Wilhelm Grempler

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Wilhelm Grempler, Gemälde von Otto Kreyher
Datei:Poelzig, Hans - Wilhelm-Grempler-Denkmal.jpg
Das Wilhelm-Grempler-Denkmal im Schlesischen Museum für Kunstgewerbe und Altertümer in Breslau
Datei:Schlesisches Museums für Kunstgewerbe und Altertümer.jpg
Gartenansicht des Schlesischen Museum für Kunstgewerbe und Altertümer

Wilhelm Albert Hugo Heinrich Grempler (* 26. Januar 1826 in Opatow, Kreis Kempen in Posen; † 8. Januar 1907 in Breslau) war ein deutscher Prähistoriker.

Leben

Wilhelm Grempler wurde als Sohn von Heinrich Wilhelm Grempler und Augusta Wilhelmina Emilie Krause geboren[1], begann sein Medizinstudium an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, wo er sich 1849 dem Corps Borussia Greifswald anschloss.[2] Das Examen machte er an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau, wo er sich nach der Promotion zum Dr. med. 1853 als praktischer Arzt niederließ. Im Deutschen Krieg richtete er dort ein Lazarett ein. Auch im Deutsch-Französischen Krieg stand er einem Kriegslazarett in Neunkirchen vor. Er begann sich mit der Urgeschichtsforschung zu beschäftigen, war 1884 bis 1907 Vorsitzender des Vereins für das Museum schlesischer Alterthümer (1906 in Schlesischer Altertumsverein umbenannt) und machte 1886/87 den „Fund von Sackrau“ (bei Breslau). 1889 gab er seine ärztliche Praxis schließlich auf und widmete sich ganz seinen Studien. Er führte jährlich große Studienreisen durch und bereicherte die vorgeschichtlichen Sammlungen in Berlin und Breslau. Für die Förderung des auf seine Initiative entstandenen Schlesischen Museums für Kunstgewerbe und Altertümer in Breslau hinterließ er der Stadt sein bedeutendes Vermögen von 300.000 Mark. Das Kapital der daraus entstandenen Wilhelm-Grempler-Stiftung fiel der Deutschen Inflation 1914 bis 1923 zum Opfer.

1899 erhielt er anlässlich der Eröffnung des Schlesischen Museums für Kunstgewerbe und Altertümer die philosophische Ehrendoktorwürde der Universität Breslau. Zum Goldenen Doktorjubiläum wurde er 1902 mit dem Professorentitel ausgezeichnet. Außerdem erhielt er den Charakter eines Geheimen Sanitätsrats. Er war Mitglied der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, Aufsichtsratsvorsitzender des Breslauer Zoologischen Gartens, Ehrenpräsident des Vereins für das Museum schlesischer Altertümer (seit 1902) sowie Ehrenmitglied der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur, der Wiener Anthropologischen Gesellschaft und der Niederlausitzer Gesellschaft für Anthropologie und Altertumskunde (seit 1894). Zu seinem 70. Geburtstag entwarf der Bildhauer Ernst Seger eine Medaille mit Gremplers Brustbild.[3]

Schriften

Grempler gab ab 1887 die Zeitschrift Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift (Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird.) heraus und veröffentlichte dort seine Aufsätze. Außerdem publizierte er:

  • als Guilelmus Grempler: De maniae exemplo, anomala pubertatis evolutione insigni. Lucas, Breslau 1852, (Breslau, Universität, Dissertation, vom 27. Oktober 1852).
  • Der Fund von Sackrau. 3 Teile (in 2 Bänden). Lunitz u. a., Brandenburg a. d. H. u. a. 1887–1888.

Literatur

  • Zeitschrift für Ethnologie. Bd. 39, 1907, S. 182–183.
  • Korrespondenz-Blatt der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Bd. 38, Nr. 2, 1907, Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird., S. 18.
  • Hugo Jentsch in: Niederlausitzer Mitteilungen. Bd. 10, 1909, ZDB-ID 513446-8, S. 114.
  • Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Bd. 12, 1907 (1909), ZDB-ID 217208-2, Totenliste Sp. 31–32.
  • Hans Gummel: Forschungsgeschichte in Deutschland (= Die Urgeschichtsforschung und ihre historische Entwicklung in den Kulturstaaten der Erde. 1). de Gruyter, Berlin 1938, S. 418–419.
  • Franz Heger: Nachruf. In: Jahres-Bericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur. Bd. 85, 1907, Nekrologe, S. 1–5, (mit Werkverzeichnis).
  • Jahrbuch des Schlesischen Museums für Kunstgewerbe und Altertümer. = Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift.
    • Bd. 1 = NF Bd. 1, 1900, S. 22 (im Artikel Geschichte des ehemaligen Museums Schlesischer Altertümer. von Hans Seger, mit Bild auf Tafel II nach S. 24), 28 (im Artikel Die Bestrebungen zur Gründung eines Kunstgewerbemuseums in Breslau. von Georg Bender), 169–170 (im Artikel Eröffnungs-Feier.);
    • Bd. 3 = NF Bd. 3, 1904, S. 205 (im Tätigkeitsbericht für das Jahr 1902/3.);
    • Bd. 4 = NF Bd. 4, 1907, vor S. 1 (Nachruf von Karl Masner);
    • Bd. 5 = NF Bd. 5, 1909, S. 225 (kurzer Nachruf im Artikel Die Museums-Deputation und das Bureau.), 229–230 (im Artikel Errichtung eines Wilhelm Grempler-Denkmals.), 267 (Statut für die Wilhelm Grempler-Stiftung), 277–279 (im Tätigkeitsbericht für das Jahr 1906/7.);
    • Bd. 10 = NF Bd. 10, 1933, S. 6–7 (im Artikel Fünfundsiebzig Jahre Schlesischer Altertumsverein. von Hans Seger, mit Bild).

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Grempler bei familysearch.org
  2. Kösener Corpslisten 1960, 95/86.
  3. Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift. Bd. 7, 1899, S. 314.