Wilhelm Blasius

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August Wilhelm Heinrich Blasius

Wilhelm August Heinrich Blasius (* 5. Juli 1845 in Braunschweig; † 31. Mai 1912 ebenda) war ein deutscher Ornithologe.

Leben

Wilhelm Blasius kam als zweiter Sohn des Zoologen Johann Heinrich Blasius in Braunschweig zur Welt. Er absolvierte Medizinstudien in Braunschweig, Göttingen und Zürich, die er 1868 abschloss. 1871 übernahm er von seinem Vater die Direktorenposten des Naturhistorischen Museums und des Botanischen Gartens Braunschweig. 1872 wurde er Professor für Zoologie und Botanik an der Technischen Hochschule Braunschweig. Während seiner Arbeit widmete sich Blasius dem Tier- und Heimatschutz sowie der vorgeschichtlichen Erforschung Niedersachsens und Sachsen-Anhalts (Großsteingräber im Haldensleber Forst). Von 1873 bis 1875 war er Sekretär der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft.[1] Daneben war Blasius bestrebt, dem Naturhistorischen Museum Braunschweig durch Ankauf und Verkauf von Tierbälgen und Vogeleiern internationales Ansehen zu verleihen. Dazu gehörten die Vogelsammlungen von Adolph Nehrkorn, Friedrich Grabowsky, Carl Constantin Platen und Hugo Storm. Die wertvollsten Exponate für das Museum stammten vor allem von den Philippinen, aus Sulawesi, von den Molukken und aus Bolivien.

1907 reiste Wilhelm Blasius als Delegierter zum 7. Internationalen Zoologischen Kongress nach Boston.

Grabstein von Wilhelm Blasius
Grabstein von Ehefrau Margarethe Blasius, geb. Uhde

Seine erste Ehe dauerte von 1875 bis zum Tod seiner ersten Frau drei Jahre später. Hieraus gingen eine jung verstorbene Tochter und ein Sohn hervor. Danach war Blasius seit dem 28. September 1886 mit Margarethe Uhde, einer Tochter des Braunschweiger Chirurgen Karl Uhde, verheiratet. Auch sie verstarb vor ihm. Aus dieser Ehe entstammen zwei Töchter und ein Sohn. Am 31. Mai 1912 starb er nach langer Krankheit. Sein Grab befindet sich neben dem seiner Ehefrau auf dem Friedhof der Reformierten Gemeinde in der Juliusstraße in Braunschweig.

Zu Blasius bekanntesten Werken zählt eine Monografie über den Riesenalk, die 1903 in Naumanns Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas veröffentlicht wurde.[2] Darüber hinaus beschrieb Blasius einige Taxa.

Taxa

Folgende Vogelarten wurden von Wilhelm Blasius beschrieben:

Hinzu kamen noch folgende Unterarten:

Mit seinem Freund Adolph Nehrkorn beschrieb er eine Unterart des Schimmerkuckuck (Phaenicophaeus curvirostris borneensis, Blasius,W & Nehrkorn, 1881)

Ehrungen

Werke

  • 1883: Vögel von Borneo. (zusammen mit Friedrich Grabowsky) – Digitalisat
  • 1884: Zur Geschichte der Ueberreste von Alca impennis Linn.Digitalisat
  • 1891: Die faunistische Litteratur Braunschweigs und der Nachbargebiete mit Einschluss des ganzen Harzes.
  • 1900: Die anthropologische Litteratur Braunschweigs und der Nachbargebiete mit Einschluss des ganzen Harzes.
  • 1903: Der Riesenalk, Alca impennis L. In: „Naumann, Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas … Sonderabdruck aus Bd. XII. der Jubiläums-Ausgabe“.

Literatur

  • Otto Finsch: Nachruf für Wilhelm Blasius. In: Ibis Vol 9 (6). 1912:S. 660–661.
  • Ludwig Gebhardt: Die Ornithologen Mitteleuropas. AULA-Verlag, Wiebelsheim 2006, ISBN 3-89104-680-4.
  • Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert. Hannover 1996, S. 67.
  • Adolph Nehrkorn: Nachruf für Wilhelm Blasius. In: Journal für Ornithologie. Heft 60. 1912. S. 619–620 doi:10.1007/BF02091750.
  • Verfasser ungenannt: Notes and News – Wilhelm August Heinrich Blasius (Obituary). In: The Auk. Vol 29: S. 571.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Erwin Blasius: Geh. Hofrat Prof. Dr. Wilhelm Blasius, Ornithologische Monatsschrift, Bd. 38, Jahrgang 1913, S. 103ff
  2. Wilhelm Blasius: Der Riesenalk, Alca Impennis L. In: Naumann, Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas., Gera-Untermhaus, 1903. online, mit 5 Tafeln
  3. Bernd-A. Kahe, Alfred Priemeier, Ernst Battmer, Nils Höpken: Corpslisten des Braunschweiger Senioren-Convents im WSC, Hercynia, Nr. 145. Braunschweig, 1990