Wilmer Watts

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Wilmer Wesley Watts (* 1892 (?) in Mount Tabor, North Carolina; † August 1943) war ein US-amerikanischer Old-Time-Musiker. Zu Watts bekanntesten Aufnahmen zählen Banjo Sam und Cotton Mill Blues.

Leben

Kindheit und Jugend

Wilmer Watts wurde in Mount Tabor (heute Tabor City) im Columbus County, North Carolina, geboren. Sein Geburtsjahr ist umstritten; während Patrick Huber 1892 angibt,[1] nennt Joe Bussard 1896 und 1898 als mögliche Daten.[2] Watts entdeckte sein musikalisches Talent bereits als Kind und erlernte eine Reihe von Saiteninstrumenten. Nach dem Ersten Weltkrieg – um 1919 – ließ er sich im Gaston County nieder, wo er in verschiedenen Textilfabriken arbeitete.

Karriere

When the Roses Bloom Again, 1927 (unter dem Pseudonym „Weaver & Wiggins“)
The Sporting Cowboy, 1927 (unter dem Pseudonym „Weaver & Wiggins“)

Watts arbeitete zeit seines Lebens als Weber in Textilfabriken von Belmont, Gastonia, Bessemer City und Hickory. In der Climax Mill in Belmont traf Watts auf Frank Wilson, ebenfalls Arbeiter dort. Mit ihm machte er 1927 für Paramount Records seine ersten acht Aufnahmen unter dem Namen Watts & Wilson. Die erste Session für Paramount fand im Januar oder Februar 1927 in Chicago statt, auf der aber nur The Sporting Cowboy eingespielt, aber nicht veröffentlicht wurde. Im April desselben Jahres kehrte Watts und Wilson mit dem Gitarristen Charles Freshour nach Chicago zurück, wo sie sieben weitere Titel einspielten.

Die Climax Textilfabrik war, wie hunderte andere Fabriken in der Piedmont-Region, voll von talentierten Musikern und Watts gründete nach seinen ersten Paramount-Aufnahmen mit den beiden Arbeitern Palmer Rhyne (1903–1967) an der Steel Guitar und Charles Freshour (Gitarre) die Gastonia Serenaders, die sich später in Wilmer Watts and the Lonely Eagles umbenannten. Mit dieser Gruppe reiste Watts im Oktober 1929 nach New York City, wo er für Paramount insgesamt 16 weitere Songs einspielte. Erwähnenswert sind hier der Cotton Mill Blues, Watts‘ letzte Aufnahme und sein einziges Solostück Banjo Sam und The Fate of Rhoda Sweetin. Letzteres war eine Ballade, die von Charles Freshour über die Ermordung von dessen Schwester geschrieben wurde und auf deren Aufnahme Freshour wahrscheinlich auch singt. Einige der eingespielten Lieder wurden auch auf Paramounts Tochterlabel Broadway Records veröffentlicht, während lediglich der Ginger Blues und A Soldier of Honor in Paramounts dunklen Archiven verschwanden und nicht auf Platte erschienen.

Nach 1929 folgten keine weiteren Plattenaufnahmen für Watts, er spielte aber weiterhin in der Umgebung und trat zuweilen auch mit Gitarre, Schlagzeug, Fiddle, Banjo und Mundharmonika als „One-Man-Band“ auf. Mit seinen Töchtern trat Watts auch als The Watts Singers auf lokalen Veranstaltungen, an Straßenecken, auf Kirchenfesten und im Radio um Charlotte und Spartanburg auf.

Wilmer Watts starb im August 1943. Seine Töchter traten danach unter dem Namen Watts Gospel Singers auf.

Diskografie

Jahr Titel # Anmerkungen
Paramount Records
1927 When the Roses Bloom Again / The Sporting Cowboy 3006 als Watts & Wilson
The Empty Cradle / The Night Express 3007 als Watts & Wilson
Walk Right in Belmont / Chain Gang Special 3019 als Watts & Wilson
Knocking Down Casey Jones / Been on the Job Too Long 3210
Charles Guitaw [!] / Working for My Sally 3232
Say Darling Won’t You Love Me / Banjo Sam 3242
She’s a Hard Boiled Rose / The Fate of Rhoda Sweetin 3247
Fightin’ in the War with Spain / Cotton Mill Blues 3254
Sleepy Desert / When the Snow Flakes Fall Again 3282
Take This Little Bunch of Roses / Bonnie Bess 3299
Unveröffentlichte Titel
1927
  • The Sporting Cowboy (alt. Version)
  • Why Did You Leave Me Poor Bessie
Paramount
1929
  • Ginger Blues
  • A Soldier of Honor
Paramount

Literatur

  • Patrick Huber: Linthead Stomp: The Creation of Country Music in the Piedmont South. University of North Carolina Press, 2008, ISBN 0-8078-3225-1
  • Tony Russell: Country Music Records – A Discography 1922–1942. University of Oxford Press, 2004, ISBN 0-19-513989-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Huber: Linthead Stomp, S. 291
  2. venerablemusic.com