Witjastief 1

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Der Marianengraben ▲ im Pazifischen Ozean
Der westliche Pazifik

Das Witjastief 1 (auch Witjastiefe 1, Witjas-Tief(e) 1, Vitias-Tief(e) 1 oder Vitiaz-Tief(e) 1 genannt) gilt als die tiefste bekannte Stelle des Marianengrabens, des Pazifischen Ozeans (Pazifik) und der Weltmeere. Es wurde nach dem sowjetischen Forschungsschiff Witjas (Витязь)[1] benannt, das im Jahr 1957 eine Tiefe von 11034 m unter dem Meeresspiegel[2] maß, die aber von keiner späteren Messung bestätigt wurde.

In späteren Veröffentlichungen ist als Tiefe 11.022 m[1][3] und als Ortsbezeichnung „Witjas-II-Tiefe“ zu lesen.[4]

Geographische Lage

Das Witjastief 1 befindet sich etwa 1850 km östlich der Philippinen im südwestlichen Teil des Marianengrabens, einer Tiefseerinne im westlichen Pazifik. Es liegt etwa 450 km südwestlich der Insel Guam, einer Insel der Marianen, die zu den mikronesischen Inseln gehört. Hier subduziert die Pazifische Platte unter die kleinere Philippinische Platte.

Tiefste Stelle der Weltmeere

Lange galt das Galatheatief im Philippinengraben mit 10.540 m Meerestiefe als die tiefste Stelle der Ozeane. Seit der Forschungsfahrt der Witjas zum Internationalen Geophysikalischen Jahr 1957, bei der an verschiedenen Stellen des Pazifiks unterschiedliche Meerestiefs gefunden wurden, die in der Folge Witjastief benannt wurden, gilt aber das Witjastief 1 im Marianengraben als tiefste Stelle der Weltmeere.

Inzwischen gibt es Zweifel am gemessenen Wert. Andere Tiefenmessungen ergaben Werte zwischen 10.900 m und 11.000 m. Die neueste Messung für das Challengertief ergab 2014 eine Tiefe von 10.984 ±25 m[5] unter dem Meeresspiegel. Demnach könnte auch dieses die tiefste bekannte Stelle der Weltmeere sein.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b UdSSR – Museum der Weltozeane, Kaliningrad: Scientific-research vessel VITYAZ. Abgerufen am 21. Juni 2016.
  2. BRD – Weltatlas, Georg Westermann Verlag, Braunschweig, 184. Auflage 1976, ISBN 3-14-100000-X, S. 142
  3. BRD – Der grosse Weltatlas, Kartographisches Institut Bertelsmann, Berlin, Gütersloh, Leipzig, München, Potsdam, Werder, Stuttgart (1985), 8. Auflage 1992, ISBN 3 575 11773 X, S. 170
  4. DDR – R. Habel (Redaktion): Atlas für jedermann. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. VEB Hermann Haack Geographisch-Kartographische Anstalt, Gotha 1983, Lizenznummer LSV 5139, S. 76, 86, 206.
  5. James V. Gardner, Andrew A. Armstrong, Brian R. Calder, Jonathan Beaudoin: So, How Deep Is the Mariana Trench?, Marine Geodesy, 37:1–13, 2014 (PDF; 572,8 KB)

Koordinaten: 11° 19′ N, 142° 15′ O