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Titel: Freie Inhalte im Bildungsbereich Subline: Von Kostenlosen PDFs, digitalisierten Schulbücher und freien Lizenzen. Restriktive Urheberrechtslizenzen und Bildungsmaterialen – das passt nicht so recht zusammen. Schließlich sollen Schüler und Studenten lernen mit Inhalten umzugehen, sie interaktiv zu nutzen und aktiv weiterzuentwickeln. Gewöhnlich Lizenzmodelle verhindern dies oft. Open Educational Ressources "OER", das Konzept der freien Lehrmaterialien kann hier eine Lösung sein.

Der Begriff "OER" wurde in den USA durch das Massachusetts Institute of Technology (kurz: MIT) bekannt, in dem es seine Lehrmaterialien frei zugänglich und unter Freien Lizenz veröffentlichte. Über eine Dekade später ist in Deutschland zu diesem Thema noch nicht viel passiert. Aktuell zieht die Disskussion um "OER" jedoch seine Kreise in die Bildungspolitik, wie man z.B. anhand aktueller Aufrufe wie "Wir wollen Digitale Lehrmittelfreiheit – Gratis ist nicht frei genug!" vom Zentrum für Digitalen Fortschritt D64 (http://d-64.org/wir-wollen-digitale-lehrmittelfreiheit-gratis-ist-nicht-frei-genug) sieht. Der offene Zugang steht z.T. jedoch im Widerspruch zur der gegenwärtigen Publikationspraxis der vier großen Schulbuchverlage und noch immer klafft in der hiesigen Lehre eine große Lücke rund um die Bewusstmachung urheberrechtlicher Fragen. Guido Brombach, der sich beim DGB Bildungswerk für das Lernen im digitalen Zeitalter einsetzt, stellt zu der Diskussion um Open Educational Ressources Folgendes klar: "Der OER-Bewegung muss die Digitalisierung von Bildung voraus gehen." Mit der Digitalisierung geht eine völlig neue Form der Auseinandersetzung um Fragen der Weiternutzung und Vervielfältigung im Bildungskontext einher. Diese Problematik ist vielen Lehrenden jedoch nicht bewusst, wie in Diskussionen immer wieder deutlich wird. Brombach dazu: "Bislang wird das Urheberrecht zwar vereinzelt als Problem empfunden, über das sich jedoch einfach hinweggehen läßt, solange das Material nicht öffentlich verfügbar ist." Diese Öffentlichkeit, die durch die Digitalisierung bestärkt wird, bringt neue Anforderungen an Lehrende mit sich. So lange "der Kopierer in Schulen das wichtigste Medium der Vervielfältigung ist, werden Verstöße gegen das Urheberrecht noch als notwendiges Übel angesehen", so Brombachs Fazit. Open Educational Ressources und die damit verbundene Lizensierung könnte hier Licht in die Diskussion bringen.

Bei der Diskussion um OER geht es somit um Partizipation und darum, als Lernender aktiv zu aktiven Produzenten von Wissen zu werden. Freie Inhalte, die eine Weiterbearbeitung zulassen, ermöglichen diese Zusammenarbeit und die Anpassung an die eigenen Bedürfnisse, sowohl für Lernende als auch für Lehrende. Das gute an der Sache: Wenigstens die so im analogen Zeitalter eingeübte Kombinatorik des Mixen von Inhalten mit dem Pritt-Stift lässt sich damit auf digitale Lehr- und Lernkontexte ausweiten lassen. (ek)

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