Wikiup Diskussion:Schiedsgericht/Wahl/November 2009/Kriddl
SGO
Frage an den Kandidaten: In den letzten Wochen ist ja gelegentlich über so 'ne Art "Richtlinien für Schiedsrichter" diskutiert worden. Denkst du, eine festgelegte, aber nicht zu bürokratische Schiedsgerichtsordnung könnte die Zusammenarbeit der Schiedsrichter erleichtern? Hybscher 08:02, 9. Nov. 2009 (CET)
Ich denke, dass eine solche Überregulierung eher die Kräfte forcieren würde, die bereits das letzte SG matt gesetzt haben. Da wären Frustration um Auslegungs- und Zulässigkeitsdiskussionen, vorhersehbar ist, dass (wenn auch nicht wo) etwas sachlich problematisch vorgegeben ist (je ausgefeilter, desto wahrscheinlicher), was Nichtjuristen oft vor den Kopf stößt. Außerdem führt derartige Regelungsfreude letztlich nur zu einer Art Juristenmonopol, d.h. einer Bevorzugung von Juristen im SG. Nein, ich halte tatsächlich Sebmols Idee von einer Entwicklung durch Praxis für die bessere Lösung. Auch die praktikablere.--MfG Kriddl Privatpranger 09:08, 9. Nov. 2009 (CET)
Konstruierter Fall
Ich konstruiere mal einfach einen Fall: Mich interessiert dabei wie Du den angehen und welche Richtlinien und Regeln Du zu Rate ziehen würdest. Der Fall ist ausgedacht, aber die Wortwahl ist Absicht (das nur als kleiner Hinweis):
- Benutzer A wurde vor einem Jahr infinit gesperrt, die Sperrbegründung lautete: „Kein Wille zur enzyklopädischen Mitarbeit“. Der Benutzer trägt dem SG vor, daß er damals ganz ungerechtfertigt gesperrt wurde, denn er habe sich sehr wohl um die Ezyklopädie und ihren Ausbau emsig bemüht und innerhalb von 8 Monaten insgesamt 100 Artikel aus dem Themengebiet des Portals XY angelegt.
- Nun seien es vor allem die Nutzer B und C des Portals XY gewesen, die ihn mit fiesen Maßnahmen wie Löschanträgen und Dauerdiskussionen gepiesackt hätten, ihm andauernd völlig ungerechtfertigt auf der VM Edit-Wars vorgeworfen und dann auch noch den – inzwischen allerdings inaktiven Admin D – auf ihn angesetzt hätten, um mit immer weiteren Eskalationen der Sperrzeiten sein (= As) Sperrlog zu füllen. Er weist hier eindringlich darauf hin, daß die Edit-Wars immer von B und C ausgingen, denn die hätten ihn in die Sperrung treiben wollen, weil sie neidisch auf seine viele Artikel waren. Der Admin D habe darüberhinaus mit den Kollegen E, F und G eine Admin-Mafia gebildet, was man sehr gut daran sehen könne, daß sämtliche APs gegen diese wahren Projektschädlinge sofort gelöscht und niemals archiviert wurden.
- Daraufhin habe A, um seinen guten Willen zu zeigen, einen VA mit den Portalmitarbeitern B, C und M eröffnet, der aber von den drei Portalmitarbeitern ausschließlich dazu genutzt wurde seine (des Antragstellers A) enzyklopädisch wertvolle Beiträge mieszumachen und nur und ausschließlich darauf herumzureiten, daß er nicht genug Quellen in seinen Artikeln angegeben habe. Der VA sei schließlich eingeschlafen, weil B, C und M immer nur auf den angeblich mangelhaften, in Wahrheit aber von anerkannten Fachleuten stammenden Quellen herumgeritten, der Vermittler total parteiisch gewesen sei und As ehrliche Bemühungen um den Ausbau des Themengebiets von irgendwelchen Störern andauernd mit „unbequellter Müll“ und „Trollerei“ abgetan worden seien.
- Schließlich sei A ausgerastet und habe im Affekt einen Löschantrag auf das Portal XY gestellt, sei deswegen von seinem hartnäckigen Verfolger C ohne Warnung und Ansprache auf der VM gemeldet worden und von dem ihm schon von vielen absolut überzogenen gegen ihn (= A) verhängten Sperren bekannten Admin-Blockwart D infinit gesperrt worden.
- A gibt zu, daß er danach noch mehrere Monate unter IP und neu eröffneten Accounts mit absichtlichen Trollbeiträgen und Störmanövern das Portal XY aufgemischt hat, was wohl – das will er reumütig bekennen – dazu führte, daß sich die Portalmitarbeiter in die Haare gekriegt und schlußendlich der seit Jahren aktive Autor B schließlich entnervt aus dem Portal und der WP verabschiedet hat. Jetzt endlich sei also dieser Fiesling B weg und daher bittet A darum das sein Account entsperrt wird. Er habe inzwischen zwar einen neuen Account und arbeite in einem ganz anderen Themengebiet produktiv mit (bekomme sogar hin und wieder Lob für seine ausgezeichnete Arbeit), wird aber diesen neuen Account nicht offenlegen.
- A möchte jetzt unter seinem alten Account rehabilitiert werden. Ob er wieder im Portal XY mitarbeiten wird, weiß er noch nicht. Er wird das Portal aber wohlwollend beobachten und sich evtl. für eine Mitarbeit entscheiden, um seine damals gelöschten Artikel wieder einzustellen.
Wie würdest Du in so einem Fall vorgehen? Gruß --Henriette 09:18, 12. Nov. 2009 (CET)
- Von den Hauptbeteiligten ist demnach lediglich A (unter anderem Account) und C aktiv. Erstmal beliebte Zulässigkeitsfrage. Zunächst eine zunächst summarische Prüfung des VA und des Sperrlogs. Summarisch nur in der Hinsicht, ob es sich um einen offensichtlichen Fall von Missbrauch des SG handelt (auch wenn die Wortwahl mit Blockwart etc. es nahelegen mag, kann das auch nur schlichte Wut sein). A muss allerdings auf WP:KPA (Stichwort "Blockwart") hingewiesen werden. Falls sich herausstellen sollte, dass die Position des A zumindest vertretbar sein sollte (und er nicht weiter mit KPAs reagieren sollte, die würden unabhängig von der Fallfrage Fortdauer der Sperre rechtfertigen), wäre der Fall zunächstmal anzunehmen. Ansonsten muss die Stellungnahme von C (der Rest ist ja deaktiv) abgewartet werden.
- Der Einfachheit halber gehe ich nun von einer relativ nichtssagenden Stellungnahme Cs aus. Dann ist an den Antragsteller die Frage zu stellen, weshalb er sich die Mühe machen will das mehr oder weniger verbrannte Konto wieder herstellen zu wollen, wenn er doch anderweitig bereits mitarbeite. Im übrigen auch, wie A zur Frage der Sperrumgehung mit dem neuen Konto stünde. Dann wären die fraglichen Beiträge zu prüfen und auch der VA gegenzulesen. Mögliche Verstöße gegen WP:KPA, WP:TF (v.a. bezüglich der alten möglicherweise ja wieder von ihm herzustellenden Artikel) wären insbesondere zu prüfen. Wobei gegen A in diesem Fall das spätere Verhalten spricht (LA gegen ein Portal...), die Prüfung müsste daher auch berücksichtigen, ob A tatsächlich provoziert wurde oder inwiefern er selbst auch provozierte.--MfG Kriddl Privatpranger 10:01, 12. Nov. 2009 (CET)
- Hi Kriddl! Also zunächst mal ein großer Dank, daß Du so ausführlich und auch noch schnell geantwortet hast. Ehrlich gestanden hatte ich bei diesem Konstrukt irgendwann ab dem dritten Absatz eine echt diabolische Freude daran es möglichst knifflig zu machen – was nicht mal schwer war ;) Überhaupt bin ich beeindruckt von der Vielfältigkeit der von allen gefundenen Lösungswege: Ich wüßte nicht mal, welchen ich am Besten finde (geschweige denn selber gewählt hätte).
- Deine Lösung halte ich für grundsolide und das Du zunächst darüber nachdenkst, ob der Fall überhaupt angenommen werden muß, zeigt eine gewisse Erfahrung im Schiedsrichtern ;) Die Frage danach, ob es für den Antragsteller überhaupt wünschenswert ist den alten Account wieder aufleben zu lassen, ist natürlich zentral. Und ich gestehe, daß ich das auch bewußt so fies angelegt hatte, denn ob die Rehabiblitierung eines verbrannten Accounts wichtig ist, ist ja überaus schwer zu entscheiden. Letztendlich kann die Community vollauf berechtigt sagen, daß es vollkommen wurscht ist, ob der Account nun XY heißt, oder YZ: Wichtig ist, daß der Mensch dahinter im Sinne der Projektziele mitarbeitet. A könnte aber auch die Zurückweisung dieses Ansinnens als weitere tiefe Beleidigung nehmen und nun zum Dauertroll werden – ob es ratsam ist sich im SG über solche menschlich-philosophischen Fragen Gedanken zu machen, weiß ich allerdings auch nicht … Das sind wohl so Dinge bei denen der größte Dissens zwischen den einzelnen Richtern aufkommen könnte.
- Besten Dank für die Antwort auf diese wirklich nicht einfache Rätselfrage! --Henriette 10:42, 15. Nov. 2009 (CET)
Regelungen zum Schiedsgericht
Weil mir die Idee mit dem "fiktiven Fall" eigentlich recht gut gefällt, möchte ich allen Kandidaten ebenfalls eine hypothetische Frage stellen: Angenommen, Du könntest je eine bindende Regel zum Verhalten der Schiedsrichter und zum Verhalten der Konfliktparteien festlegen - was wäre der Wortlaut dieser beiden Regeln? Gruss, --Cú Faoil RM-RH 18:50, 13. Nov. 2009 (CET)
Eine Regelung für beide: Immer schön sachlich und höflich bleiben. Dann klappt das auch mit dem Verfahren.--MfG Kriddl Privatpranger 09:29, 16. Nov. 2009 (CET)
Konkreter Fall
Konkrete Frage an Kriddl: Wodurch bitte schön war denn dieser Aussetzer von Dir verursacht? Man lese bitte einmal die Löschdiskussion dazu. Kopfschüttelnd und baff vor Erstaunen: --Packs 18:07, 20. Nov. 2009 (CET)