Wladimir Chromtschenko
Wladimir Anatoljewitsch Chromtschenko (russisch Владимир Анатольевич Хромченко, ukrainisch Володимир Анатолійович Хромченко Wolodymyr Anatolijowytsch Chromtschenko, englische Transliteration Vladimir Anatolyievich Khromchenko; * 16. September 1949 in Simferopol, Krim; † 2. Januar 2022[1]) war ein ukrainischer Organist und Orgelbauer in Jalta auf der Halbinsel Krim.
Leben
Wladimir Chromtschenko studierte zunächst an der Musikhochschule (училище) in Simferopol und dann am Staatlichen Konservatorium Tallinn Orgel, wo sein Lehrer Hugo Lepnurm war. Danach war er Musiklehrer an der Musikschule „A. Spendiarow“ in Jalta. 1981 baute Chromtschenko für diese eine Orgel mit drei Manualen, Pedal und 27 Registern[2] als erste eines sowjetischen Orgelbauers überhaupt. Das Wissen dazu hatte er sich angelesen.
In den 1990er Jahren gründete Chromtschenko in Liwadija, einem Vorort von Jalta, mit anderen das Orgelzentrum „Livadia“ im heruntergekommenen Gebäude des ehemaligen Elektrizitätswerks des nahegelegenen Zarenpalastes. Dort entstanden eine Orgelbauwerkstatt sowie Konzert- und Veranstaltungsräume. Chromtschenko baute zwei kleine Orgeln für Moskau und Jalta und vollendete 1998 eine für das Orgelzentrum. Diese war mit 65 klingenden Registern (insgesamt 69), vier Manualen und Pedal ausgestattet und galt seit der Erweiterung 2014 auf 77 klingende Register (insgesamt 82) als die größte in der Ukraine und eine der größten in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion.[3]
Wladimir Chromtschenko gab viele Orgelkonzerte im „Livadia“ und organisierte von 2004 bis 2009 das „Fest Livadia“ als großes Orgelfestival mit Konzerten und Meisterklassen.
Nach ihm wurde der Asteroid (5955) Khromchenko benannt. 1999 erhielt er den Staatspreis (
) der Autonomen Republik Krim. Seine Tochter Julia Chromtschenko ist Pianistin und Sängerin und begleitete ihn häufig bei Konzerten im Livadia.
Werkliste
Es sind alle Orgelneubauten bis 2018 angegeben.[4]
Jahr | Ort | Gebäude | Bild | Manuale | Register | Bemerkungen |
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1981 | Jalta | Musikschule „A. Spendiarow“ | III/P | 27 | erste Orgel eines sowjetischen Orgelbauers | |
1995 | Moskau | Bach-Musik-Gesellschaft | I/P | 4 | ||
1996 | Jalta | Armenische Kirche | I/P | 6 | ||
1998 | Jalta | Orgelzentrum „Livadia“ | IV/P | 77 | mit 5 weiteren nichtklingenden Registern; ursprünglich IV/P, 65 (+4), 2014 von ihm erweitert |
Literatur
- Сергей Калиберда: Органы: от Киевской Рчси до Украины [Orgeln von der Kiewer Rus bis zur Ukraine]. Москва, Санкт-Петербург, Львов 2016. S. 510-515 mit Dispositionen und Fotos
Weblinks
- Krim in: Orgeln der Ukraine, mit Dispositionen (ukrainisch)
- Über das Orgelzentrum Livadia Ливадия (deutsch)
- Wladimir Chromtschenko (Memento vom 15. Januar 2021 im Internet Archive), biographische Daten (russisch)
Einzelnachweise
- ↑ Крым прощается с Владимиром Хромченко. Органных дел Мастер ушёл из жизни 2 января. Meldung auf news.mail.ru, 4. Januar 2022, abgerufen am 5. Januar 2022 (russisch).
- ↑ Orgel der Musikschule „A. Spendiarow“, Jalta in: Orgeln der Ukraine
- ↑ Orgel des Zentrums für Orgelmusik „Livadia“, Jalta in: Orgeln der Ukraine
- ↑ Orgeln der Ukraine (ukrainisch)
Personendaten | |
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NAME | Chromtschenko, Wladimir |
ALTERNATIVNAMEN | Chromtschenko, Wladimir Anatoljewitsch (vollständiger Name); Хромченко, Владимир Анатольевич (russisch); Хромченко, Володимир Анатолійович (ukrainisch); Khromchenko, Vladimir Anatolyievich (englisch) |
KURZBESCHREIBUNG | ukrainischer Organist und Orgelbauer |
GEBURTSDATUM | 16. September 1949 |
GEBURTSORT | Simferopol, Krim |
STERBEDATUM | 2. Januar 2022 |