Wohra (Ohm)
Wohra | ||
Die von der Wohra abzweigende Mühlenwohra bei Kirchhain | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 25828 | |
Lage | Westhessisches Berg- und Senkenland
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Ohm → Lahn → Rhein → Nordsee | |
Quelle | im Kellerwald nahe Battenhausen 51° 2′ 21″ N, 9° 1′ 19″ O | |
Quellhöhe | ca. 475 m ü. NHN | |
Mündung | nahe Kirchhain in die OhmKoordinaten: 50° 49′ 1″ N, 8° 53′ 42″ O 50° 49′ 1″ N, 8° 53′ 42″ O | |
Mündungshöhe | ca. 194 m ü. NHN | |
Höhenunterschied | ca. 281 m | |
Sohlgefälle | ca. 8,3 ‰ | |
Länge | 33,8 km[1][2] | |
Einzugsgebiet | 285,878 km²[1] | |
Linke Nebenflüsse | siehe unten | |
Rechte Nebenflüsse | siehe unten | |
Kleinstädte | Gemünden, Rauschenberg, Kirchhain | |
Gemeinden | Haina, Wohratal |
Die Wohra in den hessischen Landkreisen Waldeck-Frankenberg und Marburg-Biedenkopf ist ein nördlicher, orographisch rechter und mit etwa 33,8 km[1][2] Fließstrecke der längste Zufluss der Ohm.
Geographie
Verlauf
Die Wohra entspringt im Kellerwald knapp 1 km nordnordwestlich von Battenhausen, einem abseits der Wohra an der Quelle des Urff-Zufluss Appenbach gelegenen östlichen Ortsteil von Haina. Ihre Quelle liegt 1,5 km nördlich des 656,7 m hohen Hohen Lohr und 1 km südöstlich des Großen Keppelbergs (490,1 m) auf dem Osthang eines 541,5 m hohen Berges.
In ihrem ganz im Naturpark Kellerwald-Edersee verlaufenden Oberlauf umfließt die Wohra ihren Quellberg zunächst in Form eines nach Süden offenen Halbkreises im Gegenuhrzeigersinn, um schließlich in südwestliche Richtungen den Kellerwald in Haina zu verlassen, wobei sie die Wüstung Elberode etwas südlich passiert. Dieses Gebiet ist seit 1985 als Naturschutzgebiet „Wohrateiche bei Haina“ ausgewiesen.[3]
Ab Haina bewegt sich die Wohra nunmehr ausschließlich in südliche Richtungen, wobei das Wohratal zunächst in etwa die Grenze zwischen dem Burgwald im Westen und dem Kellerwald im Osten bildet.
Ab Gemünden stellt das Tal der Wohra nicht mehr die Ostgrenze des Burgwaldes zum Kellerwald dar, sondern zu den Gilserberger Höhen, wie der nördliche Teil der in Richtung Vogelsberg verlaufenden Oberhessischen Schwelle auch genannt wird. Dabei durchfließt die Wohra die Gemeinden Wohratal und Rauschenberg.
Nördlich der Kernstadt von Kirchhain zweigt von der Wohra beim Wohra-km 3,1[1] nach links die 3,2 km[1] lange Mühlenwohra ab, die durch die Ortschaft westlich des Ortskerns fließt und – ohne wieder in die Wohra einzufließen – etwas südwestlich von Kirchhain kurz vor der Bundesstraße 62 beim Ohm-km 12,65[1] den dort etwa von Südosten heranfließenden Lahn-Zufluss Ohm erreicht. Die Wohra mündet westlich unterhalb der Kirchhainer Kernstadt und kurz nach Tangieren des Erlensees und Unterqueren der B 62 beim Ohm-km 11,5[1] in die dort von Osten kommende Ohm. Die Mündungen beider Gewässer – Wohra und Mühlenwohra – liegen im Hochwasserrückhaltebecken Kirchhain/Ohm.
Einzugsgebiet und Zuflüsse
Das Einzugsgebiet der Wohra umfasst rund 285 km²[1] Fläche.
Die wichtigsten Zuflüsse der Wohra von der Quelle bis zur Mündung in die Ohm sind:[1]
Name | Seite | Länge (km) |
EZG (km²) |
Abfluss (MQ; l/s) |
Wohra- km[4] |
Mündungs- höhe (m ü. NHN) |
Mündungsort | DGKZ[5] |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Kunzebach | links | 2,7 | 2,245 | 31,4 | 2,5 | 390 | nördlich des Dielenberges | 25828-12 |
Gehlinger Bach | rechts | 3,0 | 2,303 | 27,5 | 4,2 | 360 | oberhalb Haina | 25828-14 |
Königshauser Grund | rechts | 4,5 | 4,811 | 47,2 | 5,4 | 330 | Haina | 25828-16 |
Lochgrund | links | 2,9 | 1,787 | 24,6 | 7,8 | 290 | Gemünden-Herbelhausen | 25828-172 |
Ebersgraben | links | 7,1 | 10,42 | 109,9 | 11,2 | 255 | oberhalb Gemünden | 25828-18 |
Schweinfe | rechts | 13,4 | 54,589 | 412,0 | 12,2 | 249 | Gemünden | 25828-2 |
Schiffelbach | links | 6,2 | 10,481 | 76,5 | 14,9 | 235 | unterhalb Gemünden | 25828-34 |
Heimbach | links | 5,8 | 6,746 | 45,7 | 16,4 | 230 | oberhalb Wohra | 25828-36 |
Bentreff | rechts | 13,1 | 48,924 | 267,7 | 17,7 | 226 | Wohra | 25828-4 |
Josbach | links | 10,5 | 19,719 | 117,0 | 21,2 | 217 | unterhalb Halsdorf | 25828-6 |
Wadebach | rechts | 4,0 | 12,71 | 84,1 | 21,6 | 215 | zwischen Halsdorf und Ernsthausen | 25828-72 |
Hatzbach | links | 9,3 | 32,333 | 175,3 | 23,7 | 209 | (unterhalb) Rauschenberg-Ernsthausen | 25828-8 |
Rauschenberger Bach | rechts | 2,7 | 6,893 | 47,8 | 25,7 | 207 | (südöstlich von) Rauschenberg | 25828-92 |
Naturräume
Alle Nebenflüsse oberhalb der Schweinfe entspringen dem (Mittel-)Kellerwald (Naturraum 344.1). Die Schweinfe selber indes entspringt zwar dem Kellerwald, bildet indes ab dem Zufluss des im äußersten Nordosten des Burgwaldes entspringenden Baches von Römershausen (von rechts) und um diesen Bach nach Nordwesten verlängert die Grenze zwischen Burg- und Kellerwald (Buntstruth, Naturraum 345.4, wird dem Burgwald zugerechnet).
Ab der Schweinfe-Mündung stellt das Wohratal einen eigenen Naturraum dar (345.3, ebenfalls Burgwald), der den „eigentlichen“ Burgwald (345.1-345.2) im Westen, aus dem alle rechten Nebenflüsse fortan kommen, von den Gilserberger Höhen im Osten separiert, aus denen alle linken Nebenflüsse kommen. Das Zufließen des Wadebaches von rechts kennzeichnet schließlich den Übergang vom Nördlichen Burgwald (345.1) zum nur noch in Teilen bewaldeten Südlichen Burgwald (345.2).
Mühlen
Entlang der Wohra finden sich zahlreiche Mühlen.[6]
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Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
- ↑ a b Auf dem Datenblatt (Memento vom 6. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) sind 39,5 km angegeben, die Stationierungspunkte enden jedoch eindeutig knapp oberhalb von 33,8 km an der Quelle.
- ↑ NSG Wohrateiche bei Haina. NABU Waldeck-Frankenberg, 2010, abgerufen am 15. September 2020.
- ↑ „Wohra-km“ = Differenz aus 33,84 km und dem jeweiligen „Kilometerstein“ flussaufwärts
- ↑ Zur besseren Übersicht und Sortierung flussabwärts ist pro Fließgewässer in die Fließgewässerkennziffer (DGKZ) nach der Ziffer „25828“, die für die Wohra steht, jeweils ein Bindestrich eingefügt.
- ↑ Arbeitskreis Dörfliche Kultur e. V.: Mühlenstandorte im Einzugsbereich der Ohm, abgerufen am 10. Mai 2012, auf akdk.de