Wikiup:Wikimedia Deutschland/Wikimedium/Veranstaltungen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Wikimedia zu Gast in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek

Was ein Fahrradverein aus Wennigsen mit dem größten freien Medienarchiv zu tun hat, warum Leibniz-Briefe aus den Archiven befreit werden, wie Lehrer anderen Lehrern beibringen, ihre Schüler fit im Umgang mit Wikipedia zu machen und wie Wikimedia Deutschland dabei helfen kann – um diese und andere Fragen ging es Anfang September auf einer Veranstaltung der Niedersächsischen Landesbibliothek.

Wie durch lokale Unterstützung und weltweite Zusammenarbeit Freies Wissen wachsen kann, darüber sprachen die Referenten mit einem sehr interessierten Publikum. Am Ort, an dem der Nachlass von Gottfried Wilhelm Leibniz betreut wird, wurde darüber diskutiert, wie sich durch das Internet und insbesondere Wikipedia der Zugang zum Wissen der Welt verändert hat.

Mit über 1.100 Korrespondenten wechselte Leibniz im 17. Jahrhundert über 20.000 Briefe, am einfachen Zugang dazu wird bis heute gearbeitet. Über 20 Millionen Artikel wurden seit 2001 in allen Sprachversionen von Wikipedia geschrieben und damit umgehend zugänglich gemacht.

Die Bibliothek war als Ort schon immer lokaler Partner für den Zugang zum Wissen der Welt. Durch die vorhandene Technik, Räume, Veranstaltungen und Wissen funktioniert das inzwischen mit weltweiter Vernetzung. So gibt es zum Beispiel sehr hochwertige Buchscanner, die auch Wikipedianer jederzeit nutzen können, wie Georg Ruppelt, der Direktor der Bibliothek, berichtete.

Bürgermeister Christoph Meineke erläuterte anhand von Beispielen, wie in Wennigsen Wissen geschöpft wird. So haben Bürgermeister, Fahrradverein und viele weitere Einwohner gemeinsam Fotos von Denkmalen für Wikimedia Commons gemacht und geholfen, Ortsgeschichte zugänglich zu machen.

Damit auch nachwachsenden Generationen den einfachen Zugang zum Wissen der Welt nicht für selbstverständlich halten und selber erfahren können, wie sie selbst dazu beitragen können, werden zur Zeit in einem Pilotprojekt Lehrer ausgebildet, die Wikipedia aktiv in ihren Unterricht integrieren. Für dieses Projekt erfuhr Claudia Wilholt-Keßling vom Niedersächsischen Landesinstitut für Qualitätsentwicklung große Begeisterung an Schulen.

Wie Wikimedia Deutschland bei solchen und anderen Aktivitäten die Erstellung, Sammlung und Verbreitung Freien Wissens unterstützen kann, stellte Sebastian Sooth vor. (se)

Wikipedia trifft Archäologie

Im Sommer 2011 fand an der Universität Göttingen erstmals eine Tagung unter dem Motto „Wikipedia trifft …“ statt. In der traditionsreichen niedersächsischen Universitätsstadt traf Wikipedia damals das „Altertum“. Es war der erste Versuch Autoren der Wikipedia und Fachleute aus der Wissenschaft in einem ganz speziellen Bereich zusammen zu bringen und wurde zu einem großen Erfolg. Einer der Unterstützer der Tagung mit 100 Teilnehmern war das Deutsche Archäologische Institut in Berlin (DAI), das zudem seit dem Sommer 2012 den ersten offiziellen „Wikipedia in Residence“ im deutschen Sprachraum beschäftigt. Auf Initiative des DAI in Kooperation mit Wikipedia Deutschland wird es am 22./23. Februar 2013 in Berlin eine Nachfolgeveranstaltung unter dem Titel „Wikipedia trifft Archäologie“ geben. Interessenten sind herzlich eingeladen teilzunehmen und auch aktiv zu patizipieren. Kontakt: Marcus Cyron, marcus.cyron@wikimedia.de

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Wissenswert

Gefördert!

Seit ein paar Jahren kann man nicht nur Bücher und Musik über das Web kaufen, sondern auch Gentests. Auf Bestellung gibt es eine Teströhre für die Speichelprobe nach Hause. Ein paar Wochen nach der Einsendung gibt es die Testergebnisse elektronisch nach Hause geliefert. Über 150.000 Menschen haben bereits solche Tests machen lassen. Die dabei gewonnenen Daten klären nicht nur über Krankheitsrisiken und Medikamentenverträglichkeiten auf, sondern können auch in der Forschung weiter verwendet werden. Für die Allgemeinheit sind diese Testes allerdings für gewöhnlich nicht zugänglich. Mit der von Wikimedia geförderten Webplattform openSNP gibt es jetzt die Möglichkeit die Test-Ergebnisse über die freie Creative Commons Zero-Lizenz kostenlos und anonym der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

Als eins von rund 50 Projekten hatte sich openSNP im November 2011 bei dem Wikimedia Wettbewerb Wissenswert beworben. Da war das Projekt der vier Biologie-Studenten noch relativ jung und mit 35 Datensätzen nicht sonderlich umfangreich. Durch die Fördermittel in Höhe von 5000 Euro konnten u.a. Gentests für bisher unterrepräsentierte Gruppen finanziert werden. Denn bis dato stammen die meisten menschlichen Gendaten von männlichen, weißen, gebildeten und wohlhabenden Europäern und US-Amerikanern. Von Mitte Februar bis Ende März 2012 konnten sich Interessierte um eine Genotypisierung bewerben. Der Zulauf war immens: Innerhalb der ersten 48 Stunden bewarben sich über 200 Persone, am Ende waren es weit über 400 Bewerbungen aus aller Welt. Die 22 ausgewählten Teilnehmer wurden zwischen April und Anfang Juni durch einen der kommerziellen Anbieter für solche Tests, genotypisiert.

Die WissensWert-Förderung war ein voller Erfolg. Bislang unterrepräsentierte Gruppen sind unter den Teilnehmern gut vertreten: 8 der Teilnehmer waren weiblich, 8 stammten aus Afrika, je 2 aus Ost-Asien und Polynesien und ein Teilnehmer aus dem mittleren Osten. Mittlerweile haben die meisten Teilnehmer ihre Ergebnisse erhalten und ins Netz gestellt. Der Datenbestand konnte aber nicht nur unmittelbar durch die WissensWert-Förderung gesteigert werden, sondern auch mittelbar: Durch die gesteigerte Medienaufmerksamkeit konnte der Bekanntheitsgrad von openSNP auch über Deutschland hinaus gesteigert werden. Mittlerweile führt die Datenbank über 200 frei erhältliche Datensätze, zusammen mit entsprechenden Annotationen genetisch bedingter Eigenschaften. Die ersten Forscher nutzen die frei verfügbaren Daten bereits für ihre Forschung. Bastian Greshake / pw

mehr über openSNP in ihrem Blog: http://opensnp.org/ mehr über Wissenswert: http://wikimedia.de/wiki/WissensWert

Lange Nacht der Wissenschaft

Lange Nächte

Einmal im Jahr findet in verschiedenen deutschen Großstädten die Lange Nacht der Wissenschaft statt. In Berlin und Leipzig nahmen dieses Jahren erstmalig Wikipedianer aktiv an der Nacht der offenen Tür in Museen, Universitäten und Forschungseinrichtungen teil. Im Deutschen Archäologischen Institute in Berlin betreute Wikipedia-Autor Marcus Cyron mit Unterstützung von Wikimedia Deutschland einen Infostand und stellte das Programm Wikipedian in Residence vor. Daniel Mietchen, ebenfalls aktiver Autor in der Wikipedia zeigte auf seinem Infostand im Berliner Naturkundemuseum wie simpel es ist einen Wikipedia-Eintrag zu erstellen. Vier Wochen später, am 29. Juni veranstaltete er bei der Leipziger Langen Nacht in der Unibibliothek Library einen Wikipedia-Workshop. Haben Sie selber Lust, einen Stand bei der Langen Nacht der Wissenschaft zu betreuen? pw

Kontaktieren Sie uns: glam@wikimedia.de

Einkleidung Olympia-Team

Benutzer:Ralf Roletschek/tmp

Wikimania DC

Landtagsprojekt Bayern

"Fotostudio" im Konferenzsaal
MP Seehofer beim Fototermin
Kabinettssaal der Staatskanzlei

Wikipedia ein Gesicht geben

„Und Sie sind wirklich alle ehrenamtlich hier?“ Diese erstaunte Frage hörten die mehr als 20 Wikipedianer aus dem gesamten Bundesgebiet mehrfach im Juli im bayerischen Landtag. Dem größten ehrenamtlichen Projekt der Welt ein Gesicht zu geben, ist ein Schwerpunkt dieses Community-Projektes. Bereits zum vierten Mal fand das Landtagsprojekt statt. Diesmal in Bayern, um die Personenartikel der 187 Landtagsabgeordneten und Regierungsmitglieder in der Wikipedia zu verbessern. In Zusammenarbeit mit dem Münchener Wikipedia-Stammtisch wurden im Maximilianeum ein professionelles Fotostudio und eine Schreibwerkstatt aufgebaut. Zum ersten Mal zeigen die Portraitfotos, u.a. von Ministerpräsident Seehofer, auch die bayerische Landesfahne im Hintergrund. Im ehemaligen Senatssaal standen Autoren zur Verfügung, um kompetent und direkt mit den Abgeordneten die Artikel zu bearbeiten und Fragen zur Verwendung von Wikipedia-Inhalten zu beantworten. In mehreren Fraktionen wurde die Gelegenheit genutzt, Schulungen für Mitarbeiter zu organisieren. Neben den Fotos im Landtag konnten weitere interessante Locations für Wikipedia fotografiert werden. Es wurden z.B. Fotogenehmigungen für die Staatskanzlei, das Deutsche Museum, den Bundesfinanzhof und das Bundespatentgericht erteilt. Ursprünglich als reines Fotoprojekt gedacht, entwickelte sich das Landtagsprojekt zu einem großen Teamprojekt. Unser Ziel ist, alle deutschen Landtage auf diese Art und Weise in die Wikipedia zu integrieren. Und selbst in Österreich besteht inzwischen Interesse, ein solches Projekt durchzuführen.

Von Olaf Kosinsky

Weitere Fotos: Category:Making of Landtagsprojekt Bayern

Wikipedia Academy

Wikipedia Academy: Wissenschaft rund um Freies Wissen

Vom 29. Juni bis 1. Juli 2012 war Wikimedia Deutschland Gastgeber der Wikipedia Academy. Unter dem Titel “Research and Free Knowledge” hat der Verein gemeinsam mit der Freien Universität Berlin und dem Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft zum ersten Mal eine internationale Konferenz für Wikipedia-Forscher veranstaltet. Neu war auch, dass wir bei der Konzeption und Programmplanung durch ein Organisationskomitee aus Wikipedianern, Forschern und Aktivisten unterstützt wurden. Darüber hinaus konnten wir über 50 renommierte und interdisziplinäre Wissenschaftler aus der ganzen Welt für unser akademisches Programmkomitee gewinnen.

Das neue Konzept lockte etwa 90 Forscherinnen und Forscher nach Berlin. Die Vortragsformate reichten von klassischen Keynotes, Papers Sessions und Podiumsdiskussionen über innovative Formen wie Speed Geeking, Lightning Talks und Breakout Sessions bis hin zum abendlichen Plausch im Biergarten.

Die Mischung der Formate kam auch den vielfältigen Themengebieten zu Gute: Hightlights im Programm waren unter anderem die Keynotes von Benjamin Mako Hill über Erfolg und Misserfolg kollaborativer Arbeit und von Sarah Stierch zum Thema Gendergap in der Wikipedia. In den Podiumsdiskussionen zu den sozialen Aspekten Freien Wissens, zur Beziehung von Wissenschaft und Community sowie zu Wissenschaftskommunikation wurden vielfältige Sichtweisen vorgestellt und kontrovers diskutiert. Insgesamt zeigte sich auf der Veranstaltung deutlich, dass sowohl Forscher als auch Wikipedianer großen Bedarf an derartigen Begegnungen haben.

Am Freitag und Samstag stellte uns die Freie Universität ihre Räume in Dahlem zur Verfügung, am Sonntag wollten wir ein breiteres Publikum anlocken und zogen in den SUPERMARKT in Berlin-Mitte um. Der ausgedehnte Free Culture Brunch bot dort Wissenschaftlern, Wikipedianern und anderen Aktivisten die Möglichkeit, sich zu aktuellen Themen rund um Freies Wissen und Wikipedia auszutauschen. Den krönenden Abschluss dieses Sommertages bot die festliche Verleihung des Zedler-Preises, zu der wir insgesamt mehr als 150 Gäste begrüßen durften.

Eine ausführliche Dokumentation samt Videoaufnahmen aller Vorträge findet sich im Veranstaltungswiki http://wikipedia-academy.de. Ansprechpartnerinnen sind Nicole Ebber und Angelika Adam.

Zedler-Preis

Geehrtes Wissen

Fukushima-Artikel, Österreichs Denkmallisten und VroniPlag gewinnen den Zedler-Preis

Spannung, strahlende Sieger und ein roter Teppich: Die Verleihung des Zedler-Preises für Freies Wissen bot alles, was eine Gala braucht. Erstmalig hatte Wikimedia Deutschland am Sonntag den 1. Juli in den Berliner Supermarkt zur Preisverleihung geladen. Mehr als 150 Gäste aus Wissenschaft, Politik und Wikimedia-Gemeinde versammelten sich in dem ehemaligen Kaufhaus, um der mit Spannung erwartete Bekanntgabe der Preisträger beizuwohnen.

In der Kategorie I – Wikipedia-Artikel des Jahres – konnte der Artikel "Nulearkatastrophe von Fukushima" die Jury überzeugen. Zur Übergabe des Preises erschien der Hauptautor des Artikels Benutzer:PM3 allerdings nicht. Obwohl es für ihn eine große Ehre sei, den Preis zu bekommen, wolle er seine Anonymität nicht aufgeben, begründete PM3 sein Fernbleiben. An seiner statt nahm Jurymitglied Achim Raschka den silbernen Holzpokal mit schwarzer Gravur entgegen.

In der zweiten Kategorie – Community Projekt des Jahres – siegte mit dem österreichischen Portal Denkmallisten eine eindrucksvolle Kooperation des Bundesdenkmalamtes und Wikipedianern. Durch die Zusammenarbeit der staatlichen Institution und der Community ist eine Datenbank österreichischer Denkmäler entstanden. Zur Preisübergabe war Dr. Renate Holzschuh-Hofer, Mitarbeiterin des Denkmalamtes, angereist: " Wir im Denkmalamt allein hätten nie die Ressourcen gehabt, das zu leisten, was Wikipedia hier geleistet hat."

Die Kategorie III ehrte schließlich das beste externe Wissensprojekt des Jahres. Durchsetzten konnte sich die kollaborative Plagiatsdokumentation VroniPlag. Laut John Hendrik Weitzmann, Vertreter von Creative Commons Deutschland, Jurymitglied und Laudator, hatte die Plattform, die u.a. durch Plagiatsvorwürfe gegen Bundesbildungsministerin Annette Schavan Aufsehen erregte, "von allen auszeichnungswürdigen Projekten 2011 den nachhaltigsten Eindruck hinterlassen".

Am Ende erhielten die Benutzer:Southpark und Salino01 für ihre enzyklopädische Ausarbeitung des Artikels "Pizzakarton" sowie das Wikipedia-Projekt "Blume der Woche" von Benutzer:Ephraim33 Sonderpreise. Der Zedler-Preis wurde in diesem Jahr erstmalig verliehen. Er ersetzt die Zedler-Medaille, die bis 2010 wissenschaftliche, ehrenamtliche Arbeit geehrt hat. Mit dem neuen Preis sollte breiter auf ehrenamtliche Arbeit für Freies Wissen hingewiesen werden. Eine Fortführung 2013 ist geplant.

pw

WikiCon

Die WikiCon ist eines der größten Treffen zu Freiem Wissen im deutschsprachigen Raum und fand dieses Jahr vom 31. August bis 2. September im österreichischen Dornbirn statt. Rund 150 internationale Teilnehmende, vor allem Wikipedianer, tauschten sich vor Ort über ihre Projekte aus. Weitere Diskussionen wurden zu Schwesterprojekten wie Wikidata und verwandten Projekten Freien Wissens wie einem Reiseführer unter Freier Lizenz und dem Zeitzeugenwiki geführt. Die fast 50 Vorträge und Workshops waren in die Bereiche Gemeinschaft, Inhalte, Technik und Autor/innen unterteilt. Zwei Dskussionen zur Freiheit im Internet und Herausforderungen an die Wikimedia-Gemeinschaft rundeten das Angebot ab. Die Fachhochschule Vorarlberg stellte für die Veranstaltung ihren ganzen Campus bereit, so dass alle Hörsäle und Labors produktiv genutzt werden konnten. cj

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Google Summer of Code 2012

Es sind 180 Projekte, davon 41 die noch nie teilgenommen haben, und 1.212 Studenten. Es nennt sich „Summer of Code 2012“ von Google. Viele unterstützen ihre Organisationen damit bei langfristigen Strategien, etwa die neun Studenten für MediaWiki. Google Inc. unterstützt dabei einen Teilnehmer mit einem Stipendium von 5.000 US-Dollar, die Organisation selbst erhält 500 US-Dollar. Einige Studenten werden ihre Organisation bei Projekten unterstützen, die seit längerer Zeit auf der ToDo-Liste stehen oder auch nur teilweise umgesetzt sind. So sollen einige KDE-Anwendungen eine QML-Oberfläche erhalten, das Appstream-Software-Center von Opensuse soll fertiggestellt werden und die restlichen Gimp-Funktionen sollen zu GEGL portiert werden. In den letzten Wochen haben sich die Studenten zusammen mit ihren Mentoren auf ihre Aufgaben vorbereitet. Ab dem 21. Mai wurde offiziell begonnen, den ersten Code zu schreiben. Die Studenten haben etwa drei Monate Zeit zu programmieren, Ende August gibt Google die Ergebnisse bekannt. Eine Liste aller akzeptierten Projekte steht auf der Webseite des GSoC bereit. Mal schauen, ob das wieder ein Erfolg wie in den letzten Jahren sein wird. (mm) Bürgerlicher Name: Michael Movchin