Wilhelm Paasche

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wilhelm Paasche (* 18. Februar 1913 in Stallupönen; † 4. März 1997 in Namibia) war ein nationalsozialistischer Funktionär und von 1945 (nach dem Tod von Rolf Carls) bis 1946 Landrat des Kreises Stormarn.

Leben

Geboren als Sohn eines Landwirts besuchte Paasche das Gymnasium in Vacha, wo er auch das Abitur erwarb. Er studierte Verwaltungsrecht in München und Königsberg, wo er 1942 die Große juristische Staatsprüfung ablegte. Er war von 1939 bis 1945 als Offizier am Zweiten Weltkrieg beteiligt.

Seit 1931 war Paasche in der nationalsozialistischen Jugendbewegung aktiv, wurde 1936 Leiter des NS-Kreisschulungsamtes und 1938 Leiter der Organisationsstelle der Reichsstudentenführung der NSDAP. Nach dem Ende des Krieges wurde er im Mai 1945 kommissarischer Landrat des Kreises Stormarn. Am 16. Februar 1946 entließ ihn die britische Militärregierung, weil er seine NSDAP-Mitgliedschaft verschwiegen hatte.

Politisch weiter aktiv wurde Wilhelm Paasche von 1951 bis 1953 Kreistagsmitglied für den BHE. Seit 1947 Inhaber eines Steuerberatungsbüros wurde er zwischen 1954 und 1956 Regierungsrat in Braunschweig und Lüneburg. Anschließend war er im niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten tätig. Von 1962 bis 1978 war er Oberkreisdirektor des Landkreises Lüchow-Dannenberg.

Neben seiner Verwaltungstätigkeit war er vorwiegend in der Heimatpflege aktiv sowie Mitbegründer der Rotarier-Vereinigung in Lüchow. Nach seiner Pensionierung hielt sich Paasche vorwiegend auf seiner Ranch in British Columbia in Kanada auf, wo auch sein Grab ist.

Literatur

  • N. Fischer: Die modellierte Region: Stormarn und das Hamburger Umland vom Zweiten Weltkrieg bis 1980. 2000, 31f., 36–39
  • H.K. Weigelt/E.Droste zu Vischering/W. Paasche: Jagd in Kanada und Alaska. 1989.

Weblinks