Wikiup Diskussion:Schiedsgericht/Wahl/Mai 2014/Meister und Margarita

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immer dieses warten...--Abadonna (Diskussion) 19:15, 5. Mai 2014 (CEST)

IAR oder was auch immer

Was wäre für dich die erste Wahl, wenn es darum ginge, das Gremium zu bestimmen, dessen Vorgaben (Entscheidungen) man / frau am ehesten als verbindlich anerkennt und befolgt?

  1. SG-Entscheidung
  2. Gelaber im WP:Café (Achtung, die Fangfrage)
  3. Entscheidung mehrerer Admins, entsprungen einer selbstinitiierten Übereinkunft darüber, dass man einen gesunden Verstand benutzt und per IAR handelt, eine Regel / ein MB ignorierend
  4. vorhandene Regel, welche das Problem behandelt
  5. Ergebnis eines Meinungsbildes, das die evtl. vorhandene Regel aufhebt / bestätigt / modifiziert (unabhängig davon, ob sie in einer un-/verbindlichen Vorlage versteckt ist oder nicht)

Ich bin auf eine allgemein gefasste Antwort aus, ohne dass man Ähnlichkeiten mit vielleicht derzeit vorhandenen Problemen sucht, und ich möchte auch nicht, dass man / frau sich dadurch festgelegt sieht. Die Problematik bewegt nun mal aber diese Gemeinschaft und es ist ernst genug. Es ist mir auch klar, dass hier die Feinheiten (und das sind gerade die Auslegungen, über die man streitet) nur sehr grob berücksichtigt sind, es ist weitaus komplizierter. Danke im Voraus. -jkb- 01:03, 6. Mai 2014 (CEST)

In meinem Berufsleben bin ich tagtäglich mit Regelbrechern und Regelmachern konfrontiert - und ich halte beide, insbesondere wenn sie ihre Funktion für elementar und persönlichkeitsimmanent ansehen - für gefährlich und schwer zum aushalten. In meinem gnadenlosen Pragmatismus kämpfe ich dafür, dass die beiden einander verstehen. Ich bin für möglichst wenig Regeln und möglichst viel Verantwortung, sprich: Selbstverantwortung. Und für das Gespräch, den Diskurs. Ein Gremium wie das Schiedsgericht hat den Vorzug, grundsätzliche Fragen in Ruhe überlegen und schließlich entscheiden zu können. Anerkennung kann ein solches Gremium nur durch die Kraft des Arguments gewinnen, nicht weil es Schiedsgericht heißt. Ich erlebe gerade mit Schmerzen den Verfall von natürlicher, weil aus auf Vernunft und Gerechtigkeit gewonnener Autorität so ziemlich aller Institutionen in Österreich - die Kirche zerbröselt, die Regierung hat keinerlei Glaubwürdigkeit mehr, die Nationalbank stellt sich als Selbstbedienungsladen heraus und der Rechnungshof lässt sich von einer Salzburger Beamtin an der Nase herumführen und steht naiv und deppert da. Das ist eine gefährliche Entwicklung.
Ich denke, die Wikipedia steht nach außen noch relativ gut da. Wir werden zunehmend zitierfähig, die meisten Artikel sind zumindest guter Durchschnitt, einige sind exzellent. Fehler können raschest korrigiert werden, und ich kenne niemand in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, der die WP nicht nutzt. Aber keiner meiner Freunde und Bekannten will mit dem internen Wahnsinn zu tun haben. (Zum Beispiel halte ich überhaupt nichts von lebenslangen Sperren oder Auflagen, weil die Betroffenen einfach mit neuer Identität einsteigen und dann noch gefrusteter als vorher sind und noch mehr Troubles verursachen. Ich bin für die Kommunikation, Überzeugungsarbeit, so mühsam sie machmal sein mag, nicht für Machtdemonstrationen.) In meiner Arbeit hier war ich in den vergangenen Jahren mit einer Vielzahl an Barrieren, Barrikaden, Boshaftigkeit und (unnötigen) Löschanträgen konfrontiert, so dass ich mich nunmehr entschlossen habe, einen Beitrag für einen besseren Umgang miteinander und höhere Diskussionskultur leisten zu wollen. Diskutieren kann man nämlich nur dann, wenn man den Text des anderen auch liest und auf seine Argumente eingeht. AGF ist in gewissen Foren ausgestorben, leider. Buchstabieren wir es laut und ernsthaft: Assume good faith - Geh von guten Absichten aus. (Muss gestehen, dass ich es auch nicht immer getan habe, weil die Verletzungen einfach zu ernsthaft waren, und weil es eine sonderbare Kampfmechanik gibt, in der man (oder frau) nicht verlieren will, was mich zu dem Schluss geführt hat, dass ich noch einiges an Gelassenheit zu lernen habe).
Nun zu Deinen Punkten:
  1. Eine SG-Entscheidung wird nur dann Akzeptanz finden, wenn sie auf Vernunft und Gerechtigkeit beruht, wenn sie alle Argumente erstens liest und zweitens abwägt, wenn sie allen Parteien gegenüber gleichen Respekt entgegenbringt. Entscheidungen ex cathedra ruinieren den Respekt vor dem Gremium.
  2. Klatsch und Tratsch zu kennen ist wichtig, um die Befindlichkeiten, die Verletzungen, Hoffnungen und Sehnsüchte der Beteiligten erkunden und berücksichtigen zu können. Dennoch hat das Sachargument Vorrang.
  3. Habe einige sehr gute und einige recht schlechte Entscheidungen von Administratoren erlebt. Die meisten sind - der Normalverteilung sei Dank - irgendwo dazwischen. Wir brauchen die Hüter der Ordnung, denn sie verteidigen unsere Seriosität und den Anspruch auf Glaubwürdigkeit. Viel zu oft vergessen einige Benutzer, weil sie nur die Autorität und den Knopf sehen, dass dahinter Menschen sitzen. AGF. Missbrauch aber, der Rechte und der Pflichten, ist rigoros - und notfalls auch schnell - zu beenden.
  4. Jede Regel ist immer wieder zu hinterfragen. Ja, es gibt Axiome der Ethik. Im Grunde leiten sie jeden von uns. Ich glaube nicht an das Böse im Menschen, sondern an das Gute, das nur zum Vorschein gebracht werden muss. (Du darfst mich gerne naiv schimpfen, aber in beiden Jobs, in denen ich tätig bin, hilft mir diese Einstellung (a) zu überleben und (b) gar nicht so erfolglos.) Ich bin für möglichst wenige Regeln, getragen von der breitest möglichen Mehrheit, diese aber auch tatsächlich durchgesetzt.
  5. Das Recht geht vom Volk aus. Wir sind das Volk. Nur wenn das Volk nicht mitmacht, dann haben wir ein Problem. Ich hab mal einen Artikel in eine Lesenswert-Kandidatur geschickt und nicht genug Pro-Stimmen bekommen (Kontras auch nicht). Es hat mich furchtbar frustriert, eine Abstimmung ohne Resonanz. Stell Dir vor es ist Wahl und keiner geht hin. Ein Meinungsbild ist nur dann relevant, wenn (a) für genügend Beteiligung gesorgt wird und (b) nicht irgendwelche Tricks gespielt werden. Die Fragen müssen simpel und klar gestellt werden - negatives Gegenbeispiel: Die Häupl'schen Volksbefragungen in Wien mit entweder no-na-net-Antworten oder fehlenden Alternativen.
Zum Schluß noch ein paar Sätze zu meiner Motivation. Ich arbeite auch fallweise in der en. WP und war dort noch NIE mit einem Löschantrag konfrontiert, in der dt. hingegen ständig. Der Ratio folgend hätt' ich längst auswandern müssen, weil ich dort ungestört meine Arbeit verrichten kann. Trotzdem liebe ich dieses unerträgliche Schlachtfeld, dieses Ringen, diesen Kampf um jeden Beistrich und jede Leerzeile, finde auch die deutsch-österreichische Auseinandersetzung immer wieder spannend (wo bleiben nur die Schweizer; hab' vergessen: die sind wirklich neutral bis in die Knochen und enthalten sich …. der Stimme, aber hoffentlich nicht bei dieser Wahl), kann es nicht lassen. Ad multos annos. --Meister und Margarita (Diskussion) 02:37, 6. Mai 2014 (CEST)
Na ich denke nicht dass die Gefahr bei dieser Wahl, die morgen beginnt, darin bestünde, "stell dir vor keiner geht hin". Da gerade ein Fall zur Entscheidung steht, der mich selber zu den Fragen an die Kandidaten angestoßen hat, wird die Teilnahme eher rege sein - und auch lesenswert :-)... Man kann es aber auch so drehen: wenn das Volk ausbleibt, kann es auf Fehler durch "die da oben" hindeuten. Eine klare Antwort finde ich nicht so ohne weiteres, dennoch viel Glück bei der Wahl! Gruß -jkb- 18:50, 7. Mai 2014 (CEST)

Ende der Kandidatur

Das Meinungsbild ist eindeutig. Ich beende meine Kandidatur und wünsche den demnächst Gewählten viel Kraft und Weisheit bei Euren Entscheidungen. Vielleicht bewirb' ich mich nächstes Jahr wieder. Inzwischen will ich mich um das Vertrauen der Community bemühen, damit ich dann wenigstens mit +/- O aussteige. Lieben Gruß --Meister und Margarita (Diskussion) 13:16, 8. Mai 2014 (CEST)