Wilhelm Habbes

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Wilhelm Habbes (* 13. März 1896 in Afferde; † 1948 ebenda[1]) war ein deutscher Politiker (NSDAP) und SS-Führer.

Leben und Wirken

Nach dem Besuch des evangelischen Pädagogiums in Godesberg meldete Wilhelm Habbes sich 1914 als Kriegsfreiwilliger zum Ersten Weltkrieg, in dem er es bis zum Leutnant der Feldartillerie brachte. Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg ließ er sich 1919 als Landwirt nieder. Später studierte er an der Universität Jena und an der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Bonn. Nach dem Abschluss seines Examens als Diplom-Landwirt übernahm er seinen eigenen Hof.

In den 1920er Jahren stieß Habbes zur NSDAP (Mitgliedsnummer 754.644). Für diese übernahm er nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Aufgaben als „Landesbauernführer“ in Westfalen, als „Gauamtsleiter“ und 1935 bis 1945 im Preußischen Provinzialrat in Westfalen. Zudem war er Vorstandsmitglied des Landbundes und Hauptabteilungsleiter III der bäuerlichen Selbstverwaltung der Provinz Westfalen. Habbes war auch Mitglied der SS, in der er den Rang eines Standartenführers erreichte.

April 1933 bis zu seiner Auflösung drei Monate später war er Mitglied im Provinziallandtag der Provinz Westfalen und im Preußischen Staatsrat Von November 1933 bis zum Ende der NS-Herrschaft im Frühjahr 1945 saß Habbes als Abgeordneter für den Wahlkreis 18 (Westfalen Süd) im nationalsozialistischen Reichstag.

Schriften

  • Reichsnährstand. Die Landesbauernschaft Westfalen. Münster s. a. [1935]

Literatur

  • Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
  • Joachim Lilla: Der Preußische Staatsrat 1921–1933. Ein biographisches Handbuch. Mit einer Dokumentation der im „Dritten Reich“ berufenen Staatsräte (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 13). Droste, Düsseldorf 2005, ISBN 3-7700-5271-4, S. 58–59.
  • Erich Stockhorst: 5000 Köpfe. Wer war was im 3. Reich. 2. Auflage. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.
  • Riebard Tüngel: Wie man in Unna Vormund wird. In: Die Zeit, Nr. 20/1954

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Riebard Tüngel (siehe Literatur) gibt als Sterbeort den Geburtsort und als Sterbejahr 1948 an.