William Lundigan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

William Paul Lundigan (* 12. Juni 1914 in Syracuse, New York; † 20. Dezember 1975 in Duarte, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler.

Leben und Karriere

William Lundigans Vater besaß einen Schuhladen im New Yorker Stadtteil, in dem er auch aushalf – zugleich interessierte er sich bereits früh für das Radio und die Schauspielerei. In demselben Gebäude, in dem Lundigans Vater sein Schuhgeschäft hatte, befand sich die Radiostation WFBL, bei der Lundigan als 16-Jähriger zum Radiosprecher und -moderator wurde. Auch während seines Jurastudiums an der Syracuse University arbeitete er nebenbei als Radiomoderator bei WFBL. Dort entdeckte ihn auch ein Talentagent von Universal Pictures, der sich von seiner Baritonstimme begeistert zeigte und ihn nach Hollywood lotste[1][2], wo Lundigan im Jahr 1937 seine erste Filmrolle in Armored Car unter Regie von Lewis R. Foster spielte.

Gegen Ende der 1930er-Jahre kam Lundigan zu Warner Brothers, wo er in den Western Herr des wilden Westens und Land der Gottlosen sowie dem Abenteuerfilm Der Herr der sieben Meere an der Seite von Errol Flynn Nebenrollen bekleidete. In einer Reihe von kleineren Filmproduktionen war er auch als Leading Men in Hauptrollen zu sehen[3], meist im Rollenfach des freundlichen, manchmal naiven „Jungen von nebenan“.[2] Metro-Goldwyn-Mayer wollte ihn Anfang der 1940er-Jahre zum großen Star aufbauen, doch Lundigan meldete sich aus Patriotismus freiwillig zu einem Einsatz im Zweiten Weltkrieg, was seine Filmkarriere unterbrach und den MGM-Boss Louis B. Mayer so wütend machte, dass er ihn aus seinem Vertrag bei MGM entließ. Lundigans anschließende Filmkarriere spielte sich überwiegend in Filmen der B-Kategorie ab. Lundigan selbst äußerte, dass es vielleicht sein Fehler gewesen sei, immer kooperativ gewesen zu sein und auch schlechten Rollen in schlechten Filmen zugesagt zu haben.[4] Einer seiner qualitativ besten Filme war Elia Kazans Rassendrama Pinky, in dem er den Geliebten von Jeanne Crains Hauptfigur spielt, der nichts von ihrer afroamerikanischen Herkunft weiß.

Im Fernsehen wurde Lundigan in den 1950er-Jahren zum Gastgeber der Serien Climax und Shower of Stars. Er sagte in dieser Funktion den Programminhalt sowie Werbung für Chrysler Motors, die die Sendungen sponsorten, an. Für Chrysler unternahm er auch als Werbebotschafter viele Touren. Nach einer Hauptrolle als Colonel Edward McCauley in der Science-Fiction-Fernsehserie Men Into Space wurden die Rollenangebote für Lundigan ab den 1960er-Jahren spärlich, seine letzte Rolle spielte er 1971 als Gastdarsteller in der Arztserie Dr. med. Marcus Welby. Lundigan wandte sein Interesse der Politik zu, so machte er 1964 Werbung für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Barry Goldwater[5] und kandidierte erfolglos für einen Sitz im Los Angeles City Council.[6]

Im Jahr 1950 durfte er seine Abdrücke am TCL Chinese Theatre hinterlassen. Mit seiner Ehefrau Rena Morgan Cournyn war er vom August 1945 bis zu seinem Tod verheiratet, sie hatten eine gemeinsame Tochter namens Anastasia. Lundigan starb im Dezember 1975 mit 61 Jahren an Herzversagen[7] und wurde auf dem Holy Cross Cemetery in Culver City beigesetzt.[4]

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Clipped From The Kansas City Times. In: The Kansas City Times. Kansas City, Missouri 22. Dezember 1975, S. 27 (online [abgerufen am 2. März 2019]).
  2. a b William Lundigan,Actor,Dead; Made 125 Films Over 38 Years. In: The New York Times. 22. Dezember 1975, abgerufen am 2. März 2019.
  3. William Lundigan bei AllMovie, abgerufen am 5. Juli 2022 (englisch)
  4. a b William Lundigan in der Datenbank von Find a Grave. Abgerufen am 5. Juli 2022 (englisch).
  5. The Impact of the Draft Goldwater Committee on the Republican Party by Jay D. Hartz. 3. März 2001, abgerufen am 2. März 2019.
  6. Clipped From The Times Standard. In: The Times Standard. Eureka, California 22. Dezember 1975, S. 3 (online [abgerufen am 2. März 2019]).
  7. Clipped From Santa Cruz Sentinel. In: Santa Cruz Sentinel. Santa Cruz, California 22. Dezember 1975, S. 14 (online [abgerufen am 2. März 2019]).