Wittenborner Heide

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Wittenborner Heide
Lage Westlich von Bad Segeberg, Kreis Segeberg, Schleswig-Holstein
Fläche 294 ha
Kennung NSG-Nr. 211
WDPA-ID 555537284
Geographische Lage 53° 56′ N, 10° 12′ OKoordinaten: 53° 55′ 35″ N, 10° 11′ 34″ O
Wittenborner Heide (Schleswig-Holstein)
Einrichtungsdatum 2016
Verwaltung LLUR

Die Wittenborner Heide ist ein Naturschutzgebiet in den schleswig-holsteinischen Gemeinden Bark und Wittenborn im Kreis Segeberg.

Das Naturschutzgebiet ist rund 294 Hektar groß. Es ist unter der Nummer 211 in das Verzeichnis der Naturschutzgebiete des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume eingetragen. Teile sind gleichzeitig als EU-Vogelschutzgebiet „Barker und Wittenborner Heide“ ausgewiesen.[1] Das Gebiet steht seit dem 27. Mai 2016[2] unter Schutz (Datum der Verordnung: 19. April 2016).[3] Zuständige untere Naturschutzbehörde ist der Kreis Segeberg.

Das Naturschutzgebiet liegt westlich von Bad Segeberg in der Segeberger Heide. Es umfasst große Teile des ehemaligen Standortübungsplatzes Wittenborn und westlich angrenzende Flächen mit teilweise offenen, teilweise gehölzbestandenen Dünen, Trockenrasen, trockenen Heiden, Übergangsmooren, Stillgewässern, extensiv genutzten Grünlandflächen sowie teilweise naturnahen Laubwaldbeständen. Die Heideflächen werden zweimal im Jahr zur Pflege mit Schafen beweidet.

Das Naturschutzgebiet ist Lebensraum u. a. von Schlingnatter und Kreuzotter, Haselmaus, Ameisenlöwe, verschiedenen Heuschreckenarten, Schmetterlingen und Fledermäusen. Die Avifauna ist im Gebiet z. B. durch Uhu, Wespenbussard, Grün- und Schwarzspecht und Neuntöter vertreten.[4] Besondere Bedeutung hat das Gebiet für die Heidelerche[3] sowie potentiell auch für den Ziegenmelker, der allerdings im Gebiet nicht mehr vorkommt.[5]

Im Naturschutzgebiet siedeln u. a. Siebenstern, Schattenblümchen, Johanniskraut und Reiherschnabel.[4] In einem leerstehenden Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Standortübungsplatzes wurde mit der „Fledermausstation Wittenborn“ eine Forschungsstation als Erprobungseinrichtung zur Quartiersgestaltung für Fledermäuse eingerichtet. Das Projekt wurde im Mai 2016 als UN-Dekadeprojekt ausgezeichnet.[6][7]

Das Gebiet, das vom Bundesforstbetrieb Trave betreut wird,[8] hat auch eine Bedeutung als Naherholungsgebiet und kann von zahlreichen Wegen aus erlebt werden.[4] Im Süden grenzt es an die Bundesstraße 206, nach Südosten wird es vom Trassenkorridor der geplanten Bundesautobahn 20 begrenzt.[4][9]

Weblinks

Commons: Wittenborner Heide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Wittenborner Heide, Faltblatt des Landesamts für Landwirtschaft, Umwelt undländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (PDF, 1,3 MB)

Einzelnachweise

  1. Barker und Wittenborner Heide, Steckbriefe der Natura-2000-Gebiete, Bundesamt für Naturschutz. Abgerufen am 29. Mai 2020.
  2. Gesetz- und Verordnungsblatt für Schleswig-Holstein, Ausgabe Nr. 6, 26. Mai 2016, Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein (PDF-Datei; 968 kB). Abgerufen am 16. Februar 2017.
  3. a b Landesverordnung über das Naturschutzgebiet „Wittenborner Heide“ vom 19. April 2016, Landesvorschriften und Landesrechtssprechung, Landesregierung Schleswig-Holstein. Abgerufen am 16. Februar 2017.
  4. a b c d Neues Naturschutzgebiet in Schleswig-Holstein – Umweltminister Habeck unterzeichnet Verordnung über die „Wittenborner Heide“, Pressemitteilung des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, 21. April 2016. Abgerufen am 16. Februar 2017.
  5. Urteil vom 6. November 2013 – 9 A 14.12, Bundesverwaltungsgericht. Abgerufen am 16. Februar 2017.
  6. Habeck zeichnet Fledermausschutz-Projekt aus, NDR 1 Welle Nord, 11. Mai 2016. Abgerufen am 16. Februar 2017.
  7. Ausgezeichnetes Fledermausprojekt, Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume, 11. Mai 2016. Abgerufen am 16. Februar 2017.
  8. Betreuung geschützter Gebiete in Schleswig-Holstein, Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (PDF, 275 kB).
  9. Neubau der BAB 20, Nord-West-Umfahrung Hamburg, Teil A, A 7 bis B 206 westlich Wittenborn, Landesbetrieb Straßenbau- und Verkehr Schleswig-Holstein (PDF; 7,8 MB). Abgerufen am 16. Februar 2017.