Wohlwollen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wohlwollen ist das Kriterium des moralischen Handelns. Der Begriff ist als Übersetzung des lateinischen Wortes Benevolentia ins Deutsche eingegangen und beinhaltet Elemente einer gütigen Haltung und der Offenheit gegenüber den Anliegen dessen, dem diese Haltung gilt. Für Immanuel Kant ist Wohlwollen die einzige Primärtugend: „Es ist überall nichts in der Welt, ja überhaupt auch außer derselben zu denken möglich, was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden, als allein ein guter Wille“. Fehle dieser, können alle anderen Tugenden „auch äußerst böse und schädlich werden“.[1]
Gemeint ist eine Handlung, die
- bewusst und vorsätzlich getan wird
- selbstlos (Altruismus) auf andere Menschen ausgerichtet ist
- Wohlbefinden und Freude bewirken will
Formen des Wohlwollens sind:
- bewusste Solidarität üben
- Einfühlung geben (Empathie)
- erwidernde Dankbarkeit
- Sympathie äußern
Redensarten
Zugehörige Wörter und Redensarten:
- jemandem/einer Sache wohlwollend/mit Wohlwollen gegenüberstehen
- jemandem/einer Sache Wohlwollen entgegenbringen
- eine Sache wohlwollend prüfen
- bei allem Wohlwollen
- jemandes Wohlwollen genießen
- in einer Angelegenheit auf jemandes Wohlwollen angewiesen sein
- sich jemandes Wohlwollen erhalten
Verwandte Begriffe
- Gunst, als Begriff sehr ähnlich dem Wohlwollen.
- Win-Win, eine Situation, die für beide Beteiligte ein Gewinn ist.
- Reziprozität, die Gegenseitigkeit von Wohlwollen.
- Missgunst, Neid und Aggression bezeichnen gegenteilige Begriffe.
- Pluralis benevolentiae, Plural des Wohlwollens als inklusiver Wir
- Captatio benevolentiae, Erheischen des Wohlwollens als rhetorische Figur
Siehe auch
Weblinks
Wiktionary: Wohlwollen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Wohlwollen – Zitate
Einzelnachweise
- ↑ Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Anaconda Verlag, 2008.