der Lage beitragen und die meisten Wikipedianer sind auch nicht nachtragend. Konflikte kennen wir alle aus dem täglichen Leben: Wieso sollte da ein Enzyklopädieprojekt eine Ausnahme machen?
Wenn Sie sich einmal fürchterlich ärgern, dann denken Sie daran, dass Wikipedia auch und vor allem Spaß machen soll. Wenn der Spaß sich gar nicht mehr einstellen will und man nur noch erzürnt vor dem Computer sitzt und sich ärgert, dann hilft es einfach mal ein paar Tage Pause zu machen. In Fällen ganz akut aufflammenden Ärgers hilft auch ein Spaziergang. Denken Sie immer daran: Im Zorn geäußerte Worte kann man nicht zurücknehmen und in der Wikipedia wird jede Äußerung für immer in der Versionsgeschichte erhalten bleiben. Sollten Sie selbst einmal Ziel des Zorns eines anderen Bearbeiters geworden sein, sollten ihm Sie das nicht mit gleicher Münze heimzuzahlen versuchen: Letztendlich sorgen Streitereien zwischen zwei Personen auch immer für Unruhe unter allen Wikipedianern und der Ton innerhalb der Projektes wird rauer und unfreundlicher. Es dauert dann immer recht lange bis sich alle Gemüter wieder beruhigt haben und genau besehen kostet das Beharren auf einer Meinung und daraus folgende Misshelligkeiten zwischen Bearbeitern nur Nerven und Zeit. Zeit, die man viel besser und gewinnbringender in das Schreiben eines neuen Artikels investieren oder der Verbesserung von vorhandenen Artikeln widmen könnte. Nebenbei bemerkt ist es auch viel befriedigender einen neuen Artikel zu schreiben oder auszubauen, als in einem Streitgespräch – und in der Wikipedia kann sich so etwas durchaus über viele Tage hinziehen – am Schluss das letzte Wort zu haben.
Gründe für Konflikte gibt es einige. Aber es gibt eine wichtige Regel in der Wikipedia, die hilft, Konflikte gar nicht erst eskalieren zu lassen und zu etwas Entspannung in verspannten Situationen verhilft:
Geh von gutem Willen aus!
Geh von gutem Willen aus (engl. assume good faith) ist ein Grundprinzip eines jeden Wikis – einschließlich der Wikipedia. Da wir es jedem gestatten, bei uns mitzuarbeiten, versteht es sich, dass wir auch bei den meisten Benutzern davon ausgehen, dass sie dem Projekt helfen und nicht schaden wollen. Wäre dem nicht so, dann wäre ein Projekt wie Wikipedia von Anfang an zum Scheitern verdammt.
Wenn man also vernünftigerweise davon ausgehen kann, dass es sich um einen gut gemeinten Fehler handelt, dann sollte man ihn verbessern. Bitte ohne Kommentare wie „Vandalismus“ oder „Unfug gelöscht”. Denken Sie bei Meinungsverschiedenheiten daran, dass der andere möglicherweise in dem Glauben ist, der Wikipedia durch seine Vorgehensweise zu helfen. Um den eigenen Standpunkt klar zu machen sollte man immer die Diskussionsseiten nutzen und mit dem anderen Benutzer diskutieren. Dadurch können Missverständnisse vermieden und eine Eskalation des Problems verhindert werden.
Besonders mit Neuankömmlingen sollten Sie geduldig sein, da sie mit den Regeln und Gepflogenheiten in der Wikipedia nicht vertraut sind. Einem Neuankömmling erscheint sein Verhalten selbst wohlmöglich angemessen. Probleme rühren gewöhnlich von Unkenntnis oder Missverständnissen unserer Gepflogenheiten her. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Neuankömmling die Ansicht vertritt, wir sollten unsere Verfahrensweisen ändern, um sie in Einklang mit den Erfahrungen zu bringen, die er anderswo gemacht hat. Ebenso bringen viele Neuankömmlinge Erfahrungen und Wissen mit, wofür sie umgehend Beachtung erwarten. Ein Verhalten, das sich aus einer solchen Sichtweise ergibt, ist nicht unbedingt böswillig. Meist hilft es, wenn man dem Neuling freundlich erklärt, was er falsch gemacht, bewertet oder beurteilt hat. Und es ist freundlicher die Dinge mit eigenen Worten zu beschreiben, als ihm nur einen oder mehrere Links auf Wikipedia-Seiten zu geben, damit er selbst nachlesen kann. Das kann man selbstverständlich tun, aber bei den vielen Seiten mit Bearbeitungshinweisen, -anleitungen und -tipps fühlt sich ein Neuling schlicht überfordert.
Der Satz Geh von gutem Willen aus zielt auf den Zweck einer Handlung ab – nicht auf die Handlung selbst. Auch gutwillige Menschen machen Fehler, und jeder Wikipedianer sollte solche Fehler natürlich berichtigen. Aber Sie sollten sich dabei nicht so verhalten und so argumentieren, als wären diese Fehler vorsätzlich gemacht worden. Fehler verbessern ist gut, aber Sie sollten dabei nicht schimpfen. Es wird immer Benutzer geben, mit denen man nicht einer Meinung ist. Selbst wenn diese Benutzer sich irren, bedeutet das nicht, dass sie versuchen, unser Projekt zu zerstören. Es ist nie notwendig, anderen Benutzern böse Absichten vorzuwerfen, selbst dann nicht, wenn böse Absichten als offensichtlich erscheinen – all unsere Gegenmaßnahmen (das heißt Zurücksetzen eines Textes auf den vorherigen Zustand – ein sogenannter Revert oder die Sperrung eines Nutzerzugangs) können wegen eines „Verhaltens” und müssen nicht aufgrund des „Zwecks” dieses Verhaltens angewendet werden.
Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen dem Vertrauen auf guten Willen und dem Ignorieren schlechter Aktionen. Wer von anderen erwartet, dass sie bei einem selbst von gutem Willen ausgehen, dann sollte man auch dafür sorgen, dass man selbst guten Willen zeigt. Diese Last sollte nicht anderen aufgebürdet werden. „Geh von gutem Willen aus“ zu schreien, entbindet nicht davon, die eigenen Handlungen zu erklären; wer sich ein solches Verhalten zur Gewohnheit macht, wird bei den anderen eher den Verdacht nähren, dass man selbst böswillig handelt. Wenn es bei einem Edit-War heiß her geht, kann man leicht vergessen, von gutem Willen auszugehen. Falls man jemandem in einer solchen Lage Böswilligkeit unterstellt, können verschiedene Dinge geschehen:
- Wer begonnen hat, einen Benutzer persönlich anzugreifen, dessen Opfer wird womöglich bei demjenigen von bösem Willen ausgehen. Der Vorwurf fällt auf einen selbst zurück und der Edit-War wird nur noch hässlicher. Und Menschen vergessen selten – genau wie Elefanten.
- Man verliert den neutralen Standpunkt aus den Augen: Ideal ist es, die Artikel so zu bearbeiten, dass sie für jedermann akzeptabel sind. Jeder Revert einer parteiischen Bearbeitung verteidigt unseren neutralen Standpunkt – ganz gleich, wie hanebüchen die Bearbeitung auch war. Immer sollte man überlegen, warum der andere Benutzer den Artikel als parteiisch empfunden hat. Sofern der Punkt des anderen neutral war, sollte man versuchen ihn in den Artikel zu integrieren. Wenn jede der Konfliktparteien dies versucht, wird man sich eventuell am neutralen Standpunkt treffen.
Es ist sowieso allemal besser Fehler zu berichtigen (auch wenn man sie für Absicht hält), als jemanden der Lüge zu bezichtigen; eine Berichtigung wird das Gegenüber voraussichtlich gutmütig aufnehmen. Einen neu hinzugefügten Satz zu berichtigen, von dem man weiß, dass er falsch ist, ist besser, als ihn einfach zu löschen. Diesen Grundsatz immer nur vom besten Willen auszugehen sollte man auch beherzigen, wenn es um das Löschen von Artikeln geht. Und zwar von beiden Seiten her: Wurde der eigene frisch erstellte Artikel zum Löschen vorgeschlagen, so hat das nichts mit Bosheit zu tun denn auch der Löschantragsteller hat zumeist die Qualität der Wikipedia im Sinn, und nicht eine Gemeinheit.
Löschen von Artikeln
Tagtäglich werden in der Wikipedia zahlreiche Artikel gelöscht. Viele davon sind Tastaturtests von Neulingen, die einfach nur einmal ausprobieren wollen, ob das mit dem Bearbeiten einer Seite in der Wikipedia auch wirklich klappt. Dabei entstehen dann glanzvolle Prosa-Stückchen wie „Karl ist doof“ oder „jndnwenbrwwjefö“. Diese sind ziemlich unproblematisch, weil der jeweilige Ersteller des Textes nicht davon ausgeht, dass sein Werk tatsächlich in der Wikipedia erhalten bleibt und gegen eine Löschung auch nicht protestieren wird.
Schwierig wird es, wenn ein neuer Bearbeiter mühevoll und in wohlmöglich stundenlanger Arbeit eine Liste seiner Lieblingsschauspieler erstellt oder die essayistische Hausarbeit aus der Uni als Artikel einstellt. Jedem Bearbeiter der so einen Artikel zur Löschung vorschlägt ist die dahinter stehende Arbeit bewusst, aber ihm ist auch bewusst, dass die Wikipedia eine Enzyklopädie werden soll und nicht nur eine beliebige Ansammlung von Daten. Daher ist das Löschen von Artikeln ein notwendiger Bestandteil der Qualitätskontrolle in der Wikipedia und wird von der Gemeinschaft der Wikipedianer getragen. Instrumente dieser Qualitätskontrolle sind die Begutachtung, nach Möglichkeit die sofortige Verbesserung von Artikeln, oder aber der Vorschlag diesen Artikel lieber zu löschen.
Zwar kann jeder den Inhalt aus einem Artikel löschen, dieser lässt sich aber auch von jedermann mit Hilfe der Versionsgeschichte durch kopieren und Wiedereinsetzen des Textes einfach wiederherstellen. Einen Artikel wirklich löschen können in der Wikipedia nur die Administratoren. Gelöschte Artikel sind anschließend für den Benutzer ohne Administratorrechte nicht mehr sichtbar; sie bleiben jedoch noch einige Monate in der Datenbank und können von Administratoren über eine Spezialfunktion wiederhergestellt werden.
Löschgrundsätze
Eine Löschung ist eine sehr rigide Maßnahme und sollte daher immer das letzte Mittel sein. Wenn Sie jedoch auf einen Artikel stoßen, der Ihrer Meinung nach nicht in die Wikipedia gehört, können Sie (wie jeder Benutzer) einen begründeten Antrag stellen, den Artikel vollständig zu löschen.
Im Kapitel „Was Wikipedia nicht ist“ haben wir einige Gründe genannt, die einen Löschantrag für einen Artikel rechtfertigen können. Was nicht darunter fällt, sollte kritisch begutachtet und nach Möglichkeit zu einem besseren Artikel entwickelt werden. Einen Artikel verbessern und erweitern ist immer viel besser, als ihn zu löschen. Zumindest sollte man versuchen den Artikel so zu überarbeiten, dass er den Kriterien eines anständigen Stubs entspricht. Wer sich das nicht selbst zutraut, der kann ihn auch auf der passenden Wartungsseite (der Wikipedia-Seite „Wikipedia:Baustelle“) auflisten, damit jemand mit mehr Zeit oder Kompetenz sich des Artikels annimmt.
Einem neuen Artikel sollte man wenigstens eine Stunde Zeit geben, bevor man ihn auf die Liste der Löschkandidaten setzt. Möglicherweise arbeitet der Autor noch selber daran und oft ist der Server auch schlecht erreichbar. Nicht jeder Neuling nutzt die Vorschaufunktion und speichert deshalb auch unbefriedigende Zwischenstände des Textes ab. Es ist aber wichtig, einen Autor schnell auf ein Problem aufmerksam zu machen; idealerweise sollte jeder neue Autor die Hinweise zur Bearbeitung und Erstellung von Artikeln gelesen haben, oft hat er das aber noch nicht getan. Wenn er sich nicht an diese Ratschläge hält – ob aus Ignoranz oder Unkenntnis ist dabei egal –, sollte er schnell merken, dass die Gemeinschaft ein Mindestmaß an Qualität erwartet. Eigene Qualitätsanforderungen sollte man allerdings nicht als Allgemeinmaßstab ansetzen.
Wenn der Artikel, den Sie zur Löschung vorgeschlagen möchten, von einem angemeldeten Benutzer stammt, sollten Sie ihn am besten vorher auf seiner Benutzer-Diskussionsseite ansprechen. Es ist hilfreich dem Autor zu erklären, was an dem Artikel falsch oder problematisch ist (oder was man selbst dafür hält) und – wenn eine Verbesserung des Artikels nicht möglich ist – sollte man versuchen mit diesem Benutzer Einvernehmen über eine Löschung herzustellen. Besonders bei neu angemeldeten Benutzern können ein Hinweis und direkte Hilfe motivierender sein als ein Löschantrag. Existiert der Artikel schon länger, sollte man sich vorher auch die Diskussionsseite des Artikels und die Versionsgeschichte anschauen.
Wer sich mit dem Thema eines Artikels fachlich nicht so gut auskennt, das er diesen selbst bearbeiten kann, der kann einen Hinweis auf die Diskussionsseite zum Portal des Fachbereichs, dem der Artikel angehört, setzen (siehe die Wikipedia-Artikel Wikipedia:Wikipedia nach Themen oder „Wikipedia:Liste aller Portale”). Häufig wird daraufhin der Artikel verbessert und ein Löschantrag ist damit hinfällig – und die Wikipedia um einen Artikel bereichert.
Ein wiederholter Löschantrag für denselben Artikel muss sorgfältig begründet sein. Ohne neue Argumente ist es unzulässig, Artikel erneut zur Löschung vorzuschlagen, die schon einmal auf der Liste der Löschkandidaten gelistet waren und aufgrund der dort geführten Diskussion nicht gelöscht wurden. Das gilt auch, wenn die Beteiligung an der alten Diskussion nur gering war. Solange keine neuen Gründe auftauchen, müssen wiederholte Löschanträge nicht nochmals diskutiert werden, sondern können sofort entfernt werden. Alte Löschdiskussionen lassen sich meist mit dem Werkzeug „Links auf diese Seite” finden; ansonsten sollte man die Versionsgeschichte des Artikels durchschauen oder auf der Diskussionsseite nach Hinweisen auf frühere Anträge suchen. Bei Neuanträgen sollten die bisherigen Löschdiskussionen verlinkt werden.
Löschanträge müssen Sie immer begründen. Natürlich sollen Sie keinen Roman zur Begründung schreiben, aber ein Satz sollte es schon sein. Ein hingeworfenes „Unfug“ trifft es vielleicht aus Ihrer Sicht, aber ist kein wirklicher Hinweis, wo denn nun die Schwächen des Artikels liegen sollen und verwehrt dem Artikel-Ersteller die Möglichkeit den Artikel selber zu verbessern. Schon aus Rücksicht gegenüber dem Benutzer der den Artikel erstellt hat, sollte man sich also ein klein wenig Mühe bei der Begründung geben.
Einige Begründungen sind vollkommen ausgeschlossen und werden nicht akzeptiert:
- Allgemeine Wikipedia-Politik: Die Löschkandidaten sind nicht der richtige Ort um allgemeine Fragen der Wikipedia zu klären (zum Beispiel ob Screenshots zur Illustration von Artikeln verwendet werden sollen). Solche Fragen können zum Beispiel durch ein Meinungsbild geklärt werden, aber nicht durch eine Löschdiskussion. Sie sollten niemals aus Rache Löschanträge stellen, nur weil Sie sich über einen anderen Bearbeiter geärgert haben. Und Klärungen in strittigen Fragen zu Vorlagen oder ähnlichem sollte man ebenfalls nicht versuchen per Löschantrag herbeizuzwingen. Das zieht nur lange und meist unangenehme Diskussionen nach sich.
- Pauschale Löschanträge: Bis auf die im Kapitel „Was Wikipedia nicht ist“ aufgeführten Inhalte sollten pauschale Löschanträge wie „Wollen wir für jedes XY einen Artikel“ oder „Artikel über XYs gehören nicht in Wikipedia“ unterbleiben. Einen Artikel über eine Schule nur deshalb auf die Löschkandidatenliste zu setzen, weil man der Ansicht ist, dass die Wikipedia keinen Artikel zu jeder Schule braucht, ist unbegründet: Der Löschantrag muss darauf eingehen, weshalb der Artikel zu dieser Schule zu löschen sei (siehe auch den Wikipedia-Artikel „Wikipedia:Themendiskussion”).
- Der Artikelinhalt kann sich noch ändern: Es ist eine der Stärken von Wikipedia, dass Inhalte schnell angepasst werden können, deshalb sind auch Artikel über aktuelle und zukünftige Ereignisse erwünscht, selbst wenn die Fakten sich kurzfristig ändern können. Bedingung ist aber, dass die Artikel Hintergrundinformationen enthalten. Reine Nachrichtenticker-Meldungen gehören nach „Wikinews”; bloße Terminankündigungen hingegen sind klare Löschkandidaten.
- Thema ist Pfui: Bei der Auswahl von Artikeln wertet Wikipedia nicht. Solange der Artikel neutral geschrieben ist, haben auch heikle Themen, die vielleicht manch einer aus moralischen, religiösen oder weltanschaulichen Gründen ablehnt, ihren Platz in Wikipedia. Persönliche Werturteile, ob eine Sache, eine Partei oder eine Kulturposition richtig oder falsch ist, überlässt Wikipedia dem Leser. Für Artikel, die so hoffnungslos parteiisch sind, dass jede Überarbeitung aufwändiger als Neuschreiben wäre, kann natürlich ein Löschantrag gestellt werden.
- Trivialität: Wenn ein Artikel einen Alltagsgegenstand oder eine alltägliche Handlung so beschreibt, dass der Text mehr als einen bloßen Wörterbucheintrag abgibt und beispielsweise auf historische Aspekte des Begriffes, technische oder medizinische Bezüge eingeht, dann hat er einen Platz in einer Enzyklopädie. Rein etymologische Vertiefungen qualifizieren hingegen einen Eintrag für das „Wiktionary”.
- Formatierung: Wikipedia beruht darauf, dass jeder, auch der technische Laie, sein Wissen beisteuern kann. Von Neulingen eingestellte Artikel entsprechen oft nicht den in Wikipedia üblichen Standards: Sie sind nicht formatiert, enthalten keine Links oder sind verwaiste Artikel (also Artikel, die von keinem anderen Artikel aus verlinkt sind). Das darf jedoch niemals ein Grund sein, einen Artikel zu löschen. Stattdessen sollte man den Artikel bearbeiten und dem Autor so anhand seines Artikels vorführen, wie die Wiki-Syntax funktioniert.
- Doppelte Artikel: Zwei Artikel zum gleichen Thema gehören nicht auf die Löschkandidatenliste. Sie sollten vereinigt und unter einem der Stichworte eine Weiterleitung (also ein sogenannter Redirect) auf das andere angelegt werden. Wer sich das fachlich nicht zutraut oder es aus Zeitmangel nicht selbst tun kann, sollte sie auf der Wikipedia-Seite „Wikipedia:Artikel zum gleichen Thema“ eintragen.
- Artikelnamenauswahl: Artikel, die unter einem unpassenden Lemma eingestellt sind, sollten verschoben (siehe auch: Artikel verschieben) werden, anstatt eine zeitraubende Löschdiskussion in Gang zu setzen.
Vorgehensweise
Treffen alle diese Einschränkungen nicht zu und Sie sind trotz allem der Meinung, der Artikel sollte komplett gelöscht werden, schlagen Sie ihn bitte zur Löschung vor:
In den Artikel setzt man am Anfang der Seite mit
{{subst:Löschantrag}} ''Deine Begründung'' --~~~~
----
einen Löschantrag, um anderen die Möglichkeit zu geben, gegen den Antrag Einspruch zu erheben. Den Artikeltext bitte nicht überschreiben oder löschen.
Ihr Antrag sollte sachlich begründet sein und beleidigende und herabsetzende Bemerkungen sollten Sie dabei vermmeiden. Unter „Zusammenfassung und Quellen“ geben Sie bitte „Löschantrag“ oder „LA“ an. Dadurch wird das Stellen des Löschantrags in der Versionsgeschichte sichtbar und verhindert, dass Löschanträge kurz hintereinander doppelt gestellt werden. Sobald der Artikel in dieser Form gespeichert wurde, folgen Sie dem Link auf die passende Seite der Löschkandidaten. Dort können Sie ihn eintragen. Das zum Löschen vorgeschlagene Lemma erscheint dann automatisch am unteren Ende der Liste. Auch dort sollten Sie noch einmal erklären, warum der Artikel gelöscht werden sollte. Den Eintrag dort sollte man – wie jeden Diskussionsbeitrag in der Wikipedia – mit --~~~~
(also Datum, Uhrzeit und Benutzernamen) unterzeichnen.
Auf dieser Liste der Löschkandidaten können nun die anderen Wikipedianer ihre Meinung zum Artikel abgeben. Dort wird allerdings nicht abgestimmt, sondern wir versuchen die besten Argumente für und wider die Löschung zu finden. Die Diskussionsbeiträge sollten also neben einer Tendenz wie „Löschen“, „Behalten“ oder „Überarbeiten oder Löschen“ immer eine Begründung beinhalten. Das Unterschreiben des Diskussionsbeitrages ist wichtig, weil Anträge und Diskussionsbeiträge ohne Unterschrift und sachfremde oder beleidigende Texte kommentarlos gelöscht werden können.
Sollten auch 7 Tage nach der Stellung eines Löschantrags weder die Mängel beseitigt noch begründeter Widerspruch eingelegt worden sein, wird der Artikel von einem Administrator gelöscht. Offensichtlicher Unsinn bei dem keine Verbesserungen zu erwarten sind wird allerdings sofort gelöscht.
Schnelllöschung
Die Seite „Wikipedia:Löschkandidaten/Schnelllöschung” erklärt die Kriterien und Vorgehensweise dafür.
Bei vermuteten Urheberrechtsverletzungen
Bei Artikeln, die möglicherweise das Urheberrecht verletzen, gelten etwas andere Regeln. Zunächst ist es hier wichtig, den Text zu überschreiben, der kopiert zu sein scheint. Es ist allerdings darauf zu achten, dass es sich auch um eine Textspende handeln kann – Hinweise darauf finden sich dann meist auf der Diskussionsseite des Artikels oder in der Zusammenfassung in der Versionsgeschichte.
Wenn sich außer der möglichen Urheberrechtsverletzung keine weiteren erhaltenswerten Texte in der Versionsgeschichte des Artikels befinden, muss der Text mit dem Textbaustein URV (für Urheberrechtsverletzung) überschrieben werden und die Website bzw. Publikation angegeben werden, von der der Text kopiert wurde:
{{URV}}
[URL hier einfügen] --~~~~
Danach muss der Artikel dann in eine Liste auf der Wikipedia-Seite „Wikipedia:Löschkandidaten/Urheberrechtsverletzungen“ eingetragen werden.
Wenn neben der Urheberrechtsverletzung auch erhaltenswerte Inhalte in der Versionsgeschichte zu finden sind, sollte eine urheberrechtskonforme Version wiederhergestellt werden, also eine Version aus der der möglicherweise das Urheberrecht verletzende Text entfernt wurde. Anschließend sollte der Artikel auf der Wikipedia-Seite „Wikipedia:Löschkandidaten/Versionen“ eingetragen werden, damit die Urheberrechtsverletzung zu einem späteren Zeitpunkt von einem Entwickler aus der Versionsgeschichte entfernt werden kann. Dies ist nur den Entwicklern möglich, Administratoren können eine einzelne Version nicht entfernen.
Artikel, die aufgrund der Formatierung oder anderer Auffälligkeiten eine Urheberrechtsverletzung vermuten lassen, ohne dass eine Quelle ausfindig zu machen ist, sollten mit dem Baustein {{Urheberrecht ungeklärt}} versehen werden und landen automatisch auf der Wikipedia-Seite „Kategorie:Wikipedia:Urheberrecht ungeklärt”. Auf der Wikipedia-Seite „Wikipedia:Helferlein|Helferlein“ gibt es Programme, mit denen Urheberrechtsverletzungen ausfindig gemacht werden können.
Artikel wiederherstellen
Auf der Wikipedia-Seite „Wikipedia:Wiederherstellungswünsche“ können Löschungen gemeldet werden, die ein Benutzer für ungerechtfertigt hält. Administratoren schauen sich diesen (zu begründenden) Antrag dann an und prüfen ihn. Wird dem Antrag stattgegeben, dann wird der Artikel wieder in die Wikipedia gestellt und ist für alle Benutzer zugänglich und kann bearbeitet werden.
Gerade über strittige Löschanträge oder einzelne Absätze eines Artikels – sogar über einzelne Sätze oder nur Worte – werden in der Wikipedia manchmal erbitterte Diskussionen geführt. Wenn die streitenden Parteien aber gar nicht mehr miteinander kommunizieren, sondern nur noch stur versuchen immer wieder ihre Version des Textes oder ihre Formulierung durch ständiges Rückgängigmachen der Änderungen des Anderen durchzudrücken, dann spricht man von einem Edit-War. So etwas gehört zum Schlimmsten, was in einem Wiki passieren kann.
Edit-War
Von einem „Edit-War” oder „Bearbeitungskrieg” spricht man, wenn zwei oder mehr Benutzer abwechselnd die Änderungen des anderen Benutzers an einem Artikel rückgängig machen. Dies wird von den meisten Benutzern als sinnlos betrachtet und führt nur zu Wikistress (dazu weiter unten). Bitte unterlassen Sie das in jedem Fall! Jemand, der an einem Edit-War beteiligt ist, nennt man „Edit-Warrior“ (engl. warrior = Krieger). Bei einem herrschenden Edit-War können auch andere unbeteiligte Nutzer nur schwer Änderungen einbringen, denn auch diese fallen beim nächsten Wiederherstellen von alten Versionen unter den Tisch. Oft wird im Eifer des Gefechts zu schnell gehandelt und Annäherungs- oder Vermittlungsversuche auf der Diskussionsseite werden übersehen: Darum unbedingt vor einem Revert die Diskussionsseite lesen! Ein Edit-War entsteht oft aus mangelndem Vertrauen in die Kraft der Argumente und aus fehlender Kommunikation der eigenen Absichten. Das bloße Revertieren verfestigt nur die Fronten und trägt nicht zur Lösung von Konflikten bei.
Um zu einer Lösung in einem Edit-War zu kommen, sollte man das Gegenüber nach einer Begründung seines Reverts/seiner Wiederherstellung eines revertierten Edits fragen. Dazu gibt es die Diskussionsseite. Zu einer Entspannung der Situation kann es auch beitragen, einfach mal eine kleine Auszeit von der Mitarbeit an dem umstrittenen Artikel zu nehmen. Sollte auch das nicht helfen, gibt es die Möglichkeit, andere, nicht in diesen Konflikt verwickelte, Benutzer zu Rate zu ziehen. Sollte Ihnen niemand konkret dazu einfallen, können Sie auch die Wikipedia-Seite „Wikipedia:Fragen zur Wikipedia“ dazu verwenden.
Bei tiefgreifenden Konflikten zwischen zwei Benutzern sollten die beiden Kontrahenten erwägen miteinander per E-Mail in Kontakt zu treten. Verweigert das Gegenüber jede Diskussion, dann kann man eine Meldung bei einem Admin machen. Häufig wird auch die Wikipedia-Seite „Wikipedia:Vandalensperrung” dazu benutzt. Bitte bedenken Sie immer: Ein Edit-War ist nicht dasselbe wie Vandalismus, da hier nicht bestehende Inhalte beschädigt, sondern neue, umstrittene Inhalte eingestellt oder nicht eingestellt werden sollen.
Falls es niemandem gelingt, die kämpfenden Parteien zur Besinnung zu bringen, muss ein Administrator den Artikel schützen, bis sich die Situation entspannt. Der Artikel ist dann für keinen Benutzer – außer den Administratoren – mehr editierbar. Gelesen werden kann er natürlich noch immer. In extremen Fällen können einer oder mehrere „Krieger“ sogar vorübergehend gesperrt werden, so dass diese überhaupt keine Wikipedia-Artikel mehr bearbeiten können. Bis zu diesem Punkt sollte man einen Streit in der Wikipedia aber niemals kommen lassen. Manchmal hilft es auch, sich an einen anderen Wikipedianer, dem man vertraut, zu wenden, diesen zu bitten, sich anhand der Diskussionsseite doch einmal ein Bild von der Sache zu machen und einen Kommentar dazu abzugeben. Jemand der ganz frisch und damit neutral in eine Diskussion einsteigt hat oft einen ganz neuen, anderen und vielleicht auch erhellenden und klärenden Blick auf die Situation.
Von „Deletion-War” oder ”Löschkrieg” spricht man, wenn zwei oder mehr Administratoren abwechselnd einen Artikel löschen und wiederherstellen. Dies wird von den meisten Benutzern als sinnlos betrachtet und ist selbstverständlich unerwünscht. Da Administratoren Artikel selbst wieder herstellen können, kann man dagegen nichts anderes machen, als den Löscher bitten, sich bis zum Ende einer Diskussion zurückzunehmen. In extremen Fällen können einer oder mehrere „Krieger“ sogar verwarnt werden oder es können ihnen vorübergehend oder permanent die Administratoren-Rechte entzogen werden.
Vandalismus
Hier sollte noch ein guter Text her. Wikipedia:Vandalismus ist nicht wirklich erklärend
Wenn man sich zu lang mit zu löschenden oder gelöschten Artikeln beschäftigt oder zu oft die Edits von Vandalen gesehen hat, dann leidet auch die Fähigkeit immer nur vom guten Willen auszugehen. Man ist reizbar, ärgert sich schneller, wird auch einmal unhöflich in Diskussionen und beginnt wohlmöglich auch wichtige Regeln der Wikipedia absichtlich zu missachten. Kurz gesagt: Man befindet sich im Wikistress!
Wikistress
Ärger über Vandalen, über unberechtigte Löschanträge, über schlechte Artikel oder mangelnde Umgangsformen anderer Wikipedianer führt auch bei den duldsamsten Gemütern irgendwann zu Wikistress. Was tut man dagegen?
Man sollte immer bedenken, dass eine virtuelle Diskussion ohne face-to-face-Kontakte abläuft und Missverständnisse schneller entstehen. Emotionen kann man zwar über sie sogenannten Emoticons in der schriftlichen Kommunikation andeuten, aber ein Lächeln oder auch spontanes und ansteckendes Lachen, das die Situation schlagartig entspannen könnte, können sie nicht ersetzen. Die kleinen Gesten und Blicke, die in der zwischenmenschlichen Kommunikation eine so große Rolle spielen, dass wir sie oft gar nicht mehr bewusst wahrnehmen, fallen weg. Ein geschriebenes Wort muss ohne die Modulation der Stimme, die auch ein hartes Wort weniger streng klingen lassen kann, auskommen und kann verletzend wirken, obwohl es gar nicht so gemeint war.
Sind Sie selbst im Wikistress, dann sollten Sie zuerst ihre Beobachtungsliste meiden, denn sie enthält Seiten, mit denen Sie sich wahrscheinlich emotional verbunden fühlen. Lieber sollten Sie sich einige Wikipedia-Seiten suchen, die Sie einfach nur so interessieren und die Sie aus Spaß an der Freud' lesen wollen. Die sollten Sie dann allerdings besser nicht auf ihre Beobachtungsliste setzen!
Ein paar Wochen Urlaub sind sehr hilfreich, auch ein paar Tage können Wunder wirken. Internetcafés sollten Sie natürlich nicht besuchen und auch das Notebook sollten Sie zu Hause lassen: Setzen Sie selbst sich nicht der Versuchung aus, wieder in die alten Gewohnheiten in der Wikipedia zu verfallen. Sie werden – vor allem wenn Sie schon länger in der Wikipedia mitarbeiten – zuweilen das Gefühl haben, dass die Wikipedia nicht ohne Sie auskommt: Merkwürdiger- bzw. glücklicherweise stimmt das aber nicht. Es gibt so viele fleißige Wikipedianer, das die anfallende Arbeit immer getan wird.
Im Grunde genommen ist es nur die Wikipedia und die ist nicht das Wichtigste im Leben. Zur Entspannung reicht es auch nur Tippfehler zu beseitigen und die wirklich stressigen Themen zu meiden und nicht an enorm kontroversen Diskussionen teilzunehmen. Daher sollten Sie sich einfach mal um Artikel in weniger kontroversen Bereichen kümmern oder zur Entspannung mal einen ausführlichen Artikel zu einem Thema anlegen, das Ihnen am Herzen liegt und in dem der Stressfaktor weniger hoch ist (Heimatort, Autor, Lieblingstier und -band) – am besten offline.
Denken Sie immer daran: Die Wikipedia soll auch Spaß machen. Wenn der Spaß vergeht oder die Arbeit in der Wikipedia zu einer nerven- und kräftezehrenden Pflicht wird, dann sollten Sie eine Pause einlegen. Wenn Sie schlecht gelaunt sind, dann haben Sie keinen Spaß und reagieren gereizt – und das wiederum wirkt sich auf ihre Umgebung, also die anderen Wikipedianer, aus und die reagieren dann entsprechend. Das führt nur in einen Teufelskreis.