Wikiup Diskussion:Schiedsgericht/Wahl/November 2009/Pjacobi
SGO
Frage an den Kandidaten: In den letzten Wochen ist ja gelegentlich über so 'ne Art "Richtlinien für Schiedsrichter" diskutiert worden. Denkst du, eine festgelegte, aber nicht zu bürokratische Schiedsgerichtsordnung könnte die Zusammenarbeit der Schiedsrichter erleichtern? Hybscher 08:03, 9. Nov. 2009 (CET)
- Ich habe mich an diesen Stellen an der Diskussion beteiligt:
- Gerade weil die Schiedrichter relativ häufig wechseln, und die Beteiligten meist auch das Verfahren zum ersten Mal erleben, wäre eine gewisse Bürokratie im Sinne einer schriftlichen Prozessbeschreibung zu begrüßen. Was ich eher abschreckend fand, waren die Vorschläge die bei Benutzer:S.Didam/SGO und anderswo diskutiert wurden.
- --Pjacobi 08:52, 9. Nov. 2009 (CET)
Konstruierter Fall
Ich konstruiere mal einfach einen Fall: Mich interessiert dabei wie Du den angehen und welche Richtlinien und Regeln Du zu Rate ziehen würdest. Der Fall ist ausgedacht, aber die Wortwahl ist Absicht (das nur als kleiner Hinweis):
- Benutzer A wurde vor einem Jahr infinit gesperrt, die Sperrbegründung lautete: „Kein Wille zur enzyklopädischen Mitarbeit“. Der Benutzer trägt dem SG vor, daß er damals ganz ungerechtfertigt gesperrt wurde, denn er habe sich sehr wohl um die Ezyklopädie und ihren Ausbau emsig bemüht und innerhalb von 8 Monaten insgesamt 100 Artikel aus dem Themengebiet des Portals XY angelegt.
- Nun seien es vor allem die Nutzer B und C gewesen, die ihn mit fiesen Maßnahmen wie Löschanträgen und Dauerdiskussionen gepiesackt hätten, ihm andauernd völlig ungerechtfertigt auf der VM Edit-Wars vorgeworfen und dann auch noch den – inzwischen allerdings inaktiven Admin D – auf ihn angesetzt hätten, um mit immer weiteren Eskalationen der Sperrzeiten sein (= As) Sperrlog zu füllen. Er weist hier eindringlich darauf hin, daß die Edit-Wars immer von B und C ausgingen, denn die hätten ihn in die Sperrung treiben wollen, weil sie neidisch auf seine viele Artikel waren. Der Admin D habe darüberhinaus mit den Kollegen E, F und G eine Admin-Mafia gebildet, was man sehr gut daran sehen könne, daß sämtliche APs gegen diese wahren Projektschädlinge sofort gelöscht und niemals archiviert wurden.
- Daraufhin habe A, um seinen guten Willen zu zeigen, einen VA mit den Portalmitarbeitern B, C und M eröffnet, der aber von den drei Portalmitarbeitern ausschließlich dazu genutzt wurde seine (des Antragstellers A) enzyklopädisch wertvolle Beiträge mieszumachen und nur und ausschließlich darauf herumzureiten, daß er nicht genug Quellen in seinen Artikeln angegeben habe. Der VA sei schließlich eingeschlafen, weil B, C und M immer nur auf den angeblich mangelhaften, in Wahrheit aber von anerkannten Fachleuten stammenden Quellen herumgeritten, der Vermittler total parteiisch gewesen sei und As ehrliche Bemühungen um den Ausbau des Themengebiets von irgendwelchen Störern andauernd mit „unbequellter Müll“ und „Trollerei“ abgetan worden seien.
- Schließlich sei A ausgerastet und habe im Affekt einen Löschantrag auf das Portal XY gestellt, sei deswegen von seinem hartnäckigen Verfolger C ohne Warnung und Ansprache auf der VM gemeldet worden und von dem ihm schon von vielen absolut überzogenen gegen ihn (= A) verhängten Sperren bekannten Admin-Blockwart D infinit gesperrt worden.
- A gibt zu, daß er danach noch mehrere Monate unter IP und neu eröffneten Accounts mit absichtlichen Trollbeiträgen und Störmanövern das Portal XY aufgemischt hat, was wohl – das will er reumütig bekennen – dazu führte, daß sich die Portalmitarbeiter in die Haare gekriegt und schlußendlich der seit Jahren aktive Autor B schließlich entnervt aus dem Portal und der WP verabschiedet hat. Jetzt endlich sei also dieser Fiesling B weg und daher bittet A darum das sein Account entsperrt wird. Er habe inzwischen zwar einen neuen Account und arbeite in einem ganz anderen Themengebiet produktiv mit (bekomme sogar hin und wieder Lob für seine ausgezeichnete Arbeit), wird aber diesen neuen Account nicht offenlegen.
- A möchte jetzt unter seinem alten Account rehabilitiert werden. Ob er wieder im Portal XY mitarbeiten wird, weiß er noch nicht. Er wird das Portal aber wohlwollend beobachten und sich evtl. für eine Mitarbeit entscheiden, um seine damals gelöschten Artikel wieder einzustellen.
Wie würdest Du in so einem Fall vorgehen? Gruß --Henriette 09:17, 12. Nov. 2009 (CET)
- A empfehlen unter seinem neuem Account weiterzuarbeiten und den Fall zurückzuziehen. Wenn er darauf besteht, unter dem ursprünglichen Account weiterzuarbeiten, müsse er den Account offenlegen und damit rechnen, dass eine eventuelle Entscheidung gegen ihn auch den neuen Account beträfe.
- Möchte er trotz dieses Hinweises das SG anrufen, den Fall annehmen und seinen Lauf gehen lassen. D.h. die Aussagen und Diffs aller Beteiligten erbitten.
- Die Diktion des Antragssteller legt nahe, dass er Schwierigkeiten mit der kooperativen Arbeitsweise in der Wikipedia hat. Das lässt vermuten, dass die Entscheidung gegen ihn ausgehen wird. Aber es besteht die theoretische Möglichkeit, dass er erfolgreich nachweisen kann, am Anfang wirklich unsäglich drangsaliert geworden zu sein.
- --Pjacobi 16:41, 12. Nov. 2009 (CET)
- Hi Pjacobi! Also zunächst mal ein großer Dank, daß Du so schnell geantwortet hast. Ehrlich gestanden hatte ich bei diesem Konstrukt irgendwann ab dem dritten Absatz eine echt diabolische Freude daran es möglichst knifflig zu machen – was nicht mal schwer war ;) Überhaupt bin ich beeindruckt von der Vielfältigkeit der von allen gefundenen Lösungswege: Ich wüßte nicht mal, welchen ich am Besten finde (geschweige denn selber gewählt hätte).
- Du hast interessanterweise einen Fallstrick in der Sache gefunden, den ich selber noch gar nicht entdeckt hatte (ich hab das echt nur so 'runtergeschrieben!): Die Möglichkeit nämlich, daß As neuer Account evtl. auch gesperrt werden könnte. So gesehen wäre dein Rat an ihn den Fall zurückzuziehen sehr umsichtig und freundlich. Finde ich ein ausgeprochen faires Vorgehen! Die Diktion von A hatte ich natürlich mit Bedacht so unbedacht gewählt ;) Hier bestünde u. U. die Möglichkeit, daß er einiges davon zurücknimmt, wenn er sich endlich ernstgenommen fühlt und den Eindruck hat das jemand sein Anliegen neutral prüft. Sowas sollte man (wissnschon: AGF) niemals vergessen; aber das sprengt natürlich den Rahmen meines Konstruktes, klar! Besten Dank also für die Antwort auf diese wirklich nicht einfache Rätselfrage! --Henriette 23:34, 12. Nov. 2009 (CET)
Regelungen zum Schiedsgericht
Weil mir die Idee mit dem "fiktiven Fall" eigentlich recht gut gefällt, möchte ich allen Kandidaten ebenfalls eine hypothetische Frage stellen: Angenommen, Du könntest je eine bindende Regel zum Verhalten der Schiedsrichter und zum Verhalten der Konfliktparteien festlegen - was wäre der Wortlaut dieser beiden Regeln? Gruss, --Cú Faoil RM-RH 18:50, 13. Nov. 2009 (CET)
- Diese Frage erscheint mir wenig ergiebig. Denn das Problem mit Regeln ist ja gerade ihre Einhaltung und Auslegung. Wenn es mit der Auslegung und Einhaltung so einfach wäre, führten wir einfach die Goldene Regel verbindlich ein -- nicht nur für die Wikipedia, sondern für die ganze Welt. Und alles wird gut. Hmmm.
- Ich möchte trotzdem hier schreiben, was ich den Konfliktparteien für die Teilnahme am SG-Verfahren am meisten ans Herz legen würde. Ich werde es aber nicht künstlich in einen Satz pressen, sondern in drei Bullet Points:
- Gebe vollständige Informationen, gehe nicht davon aus, dass die Schiris die Vorgeschichte bereits kennen.
- Gebe die Informationen so knapp wie möglich, wiederhole Dich nicht, wähle die aussagekräftigsten Diffs aus.
- Gehe nicht auf die Belege der Gegenpartei ein, außer um noch nicht vorgelegte Belege vorzubringen, die in diesem Zusammenhang wichtig sind.
- Punkt (3) ist vielleicht erläuterungsbedürftig. Ich meine damit, dass man nicht versuchen sollte, ein Argument der Gegenpartei einfach zu zerreden. Wenn es inhärent nicht stichhaltig ist (Belege belegen nicht das Gesagte) erkennen die Schiris das auch so.
- --Pjacobi 13:22, 15. Nov. 2009 (CET)
Nachfragen
Lieber Pjacobi,
beim letzten Mal warst Du einer der nur drei von mir gewählten Kandidaten gewesen. Ich kannte Dich null, fand aber Deine Eigenständigkeit und Dein Streben nach "Transparenz" vergleichsweise überzeugend.
Letztlich wurdest Du offenbar vor allem aufgrund taktischer Stimmen (für gegenkandidaten) kurz vor Wahlende nicht ins SG gewählt.
Jetzt, wo Deine Lage recht aussichtsreich anmutet, gäbe es prinzipiell umso mehr Grund, Dich zu wählen.
Vorher aber blieben ein paar Dinge nachzufragen:
- Falls Du darauf antworten möchtest (und nur dann - die Frage stelle ich mir zwar selber in jedem Falle, aber es ist nicht Deine prinzipielle Aufgabe, Antworten darauf zu finden):
- Warum hat sich Deiner Vermutung nach in der Wahl vom Mai binnen eines Tages - dem letzten vor Schluß - das Wahlergebnis noch so rapide verändert, daß Du vom sicher scheinenden Platz 4 auf Platz 6 rutschtest?
- Es war von Dir in den letzten Monaten wenig zu hören bzw. zu lesen.
- Woher kommt Dein plötzlich wiedererwachtes Interesse fürs SG?
- Wäre im Falle Deiner Wahl damit zu rechnen, daß Du für ein halbes bzw. ganzes Jahr bei Angerufenwerden sicherstelltest, daß Du zur Stelle wärest und die notwendige Zeit fürs SG investieren würdest - also insbesondere erheblich mehr Zeit als im letzten Halbjahr?
- Den fiktiven Fall von Henriette hast Du sehr knapp abgehandelt. Insbesondere erschien es Dir wohl naheliegend, A darauf hinzuweisen, daß auch sein Neu-Account bedroht wäre, würde er bei seinem Antrag bleiben. Auch vermutest Du bereits anhand der vagen, durch Henriette übermittelten Angaben (die ja seinem ersten SG-Aufrufsversuch entsprechen könnten), daß der Benutzer A "Schwierigkeiten mit der kooperativen Arbeitsweise in der Wikipedia" habe.
- Ist es für Dich ein Erfahrungssatz aus der Wikipedia, daß ein Benutzer, der ein Problem (neben SG-Aufruf z.B. auch AP) in sehr polemisierender Weise vorträgt (wie hier ja eindeutig erfolgt), mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kein potentiell in der Summe und unter besseren Umständen wertvoller Mitarbeiter sein dürfte?
LieGrü & Schlaschö ...
--Elop 01:37, 15. Nov. 2009 (CET)
- Zur letzten Wahl
- Ich könnte mir vorstellen, dass einige Wähler zu der rationalen Erkenntnis gelangt waren, dass sich ducrh eine möglichst spät abgebenene Stimme am meisten Einflusss auf das Wahlergebnis nehmen ließe. Sozusagen eBay-auf-den-letzen-Moment-Bieter. Aber selbst wenn dem so wäre, fände ich es nicht richtig, Wähler dafür zu schelten, ihr Stimmgewicht zu maximieren. Falls es ein allgemein unerwünschter Effekt wäre, müsste stattdessen das Wahlverfahren geändert werden. In Bezug auf diesen Aspekt also, in eine geheime Wahl.
- Zu meinem Interesse
- M.E. habe ich in meiner Antwort auf Heibers Anfrage bereits alles gesagt: [1]
- Zu meiner Verfügbarkeit
- Ja, ich habe genügende Reserven in meinem Zeitbudget.
- Erfahrungssatz
- Ich möchte Deiner Vermutung zu meiner Haltung zustimmen, nur ein "potentiell" verschieben bzw. qualifizieren. Jemand der eine Anfrage in dem von Henriette beschriebenen Stil formuliert, ist in der Tendenz für die kooperative Arbeitsweise hier nicht geeignent. In der Tendenz, natürlich kann der Einzelfall anders liegen, sonst könnte man sich das ganze Verfahren ja sparen. Potentiell hätte er ein sehr wertvoller Mitarbeiter sein können, nur hat die Vorgeschichte anscheinend dieser Möglichkeit bereits schweren Schaden zugefügt.
- --Pjacobi 12:44, 15. Nov. 2009 (CET)