Wikiup Diskussion:Schiedsgericht/Wahl/November 2009/20percent

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Neue Legitimation

Ich stelle Dir diese Frage deshalb, da wir ja theoretisch gemeinsam in einem Schiedsgericht aktiv sein könnten.

Du hast Dich - etwas zur Verwunderung meinerseits, da Du ja kandidierst - für die Abschaffung des Schiedsgerichts ausgesprochen. Diesen Widerspruch zur Kandidatur kann ich für mich schwer auflösen, und du postulierst auch, ohne genauere Darstellung, dass das Problem in einem Legitimationsmangel liegt. Worin besteht Deiner Meinung dieser, ist nicht die Forderung nach Abschaffung des SG schon ein Teil dieses Legitimationsmangels weil ja jeder darüber eine Meinung haben darf ohne es genau zu begründen (Tagesmeinung, Tagesverfassung?), und wie könnte man diesen Mangel beheben, so dass auch du für ein Schiedsgericht eintreten kannst? Mir wäre eine Zusammenarbeit mit einem Schiedrichter ein Problem, von dem ich seiner eigenen Aussage nach weiß, dass er es abgeschafft haben möchte. --Hubertl 14:14, 8. Nov. 2009 (CET)

Ganz ohne Ironie: Dann solltest Du darauf hoffen, dass nur einer von uns im SG landet...
Der Mangel an Legitimation beruht m.E. in erster Linie auf zwei Dingen. Zum einen sind die Kompetenzen des Schiedsgerichtes im Meinungsbild von 2007 nicht so klar abgesteckt, wie es nötig wäre, und zum anderen hat der Wahlmodus zur Folge, dass auch Kandidaten gewählt werden, denen die Community sonst lieber keine zusätzliche Verantwortung geben möchte.
Dadurch ist das Schiedsgericht über weite Strecken nicht mehr als ein Vermittlungsausschuss mit konstanter Zusammensetzung für alle Fälle. Und der ist imho den flexibel zusammengesetzten VAs sogar unterlegen.
Warum ich trotzdem kandidiere? Weil es das SG nun einmal gibt und man auch in Strukturen arbeiten kann (und muss), die man nicht als optimal empfindet. Grüße --20% 14:38, 8. Nov. 2009 (CET)


Offen gesagt, mich erschreckt Dein Kommentar. Damit stellst du für mich schon fast in Überdeutlichkeit fest, dass Du nicht bereit bist, mit denen, welche sich dann mit dir in einem Schiedsgericht wiederfinden zusammenarbeiten zu wollen.
Das hat nichts mit unser beider Zusammenarbeit zu tun, sondern das schaut mir eher nach einer grundsätzlich negativen Einstellung zum Schiedsgericht selbst aus. Was auch für mich die Frage aufstellt, wie Du Dich zur Wahl aufstellen kannst, wenn Du schon die Institution selbst in Zweifel ziehst. Wie kann sich ein Antragsteller mit seinem Problem aufgehoben fühlen, wenn ihm schon zuvor von einem SG-Mitglied signalisiert wird, dass es eh ein Scheiß ist, an den er sich da wendet. Das desavouiert in Folge auch alle gewählten Schiedsrichter, welche der festen Überzeugung und Willens sind, sich für eine gute Sache einzusetzen und ihre Arbeit voller Überzeugung auch gut machen wollen.
Ich bin auch der Meinung, dass das Schiedsgericht nicht immer optimal agiert hat, allerdings nach zweieinhalb Jahren die Arbeit aller bisherigen Schiedsrichter nach nur einer an sich selbst gescheiterten Gruppe gänzlich in Zweifel zu ziehen, das verwundert mich schon. Aber meine direkte Frage, worin der Legitimationsmangel besteht, darauf hast Du mir keine klare Antwort gegeben, du bliebst völlig allgemein. Ich kann damit natürlich alleine dastehen, aber sicher wäre es für andere auch von Bedeutung, nähere Ausführungen von Dir darüber zu erfahren, Du selbst hast ja diesen Legitimationsmangel in deiner Laudatio erwähnt.
Was die Pro und Contrastimmenfrage betrifft ist es ein reines Nullsummenspiel, man muss nur nachrechnen. Es würden nur mehr Edits ohne tatsächlichen Wert abgegeben um ein und dasselbe Ergebnis zu erreichen. --Hubertl 15:27, 8. Nov. 2009 (CET)
Das ist vermutlich richtig, aber egal. Die Haltung, dass ein Schiedsrichter nicht allzu umstritten sein sollte, ist doch recht verbreitet, und es gibt etliche Leute, die ein mit Pro/Contra gewähltes Schiedsgericht als stärker legitimiertes Gremium sehen. Wenn es am Ergebnis eh nichts ändert - warum soll man diesem Einwand nicht einfach "den Zahn ziehen"?
Zu Deinem restlichen Kommentar kann ich eigentlich nur wiederholen, was ich schon auf der Vorderseite geschrieben habe: In diesem Sinne möchte ich mich dafür einsetzen, dass das SG im Rahmen seiner Möglichkeiten dazu beiträgt, Reibungsverluste in der Community möglichst gering zu halten. Sei versichert, dass ich weder vorhabe, das Schiedsgericht zu torpedieren noch lausige Arbeit zu machen. --20% 15:36, 8. Nov. 2009 (CET)

SGO

Frage an den Kandidaten: In den letzten Wochen ist ja gelegentlich über so 'ne Art "Richtlinien für Schiedsrichter" diskutiert worden. Denkst du, eine festgelegte, aber nicht zu bürokratische Schiedsgerichtsordnung könnte die Zusammenarbeit der Schiedsrichter erleichtern? Hybscher 07:51, 9. Nov. 2009 (CET)

Möglich. Eine Schiedsgerichtsordnung würde nicht das Grundproblem lösen, dass es unterschiedliche Ansichten über die Rolle des SG gibt (ganz grob: soll es eher vermitteln oder eher entscheiden?). Klare Regeln bremsen nach meiner Erfahrung das endlose Wachstum der Diskussionen, und das kann nur gut sein (weniger Rauschen pro Signal). So etwas sollte aber per Meinungsbild beschlossen werden und nicht (nur) vom Schiedsgericht selbst. Grüße --20% 11:50, 9. Nov. 2009 (CET)

Konstruierter Fall

Ich konstruiere mal einfach einen Fall: Mich interessiert dabei wie Du den angehen und welche Richtlinien und Regeln Du zu Rate ziehen würdest. Der Fall ist ausgedacht, aber die Wortwahl ist Absicht (das nur als kleiner Hinweis):

  • Benutzer A wurde vor einem Jahr infinit gesperrt, die Sperrbegründung lautete: „Kein Wille zur enzyklopädischen Mitarbeit“. Der Benutzer trägt dem SG vor, daß er damals ganz ungerechtfertigt gesperrt wurde, denn er habe sich sehr wohl um die Ezyklopädie und ihren Ausbau emsig bemüht und innerhalb von 8 Monaten insgesamt 100 Artikel aus dem Themengebiet des Portals XY angelegt.
  • Nun seien es vor allem die Nutzer B und C des Portals XY gewesen, die ihn mit fiesen Maßnahmen wie Löschanträgen und Dauerdiskussionen gepiesackt hätten, ihm andauernd völlig ungerechtfertigt auf der VM Edit-Wars vorgeworfen und dann auch noch den – inzwischen allerdings inaktiven Admin D – auf ihn angesetzt hätten, um mit immer weiteren Eskalationen der Sperrzeiten sein (= As) Sperrlog zu füllen. Er weist hier eindringlich darauf hin, daß die Edit-Wars immer von B und C ausgingen, denn die hätten ihn in die Sperrung treiben wollen, weil sie neidisch auf seine viele Artikel waren. Der Admin D habe darüberhinaus mit den Kollegen E, F und G eine Admin-Mafia gebildet, was man sehr gut daran sehen könne, daß sämtliche APs gegen diese wahren Projektschädlinge sofort gelöscht und niemals archiviert wurden.
  • Daraufhin habe A, um seinen guten Willen zu zeigen, einen VA mit den Portalmitarbeitern B, C und M eröffnet, der aber von den drei Portalmitarbeitern ausschließlich dazu genutzt wurde seine (des Antragstellers A) enzyklopädisch wertvolle Beiträge mieszumachen und nur und ausschließlich darauf herumzureiten, daß er nicht genug Quellen in seinen Artikeln angegeben habe. Der VA sei schließlich eingeschlafen, weil B, C und M immer nur auf den angeblich mangelhaften, in Wahrheit aber von anerkannten Fachleuten stammenden Quellen herumgeritten, der Vermittler total parteiisch gewesen sei und As ehrliche Bemühungen um den Ausbau des Themengebiets von irgendwelchen Störern andauernd mit „unbequellter Müll“ und „Trollerei“ abgetan worden seien.
  • Schließlich sei A ausgerastet und habe im Affekt einen Löschantrag auf das Portal XY gestellt, sei deswegen von seinem hartnäckigen Verfolger C ohne Warnung und Ansprache auf der VM gemeldet worden und von dem ihm schon von vielen absolut überzogenen gegen ihn (= A) verhängten Sperren bekannten Admin-Blockwart D infinit gesperrt worden.
  • A gibt zu, daß er danach noch mehrere Monate unter IP und neu eröffneten Accounts mit absichtlichen Trollbeiträgen und Störmanövern das Portal XY aufgemischt hat, was wohl – das will er reumütig bekennen – dazu führte, daß sich die Portalmitarbeiter in die Haare gekriegt und schlußendlich der seit Jahren aktive Autor B schließlich entnervt aus dem Portal und der WP verabschiedet hat. Jetzt endlich sei also dieser Fiesling B weg und daher bittet A darum das sein Account entsperrt wird. Er habe inzwischen zwar einen neuen Account und arbeite in einem ganz anderen Themengebiet produktiv mit (bekomme sogar hin und wieder Lob für seine ausgezeichnete Arbeit), wird aber diesen neuen Account nicht offenlegen.
  • A möchte jetzt unter seinem alten Account rehabilitiert werden. Ob er wieder im Portal XY mitarbeiten wird, weiß er noch nicht. Er wird das Portal aber wohlwollend beobachten und sich evtl. für eine Mitarbeit entscheiden, um seine damals gelöschten Artikel wieder einzustellen.

Wie würdest Du in so einem Fall vorgehen? Gruß --Henriette 09:16, 12. Nov. 2009 (CET)

Zunächst würde ich mir anhören wollen, was C und M - und wenn noch irgendwie greifbar auch B und D - zur Sache zu sagen haben. Immerhin sind die Sperrbegründungen ja nicht immer das Gelbe vom Ei. Wenn die Sperre danach nicht gerade völlig absurd wirkt, sollte sie erst einmal bestehen bleiben. A erhält die Gelegenheit, seine(n) aktuelle(n) konstruktive(n) Account(s) zu nennen - immerhin gibt es sonst keine Möglichkeit zu überprüfen, dass er inzwischen tatsächlich konstruktiv mitarbeitet. Dies kann unter Umständen vertraulich geschehen. Wenn das SG zur Überzeugung gelangt, dass nach den Beiträgen des neuen, themenfremden Accounts auch ein Sinneswandel der Person dahinter zu erkennen ist, sollte A auf Probe (6-12 Monate) entsperrt werden. Grüße --20% 23:33, 12. Nov. 2009 (CET)
Hi 20%! Also zunächst mal ein großer Dank, daß Du so ausführlich und auch noch schnell geantwortet hast. Ehrlich gestanden hatte ich bei diesem Konstrukt irgendwann ab dem dritten Absatz eine echt diabolische Freude daran es möglichst knifflig zu machen – was nicht mal schwer war ;) Überhaupt bin ich beeindruckt von der Vielfältigkeit der von allen gefundenen Lösungswege: Ich wüßte nicht mal, welchen ich am Besten finde (geschweige denn selber gewählt hätte).
Klar, die anderen muß man natürlich anhören, denn was A sagt kann ja auch deutliche Schieflage zu seinen Gunsten haben (hat es wahrscheinlich auch, so wie der mit PAs um sich wirft ;) Auch die Sperrbegründungen nochmal zu hinterfragen, ist eine gute Idee und würde auch ich machen. Was ich jetzt echt klasse finde – wie schon mehrfach geschrieben, hatte ich das Beispiel ohne großartige Hintergedanken und vor allem ohne einen oder den idealen Lösungsweg zu wissen oder vorauszusetzen, einfach runtergeschrieben – ist deine Idee den A vertraulich nach seinem neuen Account zu fragen: Letztendlich könnte dieser Account ja auch nur Behauptung sein und gute Gründe den nicht öffentlich zu nennen, hat er durchaus. In jedem Fall eine Antwort (vor allem die Entsperrung auf Probe), die eines „Ministeriums für AGF“ absolut würdig ist ;) Besten Dank also für die Antwort auf diese wirklich nicht einfache Rätselfrage! --Henriette 09:04, 13. Nov. 2009 (CET)

Regelungen zum Schiedsgericht

Weil mir die Idee mit dem "fiktiven Fall" eigentlich recht gut gefällt, möchte ich allen Kandidaten ebenfalls eine hypothetische Frage stellen: Angenommen, Du könntest je eine bindende Regel zum Verhalten der Schiedsrichter und zum Verhalten der Konfliktparteien festlegen - was wäre der Wortlaut dieser beiden Regeln? Gruss, --Cú Faoil RM-RH 18:54, 13. Nov. 2009 (CET)

Ich würde ja am liebsten das Gebot "Nimm Dich selbst nicht zu wichtig" in eine für alle Beteiligten verbindliche Form gießen. Leider scheitere ich bei dem Versuch. Alternativ "Die Schiedsrichter sind nur dem Projektziel verpflichtet." und "Die Parteien verzichten während der Verhandlung darauf, den Konflikt an anderer Stelle fortzusetzen." Grüße --20% 19:25, 13. Nov. 2009 (CET)