Willi Schwank

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Willi Schwank (* 13. August 1916 in Baden-Baden; † 28. März 1979 ebenda[1][2]) war ein deutscher Koch.

Werdegang

Schwank lernte Koch bei den Kurhausbetrieben; bald übernahm er die Küche im Spielcasino.[1] Der Zweite Weltkrieg unterbrach Willy Schwanks Koch-Tätigkeit; er wurde in Frankreich, Polen und Russland eingesetzt. Erst 1950 kam er aus russischer Gefangenschaft zurück.[1]

Mit seiner Frau Elisabeth übernahm Willy Schwank erneut den gastronomischen Bereich im Casino.[1] 1953 machte er sich mit dem Restaurant Stahlbad selbstständig, an der Ecke Eichstraße/Lichtentaler Straße.[3] Der Name des Restaurants geht auf ein hier ab 1831 befindliches Bad zurück, das eisenhaltiges Wasser einer Quelle nutzte.[3]

1966 gehörte sein Restaurant zu den ersten 66 Häusern in Deutschland, die mit einem Michelinstern ausgezeichnet wurden.[4] 1973 zog das Restaurant 200 Meter weiter an den Augustaplatz 2 um. 1974 wurde das Restaurant mit zwei Michelinsternen ausgezeichnet;[4] zwei Sterne wurden 1974 erstmals an nur sieben Restaurants in Deutschland vergeben, darunter das Tantris unter Eckart Witzigmann, und das Hotel-Restaurant Erbprinz unter Günther Wanka.[4] Zwei Sterne behielt das Restaurant bis 1976.[5]

Zu Schwanks Schülern gehörten Harald Wohlfahrt, der 1974 bis 1976 bei ihm kochte,[6] und 1977 bis 1979 Rainer Wolter[7] sowie Pavel Pospíšil[8] und Willi Tetz, der in den 1980er Jahren Küchenchef des Sterne-Restaurants Humperdinck in Frankfurt am Main war.[9][10]

Nach Schwanks Tod 1979 existierte das Restaurant Stahlbad unter anderer Leitung weiter bis 2019.[11][12] Im März 2022 zogen die Gastronomen Sophie und Stéphan Bernhard ins Stahlbad; sie führen seit Jahren das Restaurant Le Jardin de France (ein Michelinstern) und führen nun die Tradition des Stahlbads als Le Jardin de France im Stahlbad weiter.[13][14]

Privates

Willi Schwank war mit Elisabeth Schwank (1921–2013[2]) verheiratet, die ebenfalls im Restaurant Stahlbad arbeitete,[7] wo sie bis 2012 tätig war.[15]

Auszeichnungen

  • 1966: Ein Michelinstern für das Restaurant Stahlbad in Baden-Baden
  • 1974: Zwei Michelinsterne für das Restaurant Stahlbad in Baden-Baden

Einzelnachweise

  1. a b c d Das „Badische Tagblatt“ vom Freitag, 30. März 1979
  2. a b Harald Wohlfahrt kam im „Stahlbad“ Baden-Baden zur Spitzengastronomie. 12. März 2022, abgerufen am 7. Mai 2022.
  3. a b Die Geschichte des Stahlbades in Baden-Baden. Abgerufen am 1. Januar 2021 (englisch).
  4. a b c Geschichte des Guide Michelin Deutschland | Restaurant Ranglisten. 27. September 2020, abgerufen am 26. September 2022.
  5. Lesen und Reisen: Der neue Michelin Deutschland: Was heißt „angenehm“? | ZEIT ONLINE. 1. August 2016, abgerufen am 26. September 2022.
  6. Harald Wohlfahrt - offizielle Website des Sternekochs. Abgerufen am 1. Januar 2021 (deutsch).
  7. a b Restaurant WOLTERs. In: Cosmopolis. 8. Juni 2005, abgerufen am 1. Januar 2021 (englisch).
  8. Über Uns. In: Pospisils Krone. Abgerufen am 1. Januar 2021.
  9. Inhaltsverzeichnis Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 06.10.1996, Seite 1. Abgerufen am 1. Januar 2021.
  10. Ein Teller von Sven Elverfeld, das Gespräch · Effilee. In: Effilee. 10. März 2018, abgerufen am 1. Januar 2021 (deutsch).
  11. Stahlbad Restaurant Baden-Baden - Since 1953. Abgerufen am 1. Januar 2021.
  12. LIVING FINE • Restaurant Stahlbad. Deutschland → Baden-Württemberg → Schwarzwald → Baden-Baden. 9. Dezember 2018, abgerufen am 1. Januar 2021.
  13. Le Jardin de France: Umzug steht an. Abgerufen am 7. Mai 2022.
  14. Restaurant Le Jardin de France im Stahlbad: Bernhards: Restaurant Le Jardin de France im Stahlbad · Baden-Baden ·. Abgerufen am 7. Mai 2022.
  15. Baden Journal - Ausgabe Mai - Juni 2011. Abgerufen am 1. Januar 2021 (englisch).