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Frauen in der Wikipedia
12% weibliche Mitarbeit in der Wikipedia. Das kann nicht so weiter gehen! Um interessierte Frauen zu motivieren veröffentlichen wir an dieser Stelle Erfahrungsberichte von Wikipedianerinnen. Heute erzählt Anneke Wolf von ihrem Weg zu Wikipedia, Arbeitsaufwand und den Besonderheiten des Hamburger Stammtisch.
"Im April 2004 kam ich über eine Radiosendung des Chaos Computer Clubs zur Wikipedia. Die Form des kollaborativen Arbeitens hat mich fasziniert. Mich reizte von Anfang an der Tatbestand, dass dort Menschen aus unterschiedlichen Wissenskontexten zusammentreffen, die sich im "Real-Life" niemals finden würden. Wann sitzen sonst schon mal Chemiker, U-Bahn-Freak, Jazzmusiker und Veterinärmediziner zusammen?
Über die Jahre habe ich verschiedene Arbeiten ausgeführt. Anfangs schrieb ich Artikel. Irgendwann konzentrierte ich mich auf das Löschen und Sperren von Autoren und wurde Administratorin. Daneben hat mich früh das Schwesterprojekt Wikisource interessiert, ich habe Quellen bearbeitet und Texte eingesprochen. Später kamen Vorträge und Workshops über Wikipedia dazu. Zurzeit arbeite ich hauptsächlich an der Wikimedia:Woche, einem Newsletter zu Ereignissen im Wikimedia-Universum. Die Zeit, die ich in das Projekt stecke, ist seit ich einen Vollzeitjob habe stark gesunken. 2008 musste ich meine Administratorenrechte abgegeben.
Den Frauenmangel in der Wikipedia habe ich zunächst gar nicht wahrgenommen. Das mag damit zusammenhängen, dass der Hamburger Stammtisch im Vergleich einen hohen Frauenanteil hat. Am Anfang fand ich es hilfreich, dass andere Frauen sichtbar im System waren und auch offizielle Rollen übernommen habe. In diesem Sinne stellte ich vor einigen Jahren meinen Benutzernamen von einem anonymen auf meinen Klarnamen um. Ich denke, dies ist die beste Methode, andere Frauen zur Mitarbeit zu bewegen.
Zur Genderfrage fällt mir noch ein Val Hensons Zitat ein: "I encourage all women in computing to be as visible as possible - accept all interviews, take credit publicly - even when you don't want to. You may be embarrassed, but by allowing yourself to be publicized or promoted, you might change a young girl's life.""